Am 24. Dezember ist wieder Heiligabend. Unter dem Weihnachtsbaum liegen die Geschenke und wenn möglich, wird zusammen gefeiert. Aber nicht in jedem Land läuft Weihnachten so ab.
Die Kinder in Italien werden von einer Hexe beschenkt, aber nicht an Heiligabend. In der Nacht vom 5. auf den 6. Januar fliegt Befana auf ihrem Besen von Haus zu Haus und sucht nach dem Jesuskind.
Die Kinder hängen Strümpfe an den Kamin oder stellen Schuhe vor die Tür, damit Befana sie befüllen kann. Wer brav war, bekommt kleine Geschenke oder Süßigkeiten. Die ungezogenen Kids kriegen ein Stück Kohle.
In Spanien versuchen viele an Weihnachten ihr Glück: Familie, Freunde und ganze Dörfer fiebern gemeinsam der jährlichen Ziehung der Weihnachtslotterie entgegen. Die Gewinnzahlen werden live im Fernsehen verkündet.
In Katalonien gehört seit dem 17. Jahrhundert die Figur des Caganers (Dt. Scheißer) zum Krippeninventar - eine hockende Gestalt mit heruntergelassener Hose, inklusive Häufchen.
In Portugal wird an Heiligabend nicht aufgegessen. So können die Verstorbenen, die dem Fest vielleicht beiwohnen, ebenfalls am Essen teilnehmen. Aufgetischt werden beim traditionellen "Consoada" häufig Kabeljau, Kohl und Kartoffeln.
In Tschechien werden nach dem festlichen Abendessen Äpfel aufgeschnitten. Findet sich im Inneren ein fünfzackiger Stern, bleiben alle gesund. Ein Kreuz ist jedoch ein schlechtes Omen.
In Norwegen werden an Weihnachten alle Besen im Haus versteckt. Damit möchten die Norweger verhindern, dass Hexen und Geister auftauchen, auf den Besen durch die Gegend fliegen und Chaos stiften.
In Island treiben die 13 Jólasveinar, die isländischen Weihnachtsmänner, und die Weihnachtskatze Jólakötturinn ihr Unwesen. Sie verbreiten Angst und Schrecken, mit dem uns bekannten Weihnachtsmann haben sie nur wenig gemeinsam.
In der venezolanischen Hauptstadt Caracas fahren die Gläubigen mit Rollschuhen oder Rollerskates in die Kirche, anstatt zu Fuß zu gehen. Die Straßen werden sogar gesperrt, um die Tradition zu ermöglichen.
Kinder in Kanada schicken seit mehr als 40 Jahren ihre Weihnachtspost an eine ganz bestimmte Adresse: "Santa Claus, North Pole, H0H 0H0, Canada". Mama und Papa müssen - innerhalb des Landes - nicht einmal eine Briefmarke auf den Umschlag an den Weihnachtsmann kleben.
An US-amerikanischen Weihnachtsbäumen hängt traditionell eine Essiggurke, die zwischen den Zweigen gut versteckt wird. Wer den häufig aus Glas gefertigten Schmuck findet, bekommt eine Belohnung.