McLaren hat den 570S zum Spider umgebaut und was ist das Beste
daran? Der winzige Zusatzkofferraum? Die jetzt ungehindert ins Ohr
dringende Klangkulisse?
Das Beste an diesem Cabrio ist, dass man abgesehen vom
Windgewuschel im Haupthaar und dem ungefiltertem Klang nicht merkt,
dass man hier ein Cabrio fährt.
Der heftige Punch, das feinnervige Fahrgefühl, die
Handlingeigenschaften – alles alles ist genauso wie beim Coupé. Bei
offenen Sportwagen ist dies selten - schließlich haben Fahrzeuge
ohne festes Dach fast immer mit Steifigkeitsproblemen zu
kämpfen.
Das Geheimnis der großen Steifigkeit dieses Cabrios: Das
Karbon-Monocoque wurde von vornherein so steif konstruiert, dass
der Cabrio-Aufbau nicht nachträglich verstärkt werden musste.
Das Öffnen des Daches funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit
von 40 km/h. Egal ob auf oder zu: Die Heckscheibe lässt sich
ebenfalls versenken. das bringt den Klang des V8 unmittelbarer ins
Cockpit.
Bei offenen Dach ist der McLaren 570S Spider in der
Höchstgeschwindigkeit 13 km/h langsamer als mit geschlossener
Mütze. Jenseits der 300 km/h auch schon egal.
Konkurrenz: Die Spyder-Versionen von Audi R8 und Lamborghini
Huracán vielleicht? Wobei beide anders als der McLaren von einem
(V10)-Saugmotor angetrieben werden..
Bis knapp 3.000/min reagiert der Mittelmotor etwas unwilllig,
darüber jedoch fegt der Ladedruck in Orkanstärke. Dann sind auch
die 1.500 Kilo Leergewicht kein Problem mehr für die Kraft des
V8.
600 Nm wirft der Turbomotor maximal auf die Kurbelwelle und
liefert dabei ein sehr lebendiges Klangbild: Er schlürft, röchelt,
röhrt und rabatzelt: Stefan helmreich über den 570 S.
Der Schweller verläuft flacher als bei den frühen
McLaren-Modellen. Hüftgelenkigkeit schadet aber trotzdem nicht.
Drinnen geht‘s minimalistisch zu. Keinerlei Krimskrams, nur ein
Instrumenten-TFT, der Hochformat-Touch-Screen, eine Knopfleiste
fürs Doppelkupplungsgetriebe und zwei Dreistufen-Regler, mit denen
sich Adaptivfahrwerk und Antriebscharakteristik anpassen
lassen.
Obwohl der 570S auf ein klassisches Sperrdifferenzial
verzichtet, aus Gewichtsgründen, logisch, seine Traktion
stattdessen elektronisch kontrolliert, lassen sich die Hinterräder
nur mit Mutwillen losreißen.
"Beeindruckend ist die Lenkung. Sie arbeitet hydraulisch nach
alter Väter Sitte, lässt dich die Profilblöcke bis in die
Fingerspitzen fühlen und verbindet einen dadurch inniger mit der
Fahrbahn als jeder Porsche, Lambo oder Ferrari derzeit.", meint
Stefan Helmreich.
Das hier ist nicht das Cabrio um irgendwelchen Sonnenuntergängen
entgegenzuschmachten, sondern nach wie vor ein reines
Fahrspaßprojektil, das nur um eine weitere Facette bereichert
wurde.
Von 570 PS befeuert, ist der neue McLaren 570S Spider
geschlossen bis zu 328 km/h schnell - bei offenem Dach sinkt die
Höchstgeschwindigkeit auf 315 km/h.