Weltweit investieren Autobauer und Technolgiekonzerne Milliarden
in digitale Projekte. Wir erklären, wer wo wieviel investiert,
kooperiert oder spekuliert und warum die Wette auf die Zukunft
alternativlos ist.
Die digitalen Investments und Partnerschaften durch die
Autohersteller-Brille. Auffällig: die globale Ratlosigkeit. Bei
fast keinem der großen Autobauer ist erkennbar, welcher Logik die
Partnerschaften und Investitionen folgen.
Das chinesische Monster: Didi Chuxing dominiert den chinesischen
Markt für private Taxidienste. Mit beeindruckenden Folgen: Apple
hat sich gerade mit einer Milliarde Dollar an Didi beteiligt, Uber
hat sein China-Geschäft sogar ganz an Didi Chuxing verkauft.
Thema Uber: 60 Milliarden Dollar Firmenwert und noch nie einen
Cent verdient? Das geht, wenn der Markt so überhitzt ist wie im
Augenblick. Und wenn quasi jeder große Technologiekonzern einen Fuß
in die Tür zum Mobilitätsgeschäft kriegen will.
Verglichen mit Uber ist Lyft winzig, hat aber mit GM einen
starken Investor und will gerade eifrig von einem der XXL-Player
(Apple oder Microsoft) gekauft werden.
Warum investiert Volkswagen in die vergleichsweise winzige
Ridesharing-Plattform Gett? Weil wie gesagt gerade jeder
entsprechende Optionen sucht und Gett sich auf attraktive
Business-Zielgruppen spezialisiert und in diesem Markt annähernd
kostendeckend arbeitet.
Egal ob selbstfahrende Autos oder Taxi-Dienstleistungen: Ohne
extrem genaue und aktuelle Karten geht es nicht. Um sich dabei vor
allem von Datenkrake Google zu emanzipieren, schluckte ein
Konsortium aus BMW, Daimler und Audi den ehemaligen
Microsoft-Kartendienst here.
GM macht Druck in Sachen automatisiertes Fahren. Warum? Weil die
Amerikaner mit der Firma Cruise Automation einen echten Pionier in
dem Segment geschluckt hat.
Obwohl Daimler die ganz großen internationalen Invests noch
scheut, sind die Schwaben exzellent aufgestellt. Vielversprechende
Dienste werden konsequent übernommen und die die Daimler Mobility
Services integriert, die unterm Dach der Daimler Financial Services
laufen.
Blacklane, ein Anbieter für Limousinen-Services, ist eine echte
Ausnahme im Daimler-Portfolio. Die neuste Finanzierungsrunde spülte
Blacklane 20-Daimler-Millionen aufs Konto.
Und Google? Braucht keine Partner. Kartendienst und autonomes
Auto sind im Konzern vorhanden. Und der Kartendienst Waze wird ganz
aktuell zum Taxi-Dienstleister ausgebaut.
Uber, der Platzhirsch unter den Fahrvermittlungsdiensten sammelt
inzwischen auch Geld bei Autoherstellern ein. Zuletzt investierte
Toyota in den Erzfeind aller Taxi-Unternehmen.
General Motors hat seit Ende 2015 gut 500 Millionen Dollar beim
Uber-Konkurrenten Lyft untergebracht. Die Idee von Lyft und Uber
ist identisch: Über eine App ...
... ruft man sich einen Privatmenschen als Fahrer, der einen von
A nach B bringt. Zu einem Bruchteil der Taxikosten. Und trotzdem
viel bequemer als in einem überfüllten, miefigen Bus. Lyft ist in
den USA vor allem für die ...
... pinken Schnauzbärtchen bekannt, die den Fahrern zum Start
mit auf den Weg gegeben wurden.
Gett ist längst noch nicht so bekannt wie Uber oder Lyft, aber
mit rund 300-Millionen-Volkswagen-Dollar alles andere als
unterfinanziert. Grundidee: Alles günstiger zu machen, als Lyft
oder Uber.
Ola heißt das Uber Indiens. Auch hier dreht sich alles um die
Vermittlung von privaten Fahrdiensten. Mal an Bord von
zertifizierten Luxusautos, mal...
... ganz volksnah als Beifahrer in allem, was irgendwie fährt.
Strategischer Partner aus der Automobilindustrie? Bislang
Fehlanzeige.
