
VW Nutzfahrzeuge hat einen Schienen-Bulli von 1955 wieder aufs Gleis gebracht.
VW Nutzfahrzeuge hat einen Schienen-Bulli von 1955 wieder aufs Gleis gebracht.
Der "Klv-20" ist am großen DB-Logo und den Blechdeckeln über den Scheinwerfern als Schienenfahrzeug zu erkennen.
Schon wenn er vor der Schranke stünde, wäre ein T1 heute ein seltener Anblick. Dienst auf dem Gleis schoben die Schienen-Bullis zuletzt in den 1970er-Jahren.
Die Schienen-Bullis waren für Reparatur- und Inspektionsfahrten bei Bahn- und Signalmeistereien im Einsatz.
Das Kürzel Klv steht für "Kleinwagen mit Verbrennungsmotor" und neben dem Signalmast sieht der Schienen-Bulli tatsächlich klein aus. Nach heutigen Maßstäben ist er mit 4,10 Meter Länge nicht viel größer als ein echter Kleinwagen für die Straße.
Auf dem Kennzeichen stehen das Kürzel für VW Nutzfahrzeuge Oldtimer (VWNO) und die Bahnbezeichnung Klv-20.
Der Schienen-Bulli ist am 2. Juni 2024 während des International Volkswagen Bus Day in Hannover zu sehen.
Bulli in luftiger Höhe: Das 24 Meter hohe Lengenfelder Viadukt passierte der Schienen-Bulli bei seiner Premierenfahrt im Mai 2024 mehrmals.
Auf der Draisinenstrecke bei Lengenfeld unterm Stein fuhr der Bahn-Bulli fünf Kilometer durch Tunnel.
Der Schienen-T1 erreicht bis zu 70 km/h.
Mit einer ölhydraulischen Ausheb- und Wendevorrichtung kann der Bulli die Fahrtrichtung ändern.
So muss er nicht rückwärts zum Ausgangspunkt zurückfahren.
Bahngerechte Lampen an den A-Säulen ersetzen die Scheinwerfer der Straßenversion.
Ungewöhnlich für einen Bulli, normal für ein Schienenfahrzeug: Fahrerplatz ohne Lenkrad.
Bis zu sieben Personen finden im T1 Platz.
Blattfedern und massive Achsen mit 1.435 mm Spurweite tragen den 1,55 Tonnen schweren Bulli. Gummielemente verbinden Rahmen und Aufbau.
Die Eisenbahnräder haben einen Durchmesser von 55 Zentimeter. Gummi zwischen Laufkranz und Radkörper dämpft die Fahrgeräusche.
Trittstufen machen den Ein- und Ausstieg leichter.
Im Heck arbeitet natürlich ein Vierzylinder-Boxermotor.
Der 1,2-Liter-Stationärmotor leistet 28 PS.
Hinten ist eine Leuchte eingebaut, wie sie in den 1950er-Jahren auch an Eisenbahnwaggons zu finden war.
Von den 30 gebauten Schienen-Bulli sind heute nur noch wenige erhalten.