Seit 2002 begeistert die Le Mans Classic gleichermaßen Rennsport- und Oldtimer-Fans. In diesem Jahr feierte eine Spezialausgabe den 100. Geburtstag des legendären 24-Stunden-Rennens. Wir zeigen Ihnen einige Impressionen ...
Den perfekten Beleg erbrachte die Klassik-Abteilung der Bayern selbst. Sie schickte das Trio Leopold von Bayern, Christian Danner und Peter Oberndorfer im Münchener-Wirtshaus-M1 auf den Circuit de la Sarthe.
Seine königliche Renn-Hoheit zelebriert ebenfalls ein besonderes Jahr: "Poldi" wurde am 21. Juni 80 Jahre alt. Seine Kollegen der Le-Mans-Ausgabe 1981 freuten sich mit ihm.
Bei den Läufen der Vorkriegsautos zeigte sich besonders eindrucksvoll, wie sich die Technik und die legendäre 24-Stunden-Schleife weiterentwickelt haben.
Neben den sechs Gruppen durften im Rahmenprogramm auch "neuere" Fahrzeugkategorien antreten. Die Gruppe C ließ zahlreiche Herzen höher schlagen und Ohren klingeln.
Obwohl die längsten Rennen nur etwa eine Stunde dauerten, kam durch den vollen Zeitplan trotzdem Langstrecken-Atmosphäre auf. In der Nacht von Samstag auf Sonntag war durchgängig Action.
Die Gruppe der Vorkriegsautos (1923-1939) eröffnete das Renntreiben am Samstagnachmittag. Für sie reaktivierte man den ikonischen Le-Mans-Start. An der Flagge statt am Tennis-Schläger: Rafael Nadal.
Der legendäre Dunlop-Bogen wurde Zeuge zahlreicher historischer Momente. Sein Vorgänger überblickte schon an anderer Stelle die "echten" Rennen der Vorkriegler.
Der erste 24-Stunden-Kurs glich auf seinen 16,34 Kilometern einer schnellen Landpartie. Denkt man sich die moderne Streckenbegrenzung weg, erahnt man noch den alten Charakter.
In der zweiten Gruppe (1949-1956) sammelten sich zahlreiche spannende Comeback-Autos. Darunter fand sich auch Kurioses wie der Cadillac "Le Monstre" auf 61-Basis.
Abseits des Stromlinienmonsters präsentierte sich ein Großteil der Teilnehmer eher kompakt. Genreprägend waren unter anderem der Jaguar C-Type und der Porsche 550 Spyder.
Zusätzlich zu legendären Rennwagen gab es auch diverse legendäre Rennfahrer vor Ort zu sehen. Der Römer Emanuele Pirro ist ein riesiger Fan des historischen Motorsports.
Das dritte Starterfeld (1957-1961) sah die zeitlichen Grenzen ebenfalls nicht ganz so streng. So durften auch Jaguar D-Type starten, deren technische Basis noch im Jahr 1955 verortet ist.
235.000 Fans machten die elfte Ausgabe der Le Mans Classic zu einer rekordträchtigen. Trotz vierjähriger Corona-Zwangspause boomt die historische Hommage.
Bevor wir in die zweite Hälfte der Gruppen springen, machen wir einen kurzen Umweg zur Tradition der "Little Big Mans". Kinder eifern hier mit der Hilfe von ikonischen Mini-Racern ihren Helden nach.
Ganz im Gegenteil zu den ewig jungen Ford GT40 des vierten Feldes (1962-1965)! Wie in ihren besten Zeiten tänzelten sie auch 2023 leichtfüßig durch die Anbremszonen.
Schlussendlich ging es bei den jeweils drei Rennen auch um Pokale. Obwohl der Sport zeitweise intensiv war, wurde nur selten auf der Strecke wirklich übertrieben.
Anders sah es hingegen Ende der 1960er-Jahre aus. In der fünften Gruppe (1966-1971) tummelten sich viele technische Eskalationsstufen dieser verrückten Zeit.
Die beste Art von Absurdität präsentiert der Howmet TX mit Gasturbinen-Motor. 1968 gingen zwei pfeifende Renner an den Start, hielten jedoch nicht lange durch.
Selbiges kann dem Howmet TX sicher auch nachgesagt werden. Technisch dauerte der rennsportliche Turbinen-Hype nur kurz an. 1967 hätte ein ähnliches Konzept sogar fast das Indy 500 gewonnen.
Dementsprechend lässt man es fern vom Lenkrad recht entspannt angehen. Die Bodenständigkeit unterscheidet die Le Mans Classic stark vom eng getakteten Profi-Motorsport der Gegenwart.
In der Nacht zeigt sich der Motorsport von einer anders spektakulären Seite. Lichtspiele, glühende Bremsscheiben und züngelnde Flammen kommen erst in der Dunkelheit wirklich zur Geltung.
Zu diesem Grid zählte sich auch ein Renner, der Fans der aktuellsten 24-Stunden-Ausgabe aufhorchen lässt: Bereits 1976 waren NASCAR-Autos in Le Mans eingeladen – darunter ein Ford Torino.
Den Ford Capri verbindet man zwar nicht auf Anhieb mit Le Mans, doch Vertreter wie dieser RS 2600 haben auch ohne großen Erfolg zahlreiche Fans an der Sarthe.
Den Schlusspunkt der sechsten Gruppe setzt eine absolute Legende. Der Porsche 911 RSR Turbo zog jeden Blick auf sich – kein Klischee, wie dieses Bild beweist.
Der Fahrer des gelben Porsche 935 K3 ließ sich vielleicht von der Ansammlung ikonischer Modelle kurz ablenken und landete so in einem temporären Rallye-Porsche – auch irgendwie stilecht.