Natürlich gibt es auch in China einen dominierenden
Ridesharing-Anbieter: Didi Chuxing. Dort kann man sich auch ganz
normale Taxis bestellen. Oder aber, wie bei allen ...
... anderen Anbietern eine Tour mit Privatfahrer buchen. Seit
Mai hat Apple rund eine Milliarde Dollar in Didi Chuxing
investiert.
Autonom fahrenden XC90
Weltweit bekannt ist natürlich das Google-Auto. Um Vorurteile
abzubauen, von Beginn als sympathisch harmloser Asphalt-Knubbel
entworfen. Alles Fassade.
Google hat Milliarden in die Technolgie investiert und ist
theoretisch bereit für einen großflächigen Einsatz. Was fehlt:
Global einheitliche Regeln und Vorschriften für autonome Fahrzeuge
auf ...
... öffentlichen Straßen. Dafür hat der Suchmaschinen-Gigant mit
Fiat/Chrysler inzwischen einen Partner aus der Automobilindustrie
am Haken, der die Google-Technik ...
... in den Massenmarkt bringen soll. Erster Schritt: 100
Chrysler Pacifica Hybrid-Minivans im autonomen Testeinsatz.
100 autonome XC90 will auch Geely-Tochter Volvo 2017 in Göteborg
auf die Straße bringen. Wichtig: Die Volvos sollen zu 100%
vollautonom fahren, nicht nur ...
... auf Autobahnen oder bestimmten Strecken. Drive Me heißt das
Projekt bei Volvo. Es ist Teil einer Initiative, die sich zum Ziel
gesetzt hat, die Zahl der Verkehrstoten dramatisch zu
reduzieren.
Mit den ersten serienreifen autonomen Fahrzeugen rechnen die
Schweden aber nicht vor 2020.
Man muss kein Autohersteller sein, um autonome Fahrzeuge zu
bauen. Taxi-Konkurrent Uber testet Fahrdienste ohne Fahrer.
Entwickelt wird die ...
... Technologie im Advanced Technology Center (ATC) in
Pittsburgh.
Das Testfahrzeug, ein Ford Fusion, fährt die gesamte Technologie
und sämtliche Sensoren auf dem Dach spazieren. Inzwischen ist Volvo
bei Uber an Bord. Der Ford Fusion dürfte also bald ausgedient
haben.
Es ist wahrscheinlich keine Überraschung, dass Ford ebenfalls
mit einem Fusion in Sachen autonomes Fahren unterwegs ist.
Die Amerikaner testen ebenfalls bereits auf öffentlichen
Straßen.
Das hier ist ein autonomer Chevrolet Bolt. Entwickelt wird das
Fahrzeug von der Firma Cruise Automation, die 2015 von GM komplett
übernommen wurde.
Auch beim autonomen Fahren gilt: China nicht aus den Augen
verlieren. Changan will mit der Mittelklasse-Limousine Raetan
...
... 2.000 Kilometer autonom durch China gefahren sein. Mit
dabei: Jede Menge Presse.
Auffällig: Der Changan Raetan leistet sich kaum sichtbare
Sensoren oder Anbauteile, soll aber laut Changan mit modernsten
Radar-, Laser-, Kamera- und Ultraschallsystemen ausgestattet
sein.
Wie bei uns: Wer in China auf öffentlichen Straßen autonom
unterwegs sein will, braucht zur Sicherheit immer einen Fahrer
hinterm Steuer.
Auf abgesperrter Strecke wird's dann luftig hinterm Lenkrad.
Nochmal China: Baidu ist so etwas wie das chinesische Google und
finanziell ähnlich potent aufgestellt.
Die Firma forscht mit einem Team von rund 100 Mitarbeitern im
Silicon Valley am autonomen Fahren.
Forschungsobjekt: Ein mit auffälligem Sonsor-Krönchen
aufgerüstetes BMW 3er Gran Coupé.
Ober der bayerische Autobauer mehr als nur die Fahrzeug-Hardware
liefert, ist nicht bekannt. Bis 2018 soll ein erstes Serienfahrzeug
fertig sein.
... per Software-Update inzwischen große Strecken
teilautonom.
Tesla Model X Türen
... ein autonom fahrendes Taxi wünscht: Elektrisch öffnende
Türen. Viel Platz auf allen Plätzen.
Und eine Ladeinfrastruktur, die sich ebenfalls automatisieren
lässt. Heißt: Während Sie Ihr Model X nicht brauchen, fährt es
Fahrgäste von A nach B.