675 PS treffen auf 1.402 Kilo – klingt nach einem rauschenden
Querdynamik-Ausflug, oder etwa doch nicht? Erster exklusiver
Rennstreckentest des limitierten McLaren 675LT auf dem
Nürburgring.
Warum nicht wie sonst traditionell nach Hockenheim? Wegen der
Dragster-Veranstaltung Nitrolympx ist der Kleine Kurs gesperrt.
Auch die Nordschleife ist nicht verfügbar.
Die Rundenzeit von 1:34,4 Minuten (3.618 Meter lange
Sprintstrecke) entstand in einer Runde ohne Verkehr. In puncto
Topspeed dürfte der McLaren an diesem Nürburgring-Testtag klarer
Spitzenreiter gewesen sein.
Die Balance dieses Testwagens war nur mäßig! Spürbares
Einlenkuntersteuern verhagelt die Laune. Dazu kommen leichte
Traktionsprobleme aus engen Kurven.
3,0 s (0-100 km(h), 8,3 s (0-200), 24,6 s (0-300) lauten die von
uns gemessenen Sprintzeiten – traditionsgemäß mit vollem Tank und
zwei Personen ermittelt.
Bissig und standfest: Die serienmäßige Keramikbremsanlage
überzeugt mit hohen Verzögerungswerten. An der Front trägt das
Sondermodell einen längeren Frontsplitter ...
... und hinten einen 50 Prozent größeren Carbon-Heckflügel, der
bei McLaren traditionell auch als Bremsklappe (Airbrake) genutzt
wird. Laut McLaren soll die modifizierte Aerodynamik den Abtrieb um
bis zu 40 Prozent erhöhen.
Das neue Sondermodell ist nicht 100 Kilo leichter als das 650S
Coupé wie von McLaren versprochen, sondern nur gemessene 31 Kilo!
Trotzdem kann der McLaren 675LT begeistern.
Alle 500 gefertigten Modelle sind bereits vergriffen. Im
Vergleich zu seinem nur 25 PS schwächeren Basismodell 650S
genehmigt sich der McLaren 675LT mit einem Einstandspreis von
309.750 Euro einen Aufpreis von fast 80.000 Euro.
Beim neuen Sondermodell 675LT verspricht McLaren viel, sehr
viel. Vor allem die querdynamischen Versprechen konnte der 675LT
bei der ersten Testfahrt auf dem Nürburgring nicht halten.