Deutschland produziert weniger Fleisch

Die Zahlen zeigen: Der Deutsche isst weniger Fleisch – und produziert davon auch weniger.
Auch 2022 ist die Fleischproduktion in Deutschland wieder stark zurückgegangen. Sinkende Schweinebestände und veränderte Ernährungsgewohnheiten sind Gründe für diese Entwicklung.
Um ganze 8,1 Prozent ist die Fleischproduktion in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Damit ist die Produktion von Fleisch- und Wurstwaren 2022 bereits das sechste Jahr in Folge zurückgegangen. Zwar sind Importe von Fleisch aus anderen Ländern in diesen Zahlen nicht berücksichtigt, die Produktion hierzulande hat sich jedoch eindeutig reduziert.
Trend zu vegetarisch und vegan
Grund dafür ist zum einen der sinkende Fleischkonsum der Deutschen im Allgemeinen. So gaben in einer Umfrage der ARD kürzlich 49 Prozent von insgesamt über 1000 Befragten an, in den vergangenen fünf Jahren ihren Fleischkonsum reduziert zu haben. Dahinter stecken häufig gesundheitliche Beweggründe, oft aber auch der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit und Tierwohl.
Warum auch Sie weniger Fleisch essen sollten – das sind die Vorteile:
- Gesundheit:
Eine ausgewogene vegetarische oder vegane Ernährung kann dazu beitragen, das Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle, Diabetes und Krebs zu senken. Pflanzliche Ernährung senkt außerdem das Risiko für Fettleibigkeit und Bluthochdruck, indem sie dabei hilft, ein gesundes Gewicht zu halten. - Umweltschutz:
Die Massentierhaltung ist eine der Hauptursachen für den Klimawandel, da sie große Mengen an Treibhausgasen produziert. Durch eine Reduzierung des Fleischkonsums und daraus resultierend auch weniger Massentierhaltung, kann der CO2-Fußabdruck erheblich gesenkt werden. - Tierschutz:
Massentierhaltung ist Tierquälerei. Tiere werden auf engstem Raum eingepfercht, gemestet und dann getötet. Durch eine Reduzierung des Fleischkonsums wird auch die Nachfrage nach Fleisch gesenkt, wodurch weniger produziert und dementsprechend auch weniger Tiere geschlachtet werden. Seltener Fleischkonsum, in etwa von Bio-Bauern, hilft zudem, die artgerechte Haltung von Tieren zu unterstützen. - Kostenersparnis:
Es wird viel diskutiert, ob eine vegetarische oder vegane Lebensweise teurer ist, als Fleisch zu essen. Ersetzt man dieses jedoch durch Obst, Gemüse und andere gesunde Lebensmittel, ist dies meist tatsächlich günstiger, als täglich Fleisch zu essen. - Nährstoffe:
Sie brauchen kein Fleisch, um sich gesund zu ernähren. Auch eine vegetarische oder vegane Ernährung kann eine ausreichende Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen gewährleisten. - Erhaltung der Artenvielfat:
Für die Massentierhaltung werden große Flächen von Wäldern und Feuchtgebieten gerodet, um Platz für Tierfutter und Weideland zu schaffen. Dadurch wird der Lebensraum vieler Tiere vernichtet, wodurch Tierarten aussterben. Weniger Fleisch zu essen, hilft also auch dabei, die Artenvielfalt zu erhalten, indem für das heimische Gemüse zum Beispiel kein Regenwald abgeholzt wird!
Eine weitere Ursache für die stark zurückgegangene Fleischproduktion wird in den sinkenden Schweinebeständen vermutet, die durch die herrschende Energiekrise ebenfalls drastisch reduziert wurden. Durch die hohen Energie- und Futterkosten mussten viele Bauern ihre Nutztierhaltung demnach reduzieren.