Das Mehrgewicht gegenüber dem Roadster mit Textilverdeck beläuft
sich auf überschaubare 40 Kilogramm, behauptet Mazda, und gibt als
Gesamtgewicht etwas mehr als 1,1 Tonnen an – sehr gut.
So fährt sich der neue Mazda MX-5 RF auch: herrlich
Schäfchen-wolkig, quirlig. Der Zweiliter-Saugmotor will gedreht
werden, 5.000, 6.000 und ab August auch 7.500 Umdrehungen, das mag
der Vierzylinder.
13 Sekunden: Solange dauert es, bis sich das Hardtop (besteht
vorne aus Alu, dahinter folgt eine Querstrebe aus Stahl) unter die
Kunststoff-Heckfinnen faltet, ...
Du musst schalten, ach nein, musst du nicht, denn es gäbe auch
ein Sechsstufen-Automatikgetriebe, es kostet 1.900 Euro extra. Mehr
Worte sollte darüber nicht verloren werden.
Das Sechsgang-Schaltgetriebe hingegen überwältigt auch im MX-5
RF mit seiner Stummeligkeit, mit den wunderbar kurzen Wegen, der
Präzision, den engen Anschlüssen.
So scheuchst du den hinterradgetriebenen Targa, der mal ein
Roadster war, über Land, spürst Kurve um Kurve auf, zerlegst sie
problemlos in ihre Bestandteile, auch wenn die Lenkung die letzten –
sagen wir – drei Prozent Rückmeldung verweigert.
Als RF (Retractable Fastback) wird der Mazda wieder zu dem, was
er vor dem Debüt des Zwillings von Fiat war: Ein einzigartiges
Spaßmobil, vor allem aufgrund der eigenwilligen
Schrägheck-Targa-Optik.
Die Basis-Abstimmung (optional: Bilstein-Fahrwerkskomponenten)
lässt dich bereits diesseits des jeweiligen Tempolimits glauben,
hinter der nächsten Kuppe handelsüblicher Provinz-Sträßchen lauere
die Eau Rouge oder die Corkscrew, ...
Mit dem versprochenen Geräuschkomfort ist es dagegen nicht weit
her, bei geschlossenem Dach stören Windgeräusch. Geöffnet hingegen
plumpst der Fahrtwind in den Schoß von Fahrer und Beifahrer, bei
geschlossenen Seitenscheiben struwwelt die Luft angenehm durch die
Haare.
Stellt sich also die Frage: Weshalb nicht die Softtop-Variante
mit dem völlig ausreichend, weil auch schon 131 PS starken
Basismotor nehmen, wo es die doch schon ab 22.990 Euro gibt?