Tunnel-Test 2005
Im aktuellen Tunnel-Test wurden 49 Röhren in 14 europäischen Ländern unter die Lupe genommen. Jeweils vier mal vergaben die Tester die Note „bedenklich“ und „mangelhaft“. 18 Tunnelröhren schnitten mit „sehr gut“ und 14 mit „gut“ ab. Neun Tunnel erhielten das Urteil „ausreichend“.
Unter die Testverlierern kommen drei italienische Tunnel. San Pellegrino, Quarto und Roccaccia auf der E 45 zwischen Cesena und Rom, mit katastrophalen Bewertungen in Sachen Notfallmanagement, Brandschutz und Kommunikation. Erstmals gewährte das italienische Verkehrministerium den Tunnel.estern Zugang zu den drei ausgesuchten Röhren. Die Tunnel der privaten Autobahngesellschaften blieben nach wie vor für die Tester geschlossen. Einzige Ausnahme: Der Piedicastello auf der Brenner-Strecke unter der Verwaltung der Autostrada del Brennero, die sich nach Mitteilung des österreichischen Automobilclubs ÖAMTC „nicht an der gemeinsamen, über die Dachgesellschaft AISCAT gesteuerten Verweigerungshaltung der übrigen italienischen Autobahngesellschaften hielt und sich dem Test stellte.
Testsieger aus Luxemburg und Österreich./strong>
Ein weiterer Tunnel mit der Note “mangelhaft„: Der Stadtautobahntunnel in der französischen Stadt Lyon. Hier bewerteten die Tester das Unfall-Risiko als hoch. Auszüge aus der Negativ-Liste: schmale Fahrstreifen, keine Fluchtmöglichkeiten, keine Zufahrten für Rettungskräfte, keine Brandmelder, Kabel sind nicht feuerbeständig.
Die Testgewinner sind in diesem Jahr zwei Tunnel mit identischer Punktzahl: Der Markus-Tunnel in Luxemburg und der Ottsdorf-Tunnel in Österreich. Als bester deutscher Tunnel schnitt der 1,1 Kilometer lange Kapplertunnel auf der B 31 Donaueschingen-Freiburg ab, der ebenfalls mit “sehr gut„ auf Platz 9 im Gesamtranking rangiert. Als schlechtester deutscher Tunnel kristallisierte sich Stadttunnel auf der A40 Ruhrschnellweg zwischen Dortmund und Venlo (NL) heraus. Der 1970 gebaute Tunnel erhielt die Note “bedenklich, die Tester werten das Unfallrisiko als „mittel ein. Die Negativ-Liste: Tägliche Stau, Verkehrsfunk nicht durchgehend zu empfangen, keinen Videoüberwachung, Notausgänge nicht ausreichend gekennzeichnet, Ventilatoren im Brandfall nicht temperaturbeständig, keine regelmäßigen Notfallübungen, kein Alram- und Einsatzplan. Für die Zukunft ist eine Leitzentrale, ein Alarmplan und einen Modernisierung in Planung.
In diesem Jahr wurde der Tunnel.est erstmals als europäisches Gemeinschaftsprogramm unter dem Namen European Tunnel Assessment Programme (EuroTAP) von den elf europäischen Automobilclubs (ADAC, ÖAMTC, etc) durchgeführt. EuroTAP wird von der EU Kommission mit 1,5 Millionen Euro. gefördert. Zwischen 2005 und 2007 werden insgesamt 150 weitere Straßentunnel in Europa getestet.