SLR McLaren 722 Edition
Für all jene, die einen Standard-SLR reichlich unspannend finden, hat Mercedes jetzt ein weiteres Lustobjekt aufgelegt. Den SLR 722 Edition mit 650 PS und verbesserter Aerodynamik.
Viel Fantasie ist nicht zu erkennen, aber es war offenbar eine Menge Kleinarbeit erforderlich, nämlich 300 Modifikationen, um den etwas aus den Fokus gerückten Mercedes-Supersportlers SLR McLaren wieder en vogue zu machen.
Das Rezept zur Steigerung der Attraktivität ist aber schon im Ansatz ebenso banal wie kostspielig: Die Motorkraft ist – wie konnte es anders sein – um 50 auf nunmehr 650 PS gesteigert worden. Einer Tieferlegung um zehn Millimeter bei gleichzeitiger Straffung der Feder und Stoßdämpferkennlinien soll der Fahrdynamik ebenso förderlich sein wie die verbesserte Aerodynamik an der Front durch einen sogenannten Airsplitter. Der verbessert laut Hersteller nicht nur den Cw-Wert, sondern reduziert gleichzeitig den Abtrieb an der Vorderachse von bisher 190 Newton um 128 Prozent.
Zu guter Letzt soll die auf 150 Exemplare limitierte Auflage des „SLR 722 Edition“ das Begehren seitens der streng auf Exklusivität bedachten Klientel schüren. Die Investition von 476.000 Euro zu tätigen, dürfte der avisierten Käuferschaft aber sicher leichter fallen, als die prognostizierte Steigerung der Fahrdynamik sowohl in Längs- als auch in Querrichtung nachzuvollziehen.
Immerhin aber war der probeweise auf dem Kleinen Kurs in Hockenheim bewegte 722 in der Lage, die im Supertest vom Basis-SLR vorgelegte Zeit von 1.13,5 Minuten um sechs Zehntel Sekunden zu toppen: 1.12,9 Minuten. Am Fahrverhalten hat sich dabei grundsätzlich nichts geändert: Anfänglichem Untersteuern folgt unter Last ein prekäres Übersteuern. Zum wahrhaftigen Supersportler im klassisch-puren Sinne ist der SLR also auch in der jüngsten Variante nicht avanciert.