Kostenlos QR-Codes selber machen

QR-Code
Ob Mail-Signatur, Kalender-Eintrag oder vorgetippte SMS – in QR-Codes können Sie mehr als nur einen Weblink packen. Wir verraten, wie das geht: sofort & gratis.
QR steht für „Quick Response“ und ist ein 2D-Code, der 1994 in Japan entwickelt wurde. Im Gegensatz zum eindimensionalen Strichcode speichert ein QR-Code Informationen sowohl vertikal als auch horizontal. Dadurch passen mehr Daten in die zwischen 21x21 und 177x177 Datenelemente großen Code-Kästchen; nämlich bis zu 7000 Zahlen oder knapp 3000 Buchstaben. Ein Datenelement ist mit einem Pixel vergleichbar, kann sich aber je nach Auflösung auch aus mehreren Pixeln zusammensetzen. Je weniger Informationen ein QR-Code enthält, desto kleiner ist er und desto weniger schwarze Flächen enthält er.
QR-Codes finden Sie in Zeitungen und Zeitschriften, auf
Produktverpackungen und immer öfter auch in der Werbung. Oft
enthalten Sie einen Weblink oder Zusatz-Informationen in Textform.
Auch
als Mail-Signatur, Kalender-Eintrag oder vorgetippte
SMS sind QR-Codes denkbar – wie Sie diese kostenlos sofort
erstellen, lesen Sie auf Seite 3.
Um die Informationen eines QR-Codes zu entschlüsseln,
brauchen Sie
zwei Dinge:
Eine Kamera, die den Code einliest, und eine Software, die den Inhalt übersetzt.
Ideal eignen sich Smartphones als QR-Lesegeräte, da sie Kamera
und Software vereinen. Sie können QR-Codes aber auch mit einer
Digitalkamera abfotografieren und das Foto anschließend am PC mit
der passenden Software öffnen. Egal, ob am Smartphone oder PC – auf
Seite 3 verraten wir die besten QR-Programme.
Eine Besonderheit von QR-Codes ist ihre Fehlerkorrektur. Je nach Sicherheitslevel können bis zu 30% zerstörte Datenelemente ausgeglichen werden. Das genutzte Reed-Solomon-Verfahren kommt übrigens auch bei CDs zum Einsatz. Insgesamt gibt es vier Sicherheits-Level:
Level L: maximal 7% Fehlerkorrektur Level M: maximal 15% Fehlerkorrektur Level Q: maximal 25% Fehlerkorrektur Level H: maximal 30% Fehlerkorrektur
Je höher der Level, desto mehr Code ist im Kästchen
untergebracht. Dadurch wächst aber auch der Platzbedarf des
QR-Codes. Das am häufigsten eingesetzte Level ist „M“, sagt der
QR-Erfinder
Denso-Wave. Wer
Qick-Response-Codes drucken will, sollte zur guten Lesbarkeit eine
hohe dpi-Stufe wählen.
QR-Codes sind teilbar, aus einem großen lassen sich auf
Wunsch bis zu 16 kleine Kästchen machen. Diese zusammen ergeben
dann dieselben Informationen wie der große Code-Kasten.
An drei Ecken befinden sich große Kästchen, die
Positionsmarker. Sie vermitteln der Software die
Leserichtung. Ein
weißer Rand von mindestens vier Datenelementen
sorgt für eine deutliche Abgrenzung und damit schnelle Erkennung.
Rechts unten befindet sich ein weiteres Quadrat, das
perspektivische Verzerrungen ausgleicht – etwa
wenn Sie den QR-Code aus einer stark seitlichen Position
aufnehmen.
Lesen: Die Freeware bcTester ist nicht besonders
hübsch, erfüllt aber ihren Zweck – einfach QR-Code aus dem Web oder
von der Digitalkamera-Speicherkarte öffnen und dann eine
Barcode-Analyse per „STRG+Y“ beginnen. Anschließend lassen Sie sich
den Inhalt mit „STRG+L“ übersetzen.
Bequemer geht’s mit dem
Smartphone. Die App i-nigma etwa
gibt
es für Android und das
iPhone.
Alternativ greifen Sie zu barcoo, das ebenfalls
für
Android und
fürs
iPhone erhältlich ist. Einfach App starten und dann die Kamera
auf den Code richten – Auslösen ist nicht notwendig.
Erstellen: Auf
http://goqr.me/ können Sie
Text, URLs, Telefonnummern, SMS oder vCards in QR-Codes einbetten –
kostenlos und ohne Registrierung. Klicken Sie einfach auf den
entsprechenden Reiter und tippen Sie Ihre Informationen ein. In
Echtzeit erstellt der Dienst den passenden Code dazu. Per
Schieberegler bestimmen Sie die gewünschte Größe. Abschließend
können Sie den QR-Code auf die Festplatte laden oder per Link in
die eigene Webseite einbetten.
Unter „Optionen“ verbergen sich einige interessante
Einstellungen: Hier passen Sie etwa manuell die Fehlerkorrektur an.
Oder legen eine Hintergrundfarbe fest. Für optimale Lesbarkeit
empfiehlt sich jedoch das klassische Schwarz-Weiß. Bei „Rahmen um
QR-Code (Datenelemente)“ empfehlen wir auf „4“ zu wechseln.
Firefox-Surfer greifen auf das
Addon
Mobile Barcoder zurück. Damit erstellen sie per Rechtsklick
QR-Codes von Links oder markiertem Text.
Auch auf dem Smartphone können Sie QR-Codes erstellen. Auf Android-Geräten etwa mit Gratis-App QR Droid. Starten Sie die App und generieren Sie einen QR-Code aus einem Kontakt, einer URL-Adresse, App-Adresse, Telefonnummer, einem Kalendereintrag, oder Text. Wählen Sie dann die Größe und verschicken Sie den Code oder speichern Sie ihn auf dem Gerät. iPhone-Nutzer greifen beispielsweise zu Optishare.
Bereits in den 80ern wurde in den USA der DataMatrix-Code entwickelt. Er kommt beispielsweise bei der Deutschen Post als elektronische Briefmarke zum Einsatz. Die Fehlerkorrektur ist mit maximal 25% nur knapp geringer als beim QR-Code. Der Speicherplatz ist aber auf etwa die Hälfte beschränkt.
Ein weiterer recht bekannter Konkurrent ist das in den 90ern entwickelte Aztec-Verfahren. Der Name weist auf die Ähnlichkeit zu aztekischen Stufenpyramiden hin – zumindest von oben betrachtet. Denn in der Mitte des Aztec-Codes befindet sich ein Quadrat, das die Spitze einer Stufenpyramide darstellen könnte. Aztec kommt auf den Online-Tickets der Deutschen Bahn zum Einsatz. Bei kleinen Aztecs beträgt die Fehlerkorrektur bis zu 40%. Weiterer Vorteil: Aztec kommt auch ohne weißen Rand aus. Nachteil: Im Vergleich zum QR-Code liegt die Speicherkapazität bei rund der Hälfte.
Hinter HCCB (High Capacity Color Barcode) steht kein Unbekannter: Microsoft. Im Gegensatz zum bekannten Schwarz-Weiß-Barcode verdoppelt HCCB die Speicherkapazität, weil mehrere Farben zum Einsatz kommen. Problem: Der Druckaufwand ist größer und beim alterbedingten Verblassen der Farben kann es zu Informationsverlust kommen.