Vitamin-D-Mangel: Krafttraining hilft?
Zwischen Oktober und März bekommen die Menschen in den nördlichen Regionen der Erde nicht genügend Sonne ab. Sonne ist jedoch für die Produktion von Vitamin D unerlässlich. Da die Sonne im Winter zu tief steht, um genügend UVB-Strahlen durchzulassen, wird nicht genügend Vitamin D produziert. Die Folge: Vitamin-D-Mangel. Da Vitamin D für das Immunsystem und den Knochenbau unerlässlich ist, sollte man eine ausreichende Versorgung sicherstellen. Doch was kann man tun, wenn die Sonne kaum scheint? Untersuchungen zeigen: Krafttraining kann helfen.
Vitamin-D-Mangel und die Symptome
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das im Körper vielfältige Aufgaben übernimmt. Es hat eine zentrale Bedeutung für die Kalziumaufnahme und trägt damit zu einem gesunden Knochen- und Muskelwachstum bei. Außerdem ist es für ein funktionierendes Immunsystem wichtig. Bei einem schweren Vitamin-D-Mangel werden die Knochen weich und die Muskeln schwinden. Die schwerste Form des Vitamin-D-Mangels äußert sich bei Kindern als Rachitis und bei Erwachsenen als Osteomalazie. Bei einem Mangel steigt die Anfälligkeit für Husten und Schnupfen. Zudem wird ein Vitamin-D-Mangel mit Depressionen, Krebs, Diabetes, Autoimmunkrankheiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang gebracht.
Sonne ist Vitamin-D-Booster
Die wichtigste Quelle für eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung ist das Sonnenlicht. Vitamin D, das streng genommen gar kein Vitamin ist, wird von der Haut produziert. UVB-Sonnenstrahlung kurbelt die Produktion an. Im Frühling und im Sommer muss man daher einfach nur nach draußen gehen. In Nord- und Mitteleuropa nimmt die Sonnenstrahlung in Herbst und Winter hinsichtlich Dauer und Intensität allerdings ab. Vitamin-D-Mangel droht jedoch nicht nur in der kalten Jahreshälfte, denn die Menschen verbringen immer mehr Zeit in geschlossenen Räumen. Nach Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts ist bei 70 bis 80 Prozent der Deutschen der Vitamin-D-Spiegel im Winter zu niedrig. Um eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung zu gewährleisten, sollte man daher aktiv werden.
Krafttraining lässt Vitamin-D-Speicher wachsen
Krafttraining ist ein Anfang. Kraftsport, egal ob mit dem eigenen Körpergewicht oder mit Gewichten wie einem Hantel-Set, lässt die Muskeln wachsen. Dadurch verbessert sich nicht nur die Muskelfunktion. Forscher der Ritsumeikan Universität in Japan haben herausgefunden, dass sich Kraftsport positiv auf die Vitamin-D-Rezeptoren auswirkt. Im Tierversuch zeigte sich, dass Ratten, denen man elektrische Impulse verabreicht, die ein Krafttraining simulieren, anschließend in den Muskeln eine höhere Vitamin-D-Konzentration aufweisen. Diese Beobachtung spricht dafür, dass sich durch Krafttraining die Vitamin-D-Rezeptoren in den Muskeln vermehren und der Körper deswegen besser Vitamin D herstellen kann. Ob Krafttraining letztlich sogar besser wirkt als Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D, muss noch untersucht werden.