Skoda Octavia Kombi 1.6 LX
Bei der tschechischen VW-Tochter wächst nicht nur die Produktion, sondern auch die Modellpalette. Jüngster Neuzugang ist der attraktive Skoda Octavia Kombi.
Mit der Ergänzung der Octavia- Reihe verfolgt Skoda eine Expansionspolitik ohne Netz, aber mit doppeltem Boden. Der besondere Clou des neuen Kombi ist nämlich eine herausnehmbare Box mit 75 Liter sichtgeschütztem Stauraum unter einer dreiteiligen Abdeckung. Sie liegt 15 Zentimeter über der eigentlichen Ladefläche und schließt bündig mit den umgeklappten Rücksitzen auf Höhe der Ladekante (59 Zentimeter) ab, wodurch eine maximal 1,70 Meter tiefe, zwischen den Radhäusern einen Meter breite Ebene entsteht.
Andererseits verkleinert sie geringfügig den Gepäckraum, in den sonst 548 bis maximal 1512 Liter (Opel Astra Caravan: 480/1500 Liter) passen. Dennoch übertrifft der Octavia Kombi mit diesen Maßen und einer Länge von 4,51 Metern alle Rivalen der Kompaktklasse, in die er wegen seines geringen Radstands (2,51 Meter) und der vom VW Golf entlehnten Plattform eigentlich gehört.
Man spürt diese Verwandtschaft besonders auf den Rücksitzen, wo es wenig Beinraum, aber wegen des gestreckten Dachs mehr Kopffreiheit als in der Limousine gibt. Auch Übersichtlichkeit und Eleganz profitieren vom verlängerten Heck, das formal an Audi A4 und Mercedes C-Klasse erinnert. Für die Anmutung des Innenraums gilt das aber nicht, weshalb Skoda im Herbst den gehobenen Versionen ein überarbeitetes, edler aussehendes Cockpit mitgeben will.
Zu dem Zeitpunkt sollen auch Seitenairbags sowie zwei weitere Motoren aus dem VW-Konzern lieferbar sein. Während der 1,9 Liter-SDI (68 PS) zumindest im Kombi nur auf geringes Interesse stoßen dürfte, paßt der 1,8 Liter-Fünfventil- Turbo (150 PS) gut zum komfortablen, agilen Fahrwerk.
Dabei sind es nicht so sehr die hohen Fahrleistungen, die beeindrucken, sondern die geschmeidige Kraftentfaltung und der gute Durchzug aus niedrigen Drehzahlen. Wie der schwächere 1.8 (125 PS) und die beiden TDI (90/110 PS) hat das Topmodell serienmäßig ABS, Scheibenbremsen hinten und eine elektronische Differentialsperre, die im SDI und im 1,6 Liter- Benziner fehlen.
Mit seinem Grundpreis von 27 400 Mark dürfte der 1.6 LX Kombi (101 PS) dennoch erheblichen Zuspruch finden, obwohl der Konzernbaukasten weitere Varianten ermöglicht. So ist 1999 mit einem 75 PSBenziner und einer preiswerten Allradversion zu rechnen, die den vor allem in der Schweiz geschätzten Subaru Käufer abjagen soll.