In den frühen Sechzigerjahren beauftragt Ford die kleine Firma Lotus, aus der braven Mittelklasse-Limousine Cortina einen ernstzunehmenden Rennwagen zu machen.
Lotus senkt das Gewicht, indem viele Bauteile durch Aluminium-Pendants ersetzt werden, und optimiert das Fahrwerk. Die Hinterachse zeigt sich beispielsweise komplett neu konstruiert.
Lotus pflanzte den 2,2 Liter großen Vierzylinder aus dem Esprit und ein Fünfgang-Getriebe von ZF in die mit Bilstein-Fahrwerk vorgerüstete Karosserie des Talbot Sunbeam.
Das Projekt DeLorean DMC-12 war eigentlich zum Scheitern verurteilt. Lotus musste das Projekt retten. Es heißt, zeitweise hätten 200 von Colin Chapman bezahlte Mitarbeiter an dem Flügeltürer gearbeitet.
Die Briten spendierten einen adaptierten Esprit-Rahmen, um den ebenso schweren wie müden Europa-V6 und das damit eher mäßig harmonierende Renault-Fünfgang-Getriebe zu integrieren.
Lotus war in die Entwicklung jener Motoren involviert, die Toyota später für den MR2 verwendete, und bei der Abstimmung des Fahrwerks half wohl auch die Sachkompetenz der Leute aus Hethel weiter.
Im Lotus Omega schlägt zwar ein Reihensechszylinder-Herz aus dem Opel-Regal, das aber von den Briten von 3,0 auf 3,6 Liter Hubraum aufgebohrt und um zwei Garrett-Turbolader ergänzt wurde.
Dessen 377 PS genügten dem maximal 283 km/h schnellen Lotus Omega, um sich mit so illustren Viertürern wie dem BMW-Alpina B10 um den Titel &bdquoschnellste Serien-Limousine der Welt“ zu kabbeln.
Bei der ab 1990 verkauften ZR-1-Variante der vierten Corvette-Generation kümmerte sich Lotus nicht etwa um Chassis, Fahrwerk oder Leichtbau, sondern um den Motor.
Beim Speedster spannte sich über das Elise-Chassis eine an die Opel-Design-Sprache angepasste GFK-Karosserie. Im Gegensatz zur britischen Schwester verfügte er auch über Airbag und ABS.
Und über einen eigenen Antriebsstrang: Aus dem Rüsselsheimer Regal stammten sowohl der 2,2-Liter-Saugmotor mit 147 PS als auch der Zweiliter-Turbobenziner mit 200 PS.
... damit sie zusammen mit den Nissan-Aerodynamikern die Windschlüpfigkeit des GT-R optimieren konnten. Zudem half Lotus beim Feintuning des Fahrwerks.
Der Tesla Roadster verwendete das Leichtbau-Aluminium-Chassis der Lotus Elise – wenn auch in einer angepassten Variante mit neuem hinteren Hilfsrahmen – und weitere Bauteile, darunter das Cockpit.
Allerdings spielte Tesla die Bedeutung von Lotus im Entwicklungsprozess des Roadsters von Beginn an herunter. Elon Musk hält die Zusammenarbeit heute gar für einen Fehler.
Ein doppelt turbogeladener Siebenliter-V8 mit 1.261 PS und 1.566 Nm in einem Lotus-Chassis? &bdquoEines Tages scherzte ich darüber, den Motor hinten in einen Exige einzubauen“, sagte Tuner John Hennessey einst.
2008 tauchte die lange verschwundene Marke Detroit Electric wieder auf, die mit dem SP:01 eine E-Auto-Ableitung des Lotus Exige auf den Markt bringen wollte.