VW Lupo FSI
Nach dem Drei-Liter-Lupo mit Dieselmotor stellt Volkswagen nun auch einen rekordverdächtigen Benziner vor: Mit Benzin-Direkteinspritzung soll der 105 PS starke VW Lupo FSI unter fünf Liter/100 km verbrauchen.
Direkteinspritzung – ein Kürzel, mit dem man seit dem Erscheinen der TDI-Diesel des Volkswagen-Konzerns vor allem zwei Dinge verbindet: Fahrfreude durch beeindruckende Durchzugskraft und unerreichte Sparsamkeit.
Mit dem Lupo FSI (Fuel Stratified Injection, Benzin-Direkteinspritzung) überträgt VW das Prinzip der direkten Einspritzung des Kraftstoffs in den Brennraum nun auch auf den Benziner. Dass sich dieses Verfahren mit dem enormen Verbrauchsvorteil (siehe auch Dauertest Mitsubishi Carisma Seite 96) bei VW nicht schon früher durchgesetzt hat, liegt an einigen Problemen, die erst noch ausgeräumt werden mussten.
Soll der Benziner einem Diesel gleich zumindest bei Teillast ungehindert Luft ansaugen und die Leistungssteuerung allein über die applizierte Kraftstoffmenge erfolgen, muss sichergestellt sein, dass sich dieser Kraftstoff nur mit einem eng begrenzten Teil der Luft im Zylinder vermischt. Denn nur dann wird eine zu weite Abmagerung vermieden und die Zündfähigkeit erhalten. Dieses Problem lässt sich durch eine virtuose Gestaltung von Saugweg und Brennraum lösen: Ein so erzeugter Drall hält dann die Wolke brennbaren Gemischs quasi in einer rotierenden Lufthülle gefangen.
Eine solche Technik haben zwar Toyota und Mitsubishi schon realisiert, doch darf das Problem einer zeitgemäßen Abgasreinigung erst jetzt als gelöst betrachtet werden: Der Lupo FSI erfüllt EU4-Limits. Der von Mitsubishi eingesetzte NOX-Katalysator auf Iridium- Basis ist im Wirkungsgrad für künftige Abgaslimits zu schlecht, und das von Toyota erdachte Konzept des Speicher- Katalysators verträgt den im Kraftstoff fast überall anzutreffenden Schwefel nicht. Vor allem der Entwicklungsarbeit von Degussa-Hüls ist es zuzuschreiben, dass der NOX-Kat des Lupo, der auf Toyotas Speicherprinzip basiert, dem Schwefel gelassen entgegensieht: Er hat nämlich gelernt, eingefangenen Schwefel auch wieder loszuwerden (siehe auch Kasten rechts).