Porsche Carrera S im Test
Wenn ein neuer Porsche 911 das Licht der Welt erblickt, sind die Erwartungen der Fans hoch gesteckt. Das gilt doppelt, wenn er das Kürzel S im Namen trägt.
Der erste Besuch des neuen Elfers auf der Rennstrecke hat vor allem eines gezeigt: Der Porsche 911 Carrera S hat das Zeug zum Diplomaten. Mit der beim Vorgänger monierten Schiebung über die Vorderräder hat er nichts mehr am Hut. Der 355 PS starke S ist vorbildlich der Neutralität verpflichtet. Unter- oder Übersteuern oder gar ein Wechsel zwischen beidem gehört nicht in sein Verhaltensmuster. Das Einlenkverhalten des Heckmotorsportwagens ist tadellos, die Traktion über jeden Zweifel erhaben.Mit diesen Tugenden brachte es der mit PASM-Fahrwerk ausgerüstete Testwagen bei über 30 Grad Celsius auf 1.15,6 Minuten.
Welch ein Wurf. Mit dem neuen Porsche 911 Carrera S haben die Designer die Scharte, die ihnen bei der Zeichnung des Porsche 996 unterlief, gründlich ausgemerzt. Dass man es dabei nicht bewenden ließ, sondern dem Elfer auch fahrdynamisch noch einmal ordentlich auf die Sprünge geholfen hat, ist den Verantwortlichen als besonderer Verdienst anzurechnen. Der Carrera S ist ein Kurvenjäger erster Güte, der seinem Fahrer das Leben nie unnötig schwer macht. Auch wer seinen Kontostand nicht ganz aus den Augen verlieren darf, könnte beim 911 fündig werden. Der Neue ist etwas günstiger als der Alte und legt ebenso zivile Trinkgewohnheiten an den Tag.