Signalwort gegen sexuelle Belästigung im Fußballstadion

Mit dem Codewort „Luisa“ sollen Betroffene von sexualisierter Gewalt oder Belästigung im Stadion von Bayer 04 Leverkusen nun schnell Hilfe bekommen.
In Fußballstadien kommt es immer wieder zu Vorfällen sexualisierter Gewalt oder sexueller Belästigung. Bayer 04 Leverkusen führt deshalb nun das Codewort „Luisa“ ein, durch das Betroffene Hilfe und Unterstützung bekommen sollen.
Sowohl im Stadion als auch an vielen anderen Orten im Alltag ist sexualisierte Gewalt immer noch ein großes Problem. Dabei sind nicht nur Frauen betroffen, sondern häufig auch Männer. Andrea Frewer von der Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Leverkusen zufolge haben demnach fünf Prozent der Frauen bereits sexualisierte Gewalt, ganze 60 Prozent schon sexuelle Belästigungen erlebt.
Projekt „Luisa“ soll helfen
Mit dem Codewort „Luisa“ sollen Betroffene nun eine Möglichkeit bekommen, schnell und unkompliziert Hilfe zu erhalten. Während das Projekt bereits seit einiger Zeit in diversen Gaststätten und Kneipen bekannt ist, schließt sich nun auch Fußball-Bundesligist Bayer 04 Leverkusen an.
So können sich Personen, die sich in einer entsprechenden Lage befinden, ab sofort mit dem Wort „Luisa“ an die Stadion-Mitarbeiter in Leverkusen wenden. Diese schreiten dann umgehend ein, etwa indem Sie Gespräche führen, sichere Ruckzugsräume anbieten oder die Opfer aus einer unangenehmen Situation begleiten. Eine Ermittlung oder Bestrafung der Täter würde nach dem Helfen der Betroffenen im Anschluss ebenfalls erfolgen.
Was kann ich selbst tun, wenn ich oder jemand in meinem Umfeld belästigt wird?
- Sagen Sie der Person, dass ihr Verhalten unangemessen ist:
Sprechen Sie die Person direkt an und lassen Sie sie wissen, dass ihr Verhalten nicht akzeptabel ist. Sprechen Sie notfalls auch weitere Personen an, suchen Sie gezielt Hilfe und seien Sie laut dabei, damit Sie Aufmerksamkeit bekommen. Das schreckt Täter meist schon ab. - Schreiten Sie ein, wenn Sie sexuelle Belästigung beobachten:
Wenn Sie sehen, dass jemand anders belästigt wird, schreiten Sie ein und helfen Sie der betroffenen Person. Sollten Sie sich das nicht trauen, bitten Sie andere Personen um Unterstützung oder rufen Sie die Polizei. - Dokumentieren Sie den Vorfall:
Schreiben Sie den Vorfall später auf, einschließlich Datum, Zeit, Ort, Namen von Zeugen und Details darüber, was passiert ist. Bewahren Sie diese Aufzeichnungen auf, da sie später möglicherweise als Beweismittel gebraucht werden könnten. - Wenden Sie sich an eine Vertrauensperson:
Suchen Sie Unterstützung bei Freunden, Familie oder anderen Personen, denen Sie vertrauen. Es kann hilfreich sein, sich mit jemandem zu unterhalten, der die Situation verstehen und Ihre Sorgen ernst nehmen kann. - Suchen Sie sich professionelle Hilfe:
Sexuelle Belästigung kann traumatisch sein und psychische Auswirkungen haben. Wenn Sie sich unwohl oder traumatisiert fühlen, suchen Sie professionelle Hilfe bei einer Beratungsstelle, einem Psychologen oder einem Therapeuten. - Melden Sie den Vorfall:
Melden Sie den Vorfall den jeweils entsprechenden Stellen. Das kann der Personalverantwortliche auf Ihrer Arbeit, die Schulleitung oder das Personal im Stadion sein. In schweren Fällen sollten Sie die Polizei kontaktieren.