Harvard-Uni: Kopie der Magna Carta entpuppt sich als echt

Britische Wissenschaftler haben an der US-Eliteuniversität Harvard einen sensationellen Fund gemacht. Die Uni hatte nach dem Zweiten Weltkrieg für 27,5 Dollar eine "Kopie" der berühmten Magna Carta gekauft - nun haben Wissenschaftler fast zufällig entdeckt, dass es sich um ein Original aus dem Jahr 1300 handelt, wie die Hochschule mitteilte.
Zuletzt war ein Original nach Angaben der "Washington Post" 2007 vom Besitzer des Baseball-Teams Baltimore Orioles für 21,3 Millionen Dollar ersteigert und dann an das Nationalarchiv in Washington gestiftet worden.
Die Magna Carta, ursprünglich aus dem Jahr 1215, gilt als Vorläufer moderner Verfassungen. Darin festgehalten ist das Prinzip, dass der König nicht über dem Gesetz steht. König Johann Ohneland, der von 1199 bis 1216 auf dem englischen Thron saß, wurde von den englischen Baronen zu deren Anerkennung gezwungen. Seine Nachfahren, Heinrich III. und Eduard I. stellten sie erneut aus, zuletzt 1300.
Fund eher zufällig
Der Professor für mittelalterliche Geschichte am King's College in London, David Carpenter, hatte für ein Forschungsprojