Ford hat in Spanien den neuen Fiesta vorgestellt. Wir haben zum
ersten Kennenlernen den ebenfalls neuen Seat Ibiza mitgebracht. Wie
schlägt sich der neue Kleine von Ford im direkten Vergleich zu
Konkurrenz?
Egal ob Innenstadt oder flotte Landstraßen, mit diesen beiden
kommt man überall zu recht. Auch Autobahnetappen sind kein Problem.
Besonders nicht mit den von uns getesteten, starken Motoren.
Der Fiesta ist und bleibt ein Dynamiker. Fahrwerke abstimmen
können die bei Ford einfach. Der Komfort taugt für die Langstrecke,
das Einlenken für die Landstraße.
Serienmäßig kommt der Fiesta als 3-Türer. Für zwei zusätzliche
Einstiegsmöglichkeiten verlangt Ford 800 Euro. Auf Grund der
Praktikabilität ein lohnenswerter Aufpreis.
Autonomes Fahren spielt hier noch keine große Rolle. Auch wenn
der Fiesta mit einer langen Liste an Assistenten aufgerüstet werden
kann, ist er noch ein echtes Selbstfahrer-Auto. Fahrspaß gibt es
hier genug.
Vierzylinder gibt es im Fiesta nur noch bei den Diesel. Alle
Benziner müssen mit drei Brennräumen auskommen. Die von uns
gefahrene Version leistete dennoch 140 PS.
Das Meer an Schalter dürfen wir jetzt auch im Fiesta
verabschieden. Mit dem großen, aufgesetzten Bildschirm und Sync 3
hält die digitale Welt auch im Kleinwagen Einzug. Unser Testwagen
ist ein edler Vignale samt Kunstleder-Armaturenbrett.
Der Ford lässt sich mit bis zu 15 Assistenzsystemen ausstatten.
Unter anderem kann der Fiesta automatisch in die Parklücke finden
und auch wieder heraus. Da kann der kleine Spanier nicht
mithalten.
Klimaautomatik? Check. Sitzheizung? Check. Lenkradheizung?
Check. Der Fiesta lässt sich mit vielen Extras komfortabel
aufrüsten. Kleinwagen können heute mehr als günstig sein.
Das Infotainmentsystem wird per Direkteingabe über den großen
Bildschirm bedient. Der Fiesta ist optional mit Online-Staudienst
zu haben und schlägt Parkhäuser oder Tankstellen vor. Da ist er dem
Seat einen Schritt voraus.
Das Smartphone koppeln? Kein Problem. Der Fiesta bringt gegen
Aufpreis Smartphone-Inhalte via Android Auto und Apple Carplay aufs
Display. Serienmäßig bietet er bereits eine
Bluetooth-Schnittstelle, sowie zwei USB-Anschlüsse.
Die über das Multifunktionslenkrad bedienbare Funktionen wurden
erweitert. Wer seinen Gasfuß entspannen möchte kann auf den
optionalen Tempomat zurückgreifen. So sind auch längere
Autobahnetappen entspannt möglich.
Mit 292 Litern ist der Standard-Laderaum des Fiestas etwas knapp
bemessen. Der Seat kann hier deutlich mehr bieten. Echte Reisewagen
sind aber natürlich beide nicht.
Praktisch ist der in zwei Höhen einlegbare Ladeboden. Er
ermöglicht eine Ebene Ladefläche bei umgeklappter Rückbank. Das
maximale Ladevolumen beträgt 1.093 Liter.
Die gelederte Rücksitzbank des Vignale bietet einen hohen
Sitzkomfort. Zudem punktet der Neue mit gewachsener Beinfreiheit
gegenüber dem Vorgänger. Optional: das Sonnendach.
Die Neuheiten zu erkennen wird Leihen wohl eher schwer fallen.
Am Heck gibt es kaum unterschiedlich. Alles wurde ein bisschen
nachgeschärft, das war's.
Auch der Ibiza ist ein komfortabler Begleiter für den Alltag.
Dennoch kann auch er sportlich gefahren werden. Allerdings
beherrscht nur der Fiesta den Heck-Trick: Per Gaspedallupfer dreht
er leicht mit der Hinterachse ein.
Auch der von uns gefahrene Ibiza hat einen Dreizylinder mit
einem Liter Hubraum an Bord. Dieser leistet 115 PS und 200
Newtonmeter. Damit beschleunigt er in 9,3 Sekunden auf
Landstraßentempo.
Mit den feinen Materialien des Ford Fiesta Vignale kann der
Ibiza nicht mithalten. Er zeigt sich, typisch VW, übersichtlich und
solide. Die einfache Bedienung gibt Pluspunkte.
Anders als im Fiesta sitzt der Infotainment-Bildschirm im Ibiza
nicht auf, sondern in der Konsole. Bedient wird auch hier via
Touchscreen. Zusätzlich gibt es rechts und links touchsensitive
Tasten und jeweils ein Drehregler.
Bei voller Bestuhlung passen 355 Liter ins Gepäckabteil des
Spaniers. Klappt man die Rücksitzlehnen um sind es sogar 1.165
Liter. Damit liegt der Seat beim Ladevolumen vor dem Ford.
Mehr Radstand und Innenbreite ergibt mehr Sitzraum im Fond. Die
Rücksitze sind ziemlich straff gepolstert. Das kann auf längeren
Strecken unbequem werden.
Fazit nach dem ersten Treffen: Der Fiesta ist gut geworden. In
der gefahren Vignale-Ausstattung überzeugt er besonders mit seinem
feinen Innenraum. Aber auch der angenehme Fahrkomfort der trotzdem
sportliches Fahren zulässt überzeugt.