Im Innenraum lederpolstern die Ford-Designer die Karbonsitze
neu. Das Gurtband färbt man rot, was zu den roten Akzentnähten am
Lenkradkranz und auf den Sitzen passt.
Der Trackmodus: eine Kombination aus schwarzem Hintergrund und
kontrastreicher Grafik. Die Geschwindigkeit und der gewählte Gang
werden prominent angezeigt.
Wer in den Ford GT will, muss die dicke Karbontür nach oben
öffnen, sich über die extrabreite Karbonschwelle schieben und mit
dem linken Fuß unter dem Lenkrad durchrutschen.
Wo entsteht wohl ein rund 450.000 US-Dollar teurer Sportwagen?
Im sonnigen Kalifornien? Im verrückten Tokio? In der Heimat der
Autobahn, Deutschland? Nein. Im tristen Dearborn, Michigan. In
einem Kellerraum.
Der Ford GT kam auf der Detroit Auto Show 2015 wie Kai aus der
Kiste. In einem fad-grauen Kellerraum, irgendwo in den Katakomben
des Entwicklungs- und Designzentrum des Konzerns, ging es 14 Monate
hoch her.
"Daher haben wir diesen Raum gewählt, denn hier kommt kaum
jemand vorbei und wenn doch, vermutet er sicher kaum, das hinter
den Türen der Design Milling and Measurement Group derart
spektakuläres passiert", sagt Design Direktor Chris Svensson.
Die Funktion diktierte das gesamte Projekt. Der Ford GT soll
zuallererst in Le Mans beim 24h-Rennen erfolgreich sein - und 2016
gewinnen. Danach richtete sich die Entwicklung des Straßenprojekts.
Schließlich braucht es für den Rennsport ein
Homologationsmodell.
... und im Detail immer wieder verfeinern. Das Monocoque mit
integrierten Sitzschalen entsteht schließlich aus Carbon, die
Hilfsrahmen und Crashstrukturen vorne und hinten aus Aluminium.
Um die finale Ausrichtung des Cockpit-Designs machte Ford
ebenfalls lange ein Geheimnis. Die Türen wurden auf Messen nicht
geöffnet. Dafür stand aber in Detroit 2016 ein Innenraummodell.
In Detroit 2016 haben wir in das Cockpit eines der
Ausstellungs-Prototypen fotografiert. Probesitzen wird erst in
einem fertigen Produktionswagen erlaubt sein.
Die Position des Fahrersitzes ist starr. Das spart den
Verstellmechanismus und ermöglicht so eine niedrigere Einbauhöhe
für einen tieferen Schwerpunkt.
In den 1960er lieferte sich Ford in Le Mans legendäre Duelle mit
Ferrari. Zwischen 1966 und 1969 war Ford mit dem GT40 viermal in
Serie erfolgreich beim Langstreckenklassiker.
Derzeit kämpfen die Entwickler noch damit, den optimalen
Ladedruck zu finden, da zu viel davon für einen Rückstau der
Ladeluft sorgt. Daher existiert noch immer keine endgültige
Leistungsangabe.