10 Trends für die kommende Camping-Saison

promobil weiß jetzt schon, die Trends der kommenden Saison werden. Wir zeigen die spannendsten Neuheiten des Reisemobil-Jahrgangs 2020 – und verraten Ihnen welche Wohntrends und Grundrisse Potenzial für die Zukunft haben.
Auf diese Wohnmobile und Campingbusse fürs Modelljahr 2020 sollten Sie ein Auge werfen – wir zeigen ihnen zehn spannende Lösungen sich die Hersteller einfallen ließen, um mehr Komfort fürs Camping zu erschaffen.
1. Längsbank-Sitzgruppen
Französische Hersteller wie Pilote, Rapido, Chausson und Challenger setzen schon seit einigen Jahren auf Grundrisse mit zwei Längsbänken an der Sitzgruppe, die sich gegenüberstehen. In der Mitte steht meist ein klappbarer Tisch, sodass der Durchgang zum Fahrerhaus leicht gelingt. Hier zeigen wir beispielsweise 10 Teilintegrierte, bei denen das so geht.
Der Vorteil: Ist man nur zu zweit unterwegs, kann man diese Sitzgruppe bei Pausen oder auf dem Stellplatz nutzen, ohne die Fahrerhaussitze zu drehen. Für die Fahrt zu dritt oder viert lassen sich bei fast allen Modellen die Längsbänke mit wenigen Handgriffen zu zwei Dreipunktgurt-Plätzen in Fahrtrichtung umbauen. Auch für Hundebesitzer ist dieser Grundriss interessant, weil im Eingangsbereich eine große freie Fläche entsteht, auf der der Vierbeiner viel Platz zum Liegen hat.
Inzwischen haben viele Hersteller Vorteile der Längssitzgruppe erkannt und bieten zahlreiche Modelle an. Bei Niesmann + Bischoff können jetzt alle Arto-Grundrisse ohne Aufpreis mit Längsbank-Sitzgruppe bestellt werden. Auch der neue LMC Element 758 G hat diese Sitzgruppe an Bord. Bürstner, Dethleffs und Hymer bieten ebenfalls mehrere Modelle in verschiedenen Baureihen an.
Fazit: Kleine Maßnahme, tolle Wirkung: Längsbänke schaffen ein superluftiges Raumgefühl.
2. Hecksitzgruppen
Wenig Stauraum, keine Plätze mit Dreipunktgurte und ein umständlich umzubauendes Bett galten lange Zeit als synonym für die Hecksitzgruppe. Doch es gibt immer mehr moderne Reisemobile, die sich der Hecksitzgruppen-Problematik stellen und unterschiedliche Lösungen anbieten.
Zur Saison 2020 gibt es eine vielfältiges Angebot: Eura Mobil bietet gleich zwei Neuzugänge, den Integra 760 HS und den Integra Line 650 HS.
Frankia erweitert das ohnehin schon große Angebot um zwei Platin-Plus-Modelle, wobei ein zusätzliches Hubbett über der Hecksitzgruppe lieferbar ist. Auch in der Lounge-Version des neuen Campingbusses Yucon sitzt man im Heck. Die französische Oberklassemarke Le Voyageur hat mit dem 7.8 LU ebenfalls einen neuen Hecksitzer angekündigt.
Gleichzeitig kehrt der Retro-Grundriss in günstigere Preisklassen zurück – und auch hier in neuer Form. So hat der Forster T 649 HS serienmäßig ein Hubbett im Heck und auf Wunsch ein weiteres über der Bug-Dinette. Der Rimor Evo 77 Plus, der auf dem Ford Transit basiert verfolgt den gleichen Weg.
Fazit: Der Ur-Grundriss des Reisemobils ist wieder im Kommen.
3. Skyroof im Campingbus
Es gibt immer mehr Kastenwagen ohne Staufach über den Fahrersitzen. So gibt es mehr Kopffreiheit über der Sitzgruppe und ein besseres Raumgefühl im ganzen Bus. Wir zeigen drei Beispiele.
Beim neuen Summit Prime baut Pössl ein großes Dachfenster über dem Fahrerhaus des Fiat Ducato ein und verbindet mit speziellen Verkleidungsteilen rund um das Skyroof das Cockpit nahtlos mit dem Wohnraum. Auch Adria, Chausson und Dreamer bieten solche Lösungen an, öffnen lässt sich das Fenster aber nur beim Pössl.
Malibu lässt – anders als bei dem 2018 vorgestellten Charming GT – beim neuen Coupé das Dachfenster weg. Der Effekt ist fast derselbe. Außerdem muss man bei starker Sonneneinstrahlung während der Fahrt nicht extra das Rollo schließen. Schon länger verzichtet La Strada bei einigen Modellen auf den Schrank. Den gewonnenen Platz nutzt etwa der Avanti H Plus – für ein Hubbett.
Fazit: Enorm, wie das Raumgefühl im ganzen Bus profitiert. Mit weniger Stauraum muss man aber leben können.
