Das müssen Camper jetzt in Griechenland beachten

Griechenland verschärft die Verkehrsregeln – das müssen Sie für den nächsten Campingurlaub über Tempolimits, Bußgelder und Parkverbote wissen.
Seit dem 13. September 2025 gelten in Griechenland deutlich strengere Verkehrsregeln. Für alle, die mit dem Wohnmobil oder Caravan unterwegs sind, fallen nicht nur Bußgelder höher aus – es drohen auch führerscheinrechtliche Konsequenzen, Fahrzeug‑ oder Kennzeichenentzug und Verzögerungen, die den Urlaub gefährden können.
Was ist neu – und was gilt bereits jetzt?
Sofort gültige Strafrahmen bei Tempoverstößen:
- Schon ab einer Überschreitung von 20 km/h kann es ein Bußgeld von 100 Euro geben. Bei über 50 km/h über dem Limit drohen mindestens 350 Euro, meist eher 700 Euro, und ein Fahrverbot von 60 Tagen. Extremfälle wie über 200 km/h können sogar bis zu 8.000 Euro kosten und bis zu vier Jahre Führerscheinverlust bringen.
- Das neue Tempolimit von 30 km/h in Wohngebieten ("Residential Areas”) greift erst ab 1. Januar 2026 – bis dahin gilt innerorts meist 50 km/h oder der ausgeschilderte Wert.
Parken, Wildcampen & Camper-Besonderheiten:
- Schon bei kleinen Parkverstößen drohen Bußgelder von 20 bis 150 Euro. Die Polizei kann sogar das Kennzeichen einziehen – das Fahrzeug steht dann still, oft wochenlang.
- Für Wohnmobile & Camper war für dieses Jahr ein Wildcamping-Verbot im Gespräch – das dann jedoch abgewendet wurde. Hier beschreiben wir die genauen Regeln für Übernachtungen außerhalb von Ortschaften und was dabei zu beachten ist. Dennoch gilt: Camping am Strand, in Wäldern oder bei archäologischen Stätten ist verboten. Verstöße können mit bis zu 3.000 Euro geahndet werden.
Führerschein, Alkohol & Handy
Bei schwereren Verkehrsdelikten wird der Führerschein sofort einbehalten. Urlauber, die das Land bereits verlassen haben, dürfen mit zusätzlichen Rückgabeverzögerungen rechnen – durch Amtswege zwischen griechischen und deutschen Behörden.
- Für Autofahrer gilt eine Promillegrenze von 0,5. Für Fahranfänger, Motorradfahrer und Berufskraftfahrer gilt Null-Promille. Zwischen 0,8 und 1,1 Promille drohen 700 Euro Bußgeld und 90 Tage Entzug. Ab 1,1 Promille sind mindestens 1.200 Euro fällig – plus zeitweiser Führerscheinabnahme und mögliche Haftstrafen.
- Beim Handy am Steuer gelten drastische Sanktionen: Der erste Verstoß kann 350 Euro kosten und 30 Tage Fahrverbot nach sich ziehen. Bei Wiederholung sind sogar bis zu 2.000 Euro Strafe und ein Jahr Führerschein-Entzug möglich.
Spezielle Tipps für Wohnmobilurlauber
- Planung und Parkplätze im Voraus prüfen: Nutzen Sie besser offizielle Stellplätze und Campingplätze – dort ist das Parken vorschriftsmäßig, und Sie vermeiden Konflikte mit Behörden. Wildcampen außerhalb ausgewiesener Zonen birgt hohes Risiko.
- Versicherung & Fahrzeugpapiere griffbereit halten: Bei Kontrolle kann die Polizei Fahrzeugpapiere einbehalten. Halten Sie Versicherungsschein, Fahrzeugzulassung und Ihren Führerschein stets griffbereit.
- Exakte Geschwindigkeit halten – und toleranzfrei fahren: Vermeiden Sie jede deutliche Überschreitung des Tempolimits. Für Wohnmobile und Caravans mit niedrigerem Fahrverhalten gilt: lieber langsam und sicher als riskant drängen.
- Bei Verkehrsverstößen Ruhe bewahren – und schnell reagieren: Wenn der Führerschein eingezogen wird, zahlen Sie schnell die Strafe und nutzen Sie Kontakt zur deutschen Auslandsvertretung, um Verzögerungen zu minimieren.