Mobbing am Arbeitsplatz: Das können Sie tun
Die Dos and Don'ts bei Mobbing
Bei Ihnen am Arbeitsplatz gibt es ein Mobbing-Problem oder Sie werden sogar selbst gemobbt? Wir verraten Ihnen, was Sie tun können.
Abends haben Sie Angst vor dem nächsten Arbeitstag und im Büro angekommen, warten Sie nur auf den nächsten Angriff: Mobbing am Arbeitsplatz ist gar nicht so selten und es kann schwerwiegende Folgen für die eigene Gesundheit haben. Erfahren Sie hier, was Sie gegen Mobbing auf der Arbeit unternehmen können.
Das sind die Anzeichen für Mobbing
Im Mobbing-Report 2002 wurden 495 Betroffene telefonisch zu den häufigsten Mobbingvorfällen und ihrem Charakter befragt. Heraus kam eine Liste mit den häufigsten Mobbinghandlungen.
Die 10 häufigsten Mobbinghandlungen:
- Gerüchte verbreiten
- Unfaire Beurteilung von Leistungen
- Sticheleien
- Vorenthalten von wichtigen Informationen
- Massive ungerechtfertigte Kritik
- Ausgrenzung
- Betroffene werden als unfähig dargestellt
- Beleidigungen
- Arbeitsbehinderung
- Arbeitsentzug
Treten solche Vorfälle wiederholt auf, sollten Sie diese in einem Mobbing-Tagebuch festhalten. So können Sie die Häufigkeit und Struktur des Mobbings am Arbeitsplatz im Nachgang besser identifizieren.
In unserer Bildershow verraten wir Ihnen, wie Sie am besten mit Mobbing umgehen: Die Dos and Don'ts bei Mobbing >>>
Alles nur ein Missverständnis? Gehen Sie in die Offensive!
Wie genau Mobbing aussieht, hängt vom Einzelfall ab. Das Gefühl, gemobbt zu werden, ist eine äußerst subjektive Wahrnehmung. Während Ihr Kollege also vielleicht nur selbstvergessen vor sich hin arbeitet und Sie dabei völlig ignoriert, können Sie das schon als Mobbing auffassen: Sie fühlen sich ausgeschlossen, obwohl Ihr Kollege es aber gar nicht böse meint.
Auch deshalb ist es wichtig, Ihre Wahrnehmung in einem ersten Gespräch mit dem vermeintlichen Täter zu äußern. Bestätigen sich in diesem Gespräch die Mobbingvorwürfe, sollten Sie sich schnellstmöglich Unterstützung suchen.
Dazu können Sie in erster Instanz den Betriebsrat einschalten. In akuten Mobbing-Fällen mit Handgreiflichkeiten kann es notwendig werden, sich direkt anwaltliche Unterstützung zu suchen.
So gehen Sie gerichtlich gegen Mobbing am Arbeitsplatz vor
Es gibt bisher noch kein eigenständiges Gesetz, mit dem Mobbing strafrechtlich verfolgt werden kann. Insofern ist Mobbing an sich nicht strafbar. Natürlich beschäftigen sich die Gerichte trotzdem mit Mobbing auf der Arbeit.
Das Bundesarbeitsgericht nutzt als Definition für Mobbing am Arbeitsplatz das „systematische Anfeinden, Schikanieren und Diskriminieren von Arbeitnehmern untereinander oder durch Vorgesetzte“.
Um Täter verurteilen zu können, greifen Gerichte auf strafrechtlich verfolgbare Handlungen wie Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung oder fahrlässige bzw. vorsätzliche Körperverletzung zurück.
Damit es jedoch zu einer Verurteilung kommt, müssen die Beweise stichhaltig sein. Das kann für ein Mobbing-Opfer mitunter schwer sein. Umso wichtiger ist es, ein detailliertes Tagebuch zu führen und Kollegen bzw. Vorgesetzte und den Betriebsrat rechtzeitig über die Situation zu informieren.
Sie haben Fragen zum Thema Arbeitsrecht? Auf klugo.de wird Ihnen geholfen.