4. Kompaktmodelle unter 7 Meter
Mehrere Hersteller reagieren auf die Nachfrage nach wendigen und handlichen Reisemobilen mit Queens- und Einzelbetten und bringen zum Modelljahr 2020 Grundrisse auf den Markt, die in ähnlicher oder gar identischer Ausführung bereits im Produktportfolio stehen. Die Grundrisse unterscheiden sich lediglich in einem Punkt: Die Neuen bleiben unter sieben Metern Länge.
Der Trend I 6757 DBL von Dethleffs ist 6,95 Meter lang und erinnert mit Lounge-Sitzgruppe, Raumbad und 190 x 150 Zentimeter großem Queensbett stark an den bereits vorhandenen 7057 DBL. Das nahezu baugleiche Gegenstück misst jedoch 7,39 Meter. Wie geht das? Beim I 6757 DBL verkürzte man die Couch auf der Beifahrerseite, um das Bad weiter nach vorne zu ziehen. Während Sitzbank und Küchenblock auf der Fahrerseite unverändert blieben und wurde die Dusche verkleinert. Zu guter Letzt platzierte man das Queensbett etwas weiter auf die Beifahrerseite.
So spart man Platz im hinteren Bereich, ohne die Bettmaße verändern zu müssen. Ähnliches Bild zeigt sich auch bei Carthago mit der leichten C-Compactline, bei Carado mit den teilintegrierten und integrierten 338-Grundrissen und bei Sunlight mit dem 67 S.
Fazit: Je kürzer das Mobil, umso handlicher. Dank cleverer Planung fallen die fehlenden Zentimeter im Aufbau kaum auf.
5. Hubbett im Heck
Hubbetten gehören seit eh und je zum festen Bestandteil integrierter und teilintegrierter Reisemobile. Bürstner nutzt die Tatsache, dass Hubbetten keinen Platz auf der Bodenplatte benötigen und setzen auf neue Wohn-Schwerpunkte.
Das Heck des Bürstner Ixeo I 744 und I 746 (ab 79.790 und 79.990 Euro) bietet komfortable Sitzlandschaften, die weitaus gemütlicher und bequemer sind als die vorhandene L-Sitzgruppen vorn links. Im I 744 ist es eine gewaltige L-Couch mit im Korpus verborgenem Couchtisch, über die sich das quer eingebaute Hubbett spannt. Im I 746 ergänzt ein Sideboard rechts die etwas kleinere L-Couch, darüber ein längs eingebautes Queens-Hubbett.
Fazit: Wo kein Bett rumsteht, können rund drei Quadratmeter Fläche frei gestaltet werden!
6. Teilintegrierte mit Stockbetten
Familiencamping war lange Zeit nur in Alkovenmobilen möglich. Inzwischen bemühen sich immer mehr Hersteller um praktische, familienfreundliche Grundrisse in teilintegrierten Modellen. Das mag unter Umständen daran liegen, dass die wenig aerodynamische Form der Alkoven mehr und mehr aus der Mode gerät.
Chausson zeigt in seinem Titanium 720, dass auch in Teilintegrierten vier und sogar sechs Personen unterkommen. Im Heck befindet sich ein Stockbett mit rund 80 Zentimeter breiten Liegeflächen. Per Knopfdruck lässt sich die obere Etage bis unter die Decke heben. Die untere Etage ist ebenfalls in der Höhe verstellbar, was eine variable Garagenhöhe ermöglicht. Ein 1,60 Meter breites Hubbett schwebt über der Sitzgruppe. Baut man die zur Liegefläche um, entstehen zwei weitere Schlafplätze.
Auch Hobby zeigt, wie Familienurlaub in Teilintegrierten funktionieren kann. Der Optima Ontour T 65 HKM verfügt neben einem Hubbett über ein Stockbett im Heck. Ungewöhnlich ist auch, dass sich die Aufbautür hinten rechts unmittelbar vor den Etagenbetten befindet.
Das Modell von Chausson startet bei 57.290 Euro, der Grundpreis des Hobby Optima liegt bei 49.900 Euro. Damit sind familientaugliche teilintegrierte Reisemobile wie diese durchaus fähig, mit den geräumigen Alkovenmobilen zu konkurrieren.
Fazit: Clevere Grundrisse zeigen, dass auch Teilintegrierte Platz für bis zu sechs Personen bieten können.
7. Wohnraum-Vergrößerungen im Kastenwagen
Die neuen Kastenwagen-Basisfahrzeuge bringen altbekannte Probleme mit sich. Mercedes Sprinter und VW Crafter sind zu schmal für einen guten Kastenwagengrundriss. Querbetten sind zu kurz und Längsbetten zu lang. Große Löcher in der Karosserie helfen den Wohnraum mit Blech und Zeltstoff zu erweitern. Und zwar oben, seitlich, hinten.
Seitlich halten immer mehr Ohrenverbreiterungen Einzug. Meistens rechts wie links, dann müssen die einzelnen Aufsätze nicht so voluminös ausfallen. So versucht das Hymer mit dem neuen 600 Free S auf Mercedes Sprinter. Die Liegebreite der Betten bleibt trotzdem überschaubar.
Oben kommen wieder die großen GfK-Hochdächer. Wie beim VW Grand California oder jetzt bei Knaus. Wobei das im VW eher ein Kinder- und Jugendbett ist. Aufstelldächer, wie sie auch Westfalia für den neuen James Cook anbietet, sind im Trend.
Dieses Modell vereint zwei Erweiterungsmöglichkeiten: besagtes Aufstelldach zum einen, aber in der Topversion ein supermodernes Hochdach zum anderen. Aber immer mit einem Slide-Out im Heck. Bei allen drei Varianten wird eine große Schublade aus dem Heck herausgefahren, um ein adäquates Längsbett zu ermöglichen. Das ist die mutigste, aber auch die technisch aufwendigste Lösung für mehr Schlafraum.
Fazit: Da der Campingbus immer beliebter wird, suchen Hersteller nach Hybriden, die einer breiten Zielgruppe Vanlife ermöglichen.
8. Zwei Schiebetüren im Campervan
Pössl Campster und Spacecampers Open-Versionen machen seit Jahren das Prinzip der Doppelschiebetür vor. Zum Modelljahr 2020 gibt es noch weitere Fahrzeuge dieser Kategorie.
[Link auf https://www.promobil.de/poessl-campster-2018-kompaktcampingbus-aufstelldach-citroen-spacetourer-verbesserungen/]
Der neue Crosscamp auf Toyota Proace ist eines davon. Das herausnehmbare Küchenmodul hat er sich vom baugleichen Campster abgeschaut. Preis für den Van aus der Hymer-Group: ab 42.999 Euro. Auf den VW T6 baut der fröhliche Hippie-Bus Flowcamper Frieda Luftig. Der Bus mit der Dreiersitzbank hat hinter dem Fahrersitz ein herausnehmbares Küchenmodul. Preis: ab 41.200 Euro. Der dritte Van kommt aus Frankreich und heißt Dreamer Cap Land. Er basiert auf dem Ford Transit und ist mit 5,34 Metern etwas länger, aber immer noch rund zwei Meter hoch. Im Heck stehen die Küche und ein Bad mit WC. Preis: ab 45.570 Euro.
Fazit: Toll, wenn Passagiere wie im Auto auf beiden Seiten einsteigen können.
9. Neue Kühlschränke
Kühlschränke sind variabler geworden. Das wird anhand dieser aktuellen Beispiele besonders deutlich: Im Hymer B ML 780 lassen sich sowohl die Kühlschranktür als auch das darüber liegende Gefrierfach von beiden Seiten öffnen.
Dank dieser cleveren Lösung von Dometic kann man sowohl aus der Küche als auch von der Sitzgruppe aus bequem nach gekühlter Ware greifen kann.
Auch beim Dexter 595 von Karmann sind Verrenkungen passé. Hier ist der Kühlschrank mit ganzen 150 Litern Fassungsvermögen in einer Schublade unter Kocher und Spüle untergebracht. Der Zugriff erfolgt bequem von oben.
Im VW Grand California befindet sich der Kühlschrank ebenfalls in einer Schublade, allerdings an der Vorderseite des Küchenblocks. Dank zwei Ebenen lässt sich die Kühlbox leicht und übersichtlich beladen, und von außen kann man bequem in den Kühlschrank greifen und muss nicht erst ins Fahrzeug steigen. Ähnliche Lösungen beziehungsweise Kühlschrankpositionen finden sich bei Pössl und Westfalia.
Fazit: Moderne Kühlschränke passen sich an den Grundriss an. Das steigert den Nutzwert.
10. Schwenkbare Waschtischwände
Waschbecken, die an einer drehbaren Wand befestigt sind, sind keine Neuheit. Jedoch kommen sie immer öfter zum Einsatz, denn Variabilität ist heutzutage ein großes Plus.
In der Regel schwenkt das Becken dann über die Toilette und lässt eine Duschkabine hinter der gedrehten Wand entstehen. Zwar ist das gleichzeitige Nutzen Bereiche wie bei einer echten separaten Dusche nicht möglich, jedoch entstehen so auch in kompakten Bädern relativ großzügige Duschkabinen, ohne weitere Faltwände oder Vorhänge.
Vor allem in kompakteren Fahrzeugen wie Campingbussen und Teilintegrierten bis sieben Meter kommt diese smarte Lösung zum Einsatz. Oft hat sie in der Praxis aber einen Haken: Man kann die Wand nur vom Gang aus herumschwenken, was bedeutet, dass man sich nicht ausziehen, duschen, abtrocknen und anziehen kann, ohne zwischendurch in den Gang zu treten oder dort Kleidung und Handtuch zu lagern.
Besonders bequem sind deshalb Ausführungen wie im neuen Bürstner Lyseo M 660, bei dem genügend Platz bleibt, um die Waschtischwand bei geschlossener Tür zu schwenken.
Fazit: Schwenkbare Waschtischwände sparen in kompakten Modellen Platz. Achten Sie beim Kauf darauf, wie komfortabel und durchdacht die Einbauten sind!