Corona-Impfungen: Alles, was man wissen muss
Impfungen sind das Ticket zum Weg aus der Pandemie. Alle Infos im Überblick!
Corona-Impfungen: Alles, was man wissen muss
Impfungen sind das Ticket zum Weg aus der Pandemie. Alle Infos im Überblick!
Welche Impfstoffe gibt es?
Der wichtigste Impfstoff kommt vom Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech. Studien zeigten, dass der dort entwickelte Impfstoff mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% vor einer Erkrankung schützt. Auch gegen die Mutationen aus Großbritannien und Südafrika soll das Vakzin schützen. Zudem ist es auch bei Kindern und Jugendlichen wirksam und soll bald für Minderjährige zugelassen werden.
Der zweite zugelassene Impfstoff kommt vom US-Pharmariesen Moderna. Er soll eine Wirksamkeit von 94,5% haben. Am 6. Januar erteilte die EU die Zulassung.
Vaxzevria, das Vakzin von AstraZeneca, kam als drittes auf den Markt, es soll eine Wirksamkeit von 70% haben. Aufgrund einiger Thrombose-Fälle ist das Mittel nicht mehr unumstritten, immer wieder wurden die Impfungen ausgesetzt. Seit Ende März werden nur noch Menschen über 60 Jahren hiermit geimpft, weil dabei das Risiko deutlich geringer ist.
Der amerikanische Konzern Johnson & Johnson hat einen Impfstoff entwickelt, bei dem im Gegensatz zu den bislang eingesetzten Mitteln eine einzige Dosis ausreichen soll. In Deutschland soll das Mittel ab Juni verstärkt zum Einsatz kommen. Wegen des geringen Risikos von Nebenwirkungen lautet die Empfehlung, nur Personen über 60 zu impfen. Für Jüngere ist der Impfstoff aber nach einer Beratung ebenfalls freigegeben.
Das Mittel des Tübinger Herstellers CureVac befindet sich noch in der Prüfung und soll frühestens im Juni zugelassen werden. Einige fordern bereits, "CVnCoV" bereits vorher auf freiwilliger Basis zu verimpfen.
Der russische Impfstoff "Sputnik V" ist bislang noch nicht in der EU zugelassen. Einige Politiker fordern, auch in Russland Impfstoffe zu ordern, um schneller Impfen zu können. "Sputnik V" ist bereits in vielen Ländern außerhalb Europas flächendeckend im Einsatz.
Seit Anfang Mai gelten für vollständig geimpfte oder genesene Bürger in bestimmten Bereichen Lockerungen. Während Einige darauf pochen, dass die Einschränkungen nicht mehr vertretbar seien, verweist der Großteil der Bevölkerung auf den Solidaritätsgedanken und drohenden Impfneid.
Der Impfstoff gegen das Coronavirus wird genauso sicher sein, wie andere Impfstoffe auch. In Deutschland wird ein Impfstoff nur dann zugelassen, wenn er alle drei Phasen des klinischen Studienprogramms erfolgreich bestanden hat - das hat sich nicht geändert, auch wenn der Vorgang diesmal schneller vonstatten ging. Auch nach der Marktzulassung wird die Impfstoff-Anwendung weiter eng überwacht und bewertet. So werden auch sehr seltene Nebenwirkungen erfasst.
Bevor ein Impfstoff zugelassen wird, muss er seine Wirkung in drei Phasen unter Beweis stellen: In der ersten Phase wird bei 10 bis 30 Probanden die generelle Verträglichkeit getestet und Nebenwirkungen geprüft. In Phase zwei wird mit 50 bis 100 Testpersonen die grundsätzliche Wirksamkeit getestet, während in Phase drei bei rund 10.000 Menschen der Wirkungsgrad auf breiter Basis festgestellt wird.
Um einen Schutz vor Covid-19 aufzubauen, sind bei den meisten in Gebrauch befindlichen Mitteln zwei Impfungen notwendig. Erst einige Tage nach der zweiten Spritze ist der Schutz aufgebaut. Experten gehen davon aus, dass die Impfung regelmäßig aufgefrischt werden muss.
Die ersten Impfungen fanden in den Pflegeheimen statt, parallel dazu haben die Bundesländer regionale Impfzentren eingerichtet. Seit Anfang April impfen auch Fach- und Hausärzte, später sollen auch Betriebsärzte Impfungen verabreichen.
Wird es eine Impfpflicht geben? Nein. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte dazu: "Niemand wird gezwungen werden, sich impfen zu lassen, sondern es ist eine freiwillige Entscheidung."
Die Kosten für den Impfstoff übernimmt der Bund. Der Versicherungsstatus des Einzelnen hat darauf keinen Einfluss - die Impfung ist für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos.