Die Kleinen erreichen heute Maße, die vor 40 Jahren für Kompakte
reichten: Der Ford Ka+ braucht mit 6,7 m² so viel Fläche wie ein
Escort III Turnier, der Hyundai i10 mit 6,1 m² so viel wie der
erste Pony,...
...der Opel Karl ist mit 5,9 m² ebenso flächenfüllend wie einst
der Kadett C City. 5,9 m² sind es auch beim VW Up – wie beim Golf
I. Also erwarten wir großes von Ka+, i10, Karl und Up.
Zum Facelift bekam der der Up einen Turbo an seinen
Dreizylinder. Was er seither mit seinen 90 PS und 160 Nm anstellt,
fühlt sich herrlich unbeschwerlich an.
Dies macht sich am Fahreindruck bemerkbar. Mit dem Vierzylinder
geht es zwar wacker und kultiviert voran, jedoch nicht sehr
sparsam. Zudem zeigt sich der i10 recht talentlos beim
Handling.
Der Ford zählt zu den Leiseren, federt trotz straffen Set-ups
leer angenehm über lange und mit wenig Hoppeln über kurze
Unebenheiten. Insgesamt fährt der auf dem auslaufenden Fiesta
basierende Ka+ eine Klasse erwachsener als Karl und i10.
Der vierte Zylinder des 1,2-Liter großen Aggregats beschert dem
Ka+ einen höheren Verbrauch (6.9l/100 km), aber auch bessere
Manieren. Wenngleich die Messwerte mit 12,4 Sekunden auf 100 km//h
auf mildes Gemüt hindeuten.
Dass er so fixe Fahrdynamikwerte hinlegt, liegt an der
optionalen 16-Zoll-Bereifung mit den guten Michelins. Auch beim
Komfort sind andere nun besser. Wie der i10 spricht der Karl stößig
an, auch hier verhindert die harte Abstimmung nicht das Wanken in
Kurven.
Als einziges Triebwerk bietet Opel den
Einliter-Dreizylinder-Sauger mit 75 PS an. Der trommelt nach einer
Anfahrschwäche motiviert los, hechelt den anderen aber hochtourig
hinterher.
185 km/h: So, jetzt steigen wir mal wieder in unser Archiv und
ziehen Heft 15/1976 hervor. Und: Ja, der Up 1.0 TSI ist so schnell
wie der VW Golf I GTI.
Zum Facelift bekam sein Infotainment ein, wie es hieß, Up-grade.
Ja, sollte lustig sein. Die Bedienung klappt schon daher leicht,
weil es wie bei den anderen nicht viel zu bedienen gibt. Sie Sitze
sind okay, aber nicht so gut wie im Ka+.
Im etwas kniebeengten Fond gibt es nur Klappfenster, und selbst
in der Beats-Version ist der Up nur mäßig ausgestattet. Üppige
Innenbreite im Up (ganze elf Zentimeter mehr als im Opel).
Jüngst gab es ein Facelift, es brachte neben einem
Kollisionswarner, Spurhaltehelfer und Navi eine bessere
Telekommunikation (Android Auto und Apple CarPlay).
Wie die drei anderen braucht der i10 die hohe Kante zum
Crashschutz, Stufe bei umgeklappter Lehne, für die Klasse großer
Laderaum (252 bis 1.046 Liter).
Größter der Kleinen ist der Ka+. Mit 3,93 Metern hält er nur elf
Zentimeter Abstand zum nächsten Fiesta (startet im Sommer) und vier
zum aktuellen Modell, auf dem der Ka+ basiert. Es gibt ihn nur als
Viertürer, das aber schon seit 2014 in Brasilien.
Hyundai i10 1.0, Grundpreis: 9.990 Euro. CO2-Ausstoß: 117 g/km.
Über dem Grenzwert von 2021: 22 g/km. Über dem Grenzwert von 2030:
58 g/km. Betroffen ist auch das Schwestermodell Kia Picanto.
Diese vier Charaktertypen bringen Farbe ins graue Stadtbild. Am
Ende kann sich der Up durch seine Qualitäten in Sachen Antrieb und
Fahrwerk vor die Konkurrenz setzen.