Das Duell: Apple Watch versus Android-Uhren
Lange ließ sie auf sich warten, jetzt kann sie endlich mit der Android-Konkurrenz verglichen werden: die Apple-Smartwatch.
Der Verkauf der Smartwatch von Apple beginnt zwar erst im Frühjahr 2015 und in der Bezeichnung des Geräts fehlt das Apple-typische "i", doch bereits jetzt können sich die Tester von der starken Benutzeroberfläche der neuen Uhr in der Geräteklasse der Smartwatches überzeugen.
Apple bietet drei Varianten seiner Uhr an
Auch wenn es sich um eine neue Geräteklasse handelt: Die Smart-Watch sieht ganz genau so aus wie eine klassische Armbanduhr. Das Gehäuse bietet abgerundete Ecken und ist kleiner als viele Konkurrenten auf dem Markt für Smartwatches, was der Optik deutlich zugutekommt.
Die Uhr gibt es in insgesamt drei Varianten, wobei stets ein austauschbares Armband aus unterschiedlichen Materialien geboten wird. Bei der Luxus-Serie sitzt die Uhr dabei in einem Gehäuse aus 18-Karat-Gold, die Apple Watch Sport bietet ein eloxiertes Aluminiumgehäuse in den Farben Space Grey und Silber und die Standard-Watch verfügt über ein schlichteres Metallgehäuse in Schwarz oder auch Silber. Hervorzuheben ist aber vor allem, dass die Uhr in zwei Größen angeboten wird, was bei keinem anderen Hersteller der Fall ist.
Apple kann sich nur schwer von der Smartwatch-Konkurrenz absetzen
Bewegt der Nutzer sein Handgelenk, erkennt die Uhr per Bewegungssensor diesen Impuls und schaltet das Display an. Gemeinsam mit dem Pulssensor ist die Uhr für Fitness-Anwendungen hervorragend gerüstet. Einziges Problem hierbei ist, dass die Konkurrenz diese Funktionen längst genauso anbietet. Apple kann sich hier zum Beispiel nicht von der Gear-Watch von Samsung absetzen. Apple lässt sogar unter anderem den Lichtsensor vermissen, der in der Smartwatch 3 von Sony verbaut ist.
Die Apple Watch lässt sich ohne Kabel aufladen, was die Motorola 360 aber auch schon längst kann. Bei Apple wird die Ladestation allerdings per Magnet an der Rückseite des Uhrengehäuses befestigt, was eine sehr elegante Lösung darstellt.
Eines aber hat nur die Apple Watch zu bieten: Per NFC lassen sich mit der Uhr Bezahlungen über Apple Pay vornehmen.
Bei der Bedienung liegt Apple vorne
Siri, Gestensteuerung und Zoomen per Drehknopf: Bei der Bedienung hat Apple alles richtig gemacht und knüpft an die hervorragenden Bedienkonzept. von iPad und iPhone an. Der Home-Screen lässt sich per einfachem Druck auf den vielfältig einsetzbaren Drehknopf aufrufen, das Design des Desktops orientiert sich am bekannten iOS 8. Altgediente Apple-Nutzer werden sich hier schnell zurechtfinden. Über die eingebaute Taptic Engine werden Vibrationen ausgelöst, die dezent auf eingehende Nachrichten hinweisen. Per Wischgeste von unten nach oben lassen sich Termine und andere Status-Informationen aufrufen, in der anderen Richtung kehrt der Nutzer zum Zifferblatt zurück. Das geschieht alles sehr intuitiv und macht einen durchdachten Eindruck. Hier kann Apple sich klar von der Konkurrenz absetzen.
Der Touchscreen ist druckempfindlich
Das Saphirglas auf dem Gehäuse der Apple Watch registriert Druck in unterschiedlichen Stufen. Drückt der Anwender beispielsweise stark auf das Glas, hat dieses für die Uhr den Charakter eines Rechtsklicks. Das Glas ist zudem härter als etwa das Gorilla Glas 3 der Asus Zenwatch und vieler anderer Smartwatches.
An der Unterseite der Uhr ist ein weiterer länglicher Knopf untergebracht. Dieser ruft die wichtige Kontaktliste auf und Freunden lassen sich hier Notizen oder sogar die eigene aktuelle Pulsfrequenz zuschicken. Nützliche und verspielte Funktionen sind also gleichermaßen im Angebot.
Apple scheint die bessere Smartwatch im Angebot zu haben
Eigens für die neue Smartwatch hat Apple spezielle Apps entworfen, die von den Möglichkeiten der Uhr Gebrauch machen sollen. In den auf das Gerät eingegangenen Nachrichten kann die Nachrichten-App zum Beispiel Entweder-Oder-Fragen selbstständig erkennen und gibt dem Benutzer eine einfache Antwortmöglichkeit mit beiden relevanten Alternativen vor. Nachrichten sollen sich so effizienter beantworten lassen. Für Sportler steht eine App für die Fitness und das Workout zur Verfügung, mit der sich die Uhr zum echten Sportcomputer verwandelt. Wer als Apple-Entwickler selbst Apps schreiben möchte, erhält mit dem neuen SDK WatchKit die Möglichkeit dazu. Grundsätzlich hat Apple den größten Umfang anzubieten, wenn es um Software für die eigenen Geräte in Form von Apps geht - und das ist auch bei der Apple Watch nicht anders. App-Programmierer haben es hier leicht, da sich die Bedienung über alle Geräteklassen hinweg durch eine hohe Stringenz auszeichnet und die Hardware standardisiert ist. Hier ist die Uniformität deutlich höher als etwa bei Android Wear mit dem Google-Betriebssystem.
Die Apple Watch funktioniert nur im Zusammenspiel mit einem Smartphone und dieses muss einer aktuellen Generationen angehören: Nur iPhone 5 oder 6 bzw 5C oder 5S kommen infrage. Hier bietet Android Wear ohne jeden Zweifel eine größere Flexibilität.
Die Samsung Gear S hingegen kommt sogar ohne Smartphone aus. Möglich wird dies, weil in der Uhr des Konkurrenten bereits ein 3G-Modul verbaut ist. Bei der Apple Watch wird hingegen die Internetverbindung des Smartphones genutzt. Leider ist das Modell von Samsung aber wiederum nicht mit Android Wear kompatibel, sondern nur mit Tizen-Systemen.
Fazit: Apple überzeugt mit erstklassigem Bedienkonzept./strong>
Keine Frage: Das Display einer Uhr ist deutlich kleiner als das jedes Smartphones, umso wichtiger wird ein durchdachtes Bedienkonzept. Und dieses hat Apple wieder im Angebot - die Smartwatch lässt sich besser steuern als bei allen Konkurrenten. Besonders praktisch ist der vielseitig einsetzbare Drehknopf, der eine echte Innovation darstellt. Zur komfortablen Nutzung der Uhr trägt aber auch die Möglichkeit des kabellosen Ladens bei. Ab Frühjahr 2015 wird die Uhr zu einem Preis beginnend bei 350 US-Dollar erhältlich sein.