Auf die prügelharte und enge erste Generation folgte die softere
und geräumige zweite. Und die neueste soll sowieso alles besser
können. Mal sehen, was der neue BMW X3 wirklich drauf hat.
265 PS und ein maximales Drehmoment von 620 Newtonmeter bei
2.000 Umdrehungen erfordern nur das kleine Besteck
motorjournalistischer Satzbaukunst, um die Charakteristik des
Dreiliter-Aggregates auf den Punkt zu bringen: Ein Bär.
Im M40i muss das Automatikgetriebe mit einem maximalen
Drehmoment von 500 Nm jonglieren, erledigt das ohne Aufsehen,
brilliert mit schnellen Gangwechseln, hilft dem 360 PS starken SUV
per Launch Control in 4,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h zu
donnern.
Zugegeben: Beim Fahrwerk gab es wenig Anlass zur Veränderung.
Drum bleibt es auch in der dritten Generation des X3 bei einer
Doppelgelenk-Zugstrebenachse vorn und der Fünflenker-Achse
hinten.
Trotzdem will BMW den neuen sportlicher gemacht haben, ohne
Komfort zu verlieren; dazu machten die Münchner die Schwenklager
aus Alu und erleichterten die Rohrstabilisatoren.
Den Allradantrieb haben sie für ein Plus an Agilität noch
hecklastiger ausgelegt. Das Standardfahrwerk kann entweder mit der
elektronischer Dämpferregelung oder mit dem M-Sportfahrwerk gepimpt
werden.
Vorne wartet ein Cockpit im Stil des Hauses mit dem Fahrer
zugewandter Mittelkonsole. Auf ihr thront freistehend das
Touch-Display fürs Infotainmentsystem, darunter Lüftungsdüsen,
Radio- und Klimaanlagenbedienung.
Der neue BMW X3 rollt im September 2017 zu den Händlern. Von
vorn hat er Ähnlichkeit mit dem neuen X1 und dem größeren X5. Die
Niere ist größer als beim Vorgänger.
Der neue BMW X3 ist fast sechs Zentimeter länger geworden, der
Radstand legte um gut 5 Zentimeter zu. Der Optik tut es gut - vor
allem im Bereich der hinteren Tür.
Gegenüber dem Vorgänger sank der cW-Wert auf 0,29, die vorderen
Scheiben sind auf Wunsch in Akustikglas zu haben, der Falz auf Höhe
der Türgriffe ist nicht mehr geschwungen, das Hinterrad wanderte
leicht nach hinten nach hinten - gut für den Türausschnitt.
Zum Vergleich: Neues (oben) und altes Cockpit (unten). Auffällig
ist der größere, freistehende Touchscreen und die andere Gestaltung
der Bedienelemente über der Mittelkonsole.
Unter dem zentralen Touchscreen sitzen Lautstärkeregelung,
CD-Fach und Favoritentasten, direkt darunter die Bedienelemente für
die Klimaanlage. Optisch sind das fast ein paar horizontale
Trennlinien zuviel.
Der metallisch wirkende Bezug auf den Tasten ist Teil eines
optionalen Ausstattungspaketes. Der Schalter für die Heckklappe ist
sinnigerweise in der Tür untergebracht.
Die optionale Klimaautomatik mit 3-Zonen-Regelung erlaubt eine
separate Regelung der Temperatur nicht nur zwischen Fahrer und
Beifahrer, sondern auch im Fond.
Werden alle Lehnenteile der Rückbank umgeklappt, fasst der
Kofferraum 1600 Liter. Der Boden im Gepäckraum ist dann nicht ganz
eben, aber es gibt keine störende Kante.
Die LED-Frontscheinwerfer erinnern mehr an akutelle
Schwestermodelle denn an den Vorgänger. Die Ausstattungslinien
xLine (im Bild), Luxury-Line und M-Sport unterscheiden sich auch
äußerlich.
Die Vernetzung des DSC mit dem Allradantrieb soll die
Kraftverteilung zwischen allen vier Rädern so variieren, dass der
X3 besonders fahrdynamisch unterwegs ist. An der Abstimmung des
Systems will BMW zum Modellwechsel noch mal besonders intensiv
nachgearbeitet haben.
Erstmals gibt es vom X3 ein M-Performance Auto. Der X3 M40i hat
andere Lufteinlässse an der Frontschürze - und prompt einen
schlechteren cW-Wert (0,33 statt 0,29).
Der X3 40i hat als Erkennungsmerkmal fürs M-Performancemodell
keine runden Endrohre. Ihn triebt der aus etlichen Modellen
bekannte 3,0-Liter-Sechszylinder-Benziner mit Turboaufladung
an.
Hier sind noch mal die Unterschiede zwischen altem und neuem
Modell zu erkennen. Vor allem die Heckleuchten wirken jetzt ohne
den harten Versatz an der Kante des Kofferraums erheblich
organischer.
Der X3 30d mit dem Sechszylinder-Turbodiesel braucht allerdings
auch nur eine Sekunde länger (5,8 Sekunden). Der traktionsfördernde
Allradantrieb dürfte auch ihm helfen.
Größere Räder und blau lackierte Sättel der M-Bremsen, matte
statt glänzende Niere sowie ein anders geformter Lufteinlass in der
Frontschürze - das sind die Erkennungsmerkmale des
M-Performance-Modells.
Dieser Schriftzug ist neu am X3. Der leistungsstarke Benziner
dürfte aber hierzulande weniger Kunden finden. Vielleicht kommt ja
auch noch ein M50d mit dem Quad-Turbodiesel?
Auch gegen Aufpreis lässt sich die Konturbeleuchtung oberhalb
der Dekorleiste im Armaturenträger mit einer Ambiente-Beleuchtung
unter der Akzentleiste kombinieren.
Der X3 M40i ist übrigens als einzige Modellvariante erst bei 250
km/h abgeregelt. Der X3 30d macht bereits bei 240 km/h Schluss, der
20d schafft 213 km/h - was nicht nach Abregelung klingt.