Das HTC One M9 im Test
Auf dem Mobile World Congress 2015 konnte das HTC One M9 bereits begutachtet werden.
Der Mobile World Congress ist auch im Jahr 2015 wieder die größte Mobilfunkmesse der Welt gewesen, unter vielen anderen wurde auch das neue Smartphone HTC One M9 vorgestellt. In Hinblick auf das Design hat sich zwar wenig geändert, dafür ist die Hardware runderneuert worden und bietet zahlreiche Verbesserungen gegenüber vorherigen Generationen.
Display und Handhabung
HTC hat großen Wert darauf gelegt, dass das neue Flaggschiff vom Wiedererkennungswert profitiert und den Nutzer sofort an die beiden Vorgänger des One M9 erinnert. Einige Interessenten hätten sich jedoch vielleicht gewünscht, dass HTC beim mittlerweile dritten Modell dieser Serie neue Wege beim Design gegangen wäre, dennoch macht das Smartphone noch immer einen sehr wertigen und attraktiven Eindruck.
Während der Vorgänger noch sehr viele ausgeprägte Rundungen bot, sind diese beim HTC One M9 deutlich mehr Ecken und Kanten gewichen. Einer der Kritikpunkte am Vorgänger war die Rutschigkeit des Smartphones, das dem Anwender zu leicht aus der Hand glitt. Mit der etwas angepassten Form sollten diese Probleme jedoch der Vergangenheit angehören: Das Gerät liegt jetzt deutlich angenehmer in der Hand, was die Handhabung erheblich komfortabler macht. Einige Nutzer könnten die recht ausgeprägten Kanten am Rahmen des Handys jedoch vielleicht als störend empfinden.
Entscheiden die Käufer sich übrigens für die silberne Modellvariante, ist der Rahmen des Smartphones in Gold gehalten, wodurch ein attraktiver optischer Akzent gesetzt wird.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Gehäuse im Vergleich zum Vorgänger ein wenig geschrumpft ist. Die Handhabung wird dadurch etwas verbessert, das Display ist weiterhin 5 Zoll groß. In Hinblick auf die Auflösung bietet auch das neue Modell wieder Full-HD mit 1920 x 1080 Pixeln, da der Hersteller in QHD keine entscheidenden Vorteile gegenüber dieser Auflösung sehen kann. Dieses wird damit begründet, dass das menschliche Auge bei diesen Displaygrößen einzelne Pixel bereits bei Full-HD nicht mehr ausmachen könne. Zudem gibt HTC zu bedenken, dass mit einer höheren Pixeldichte auch mehr Rechenaufwand auf das Smartphone zukäme, was sich negativ auf die Laufdauer des Akkus auswirken würde. Diese Aussagen konnten von uns in Tests zum Beispiel mit dem LG G3 bestätigt werden, sodass der taiwanesische Hersteller in dieser Hinsicht nach unserer Einschätzung einen richtigen Weg geht.
Das Display wirkt hell, die Blickwinkelabhängigkeit ist angenehm gering. Auch bei flachen Winkeln bleiben Kontrast und Farbwerte erhalten.
Ein Blick in das Innere des HTC One M9
Das HTC One M9 wird vom Snapdragon 810 angetrieben, einem 64-Bit-Prozessor von Qualcomm, der mit acht Kernen arbeitet. Vier dieser Kerne sind mit 2 GHz getaktet, die anderen vier begnügen sich mit 1,5 GHz. Zudem fällt der Systemspeicher mit 3 GB RAM großzügig aus.
Weiterhin ist Android in der Version 5.0.2 (Lollipop) installiert, sodass die Nutzer neben aktueller Hardware auch auf eine aktuelle Software zurückgreifen können. Dank der schnellen Acht-Kern-CPU sind Verzögerungen im täglichen Betrieb nicht festzustellen, allerdings konnten auf dem Gerät noch keine aussagekräftigen Benchmarks durchgeführt werden, da die finale Software noch nicht aufgespielt war.
Per LTE Cat6 im Mobilfunk oder per WLAN-ac gelingt der Zugang ins Internet. Die Datenrate liegt dabei bei maximal 300 Mbit/s. Mit einer so hohen Bandbreite werden Internetseiten zügig aufgebaut und auf Downloads muss der Anwender nicht lange warten. Vorteilhaft ist auch, dass das HTC One M9 sämtliche LTE-Bänder und Frequenzen für sich nutzen kann, sodass auch im Urlaub und in anderen Netzen einem schnellen Internetzugang nichts im Wege steht.
Fest eingebauter Akku
Mit 2840 mAh ist der Akku leistungsfähiger als noch beim Vorgänger. In Verbindung mit dem gleich groß gebliebenen Display ist daher davon auszugehen, dass sich die Akkulaufzeit verlängert hat.
Nichts geändert hat sich auch an der Tatsache, dass der Akku fest im Gerät verbaut ist und damit nicht vom Nutzer ausgetauscht werden kann.
Smartphone | HTC One M9 | HTC One M8 |
Display (Technik) | Super LCD 3 | Super LCD 3 |
Größe, Auflösung | 5 Zoll, 1920 x 1080 Pixel | 5 Zoll, 1920 x 1080 Pixel |
Pixeldichte | 441 ppi | 441 ppi |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 810 (64 Bit) | Qualcomm Snapdragon 801 |
CPU (Takt, Kerne) | Octa-Core, 4 x 2 GHz + 4 x 1,5 GHz | Quad-Core, 2,3 GHz |
RAM-Speicher | 3 GB | 2 GB |
Betriebssystem | Android 5.0.2 | Android 5.0.1 |
Speicher (intern, erweiterbar) | 32 GB, via Micro-SD-Karte | 16 GB, via Micro-SD-Karte |
Kamera (Foto, Video) | 20 MP, 4K | 4 MP, Full-HD |
Internet (Speed) | LTE (300 Mbit/s) | LTE (150 Mbit/s) |
WLAN | 11ac | 11ac |
Bluetooth | 4.1 | 4.1 |
NFC | ja | ja |
Akku (Kapazität, Einbau) | 2840 mAh, fest eingebaut | 2600 mAh, fest eingebaut |
SIM-Karten-Art | Nano-SIM | Nano-SIM |
Gewicht | 157 Gramm | 160 Gramm |
Abmessung (mm) | 144,6 x 69,7 x 9,61 | 146,36 x 70,6 x 9,35 |
Preis (UVP) | 749 Euro | 679 Euro |
Überblick über die Software und Funktionen
Das Betriebssystem Android 5.0.2 kombiniert HTC mit der selbstentwickelten Nutzeroberfläche Sense 7. Die Kamera-Steuerung Zoe und Blinkfeed sind wieder mit dabei, Nutzer des Vorgänger. werden sich hier schnell zurechtfinden.
Per Themes lässt sich die Benutzeroberfläche nun stärker den eigenen Wünschen anpassen. Neben Fensterfarben werden auch die Schriftarten und Icons variiert, sodass die optischen Änderungen stark auffallen. Wer möchte, kann die Farbinformationen eines Schnappschusses dazu nutzen, um hieraus ein neues Theme von der Software generieren zu lassen, was durchaus Spaß macht. Ansonsten halten sich die Änderungen der Nutzeroberfläche jedoch in Grenzen.
Der Speicher des HTC One M9 weist eine Größe von 32 GB auf. Hier lassen sich Fotos und Musik unterbringen, per Micro-SD-Karte ist zudem eine Aufrüstung auf insgesamt 160 GB möglich.
Die Ultrapixel-Kamera liegt nun auf der Vorderseite
Bei den beiden Vorgänger.odellen M7 und M8 war ebenfalls eine Ultrapixel-Kamera verbaut, diese lag jedoch auf der Rückseite und bot nur magere 4 Megapixel. HTC hat sich die Kritik zu Herzen genommen und die Kamera auf die Vorderseite verlegt, zudem stehen nun ganze 20 Megapixel für das Schießen hochauflösender Aufnahmen zur Verfügung. Die f2.2-Blende ist lichtstärker, die Aufnahmen im Test zeigen sich entsprechend hell, farbgetreu und auch scharf - und das selbst bei schlechterem künstlichen Umgebungslicht.
Die zweite Linse für die Tiefensensorik ist beim neuen HTC One in die Kamera auf der Vorderseite integriert, bei den Vorgänger. war sie noch separat auf der Rückseite untergebracht. Dank dieser Linse können drei Fotos gleichzeitig geschossen werden, mittels der Informationen passen Sie im Nachhinein den Fokus des Bildes an.
Da sich die Ultrapixel-Kamera nun auf der Vorderseite befindet, sind hochauflösende Selfies problemlos möglich. Wer seine Selfies in dunklen Räumen anfertigt, wird sich zudem über die stärkere Lichtaufnahme der Sensoren freuen.
Fazit: Wenige Neuerungen für viel Geld
Insgesamt kann das HTC One M9 mit einem hervorragenden Design von sich überzeugen, das Gehäuse aus Aluminium wirkt sehr hochwertig. Für eine UVP in Höhe von 750 Euro hat sich sowohl an der Software als auch an der Hardware jedoch leider nicht genug geändert, keines der neuen Merkmale vermag hervorzustechen. Wer das HTC One M8 bereits besitzt, sollte über einen Wechsel daher gründlich nachdenken. Erscheinen soll das M9 in Deutschland am 31. März 2015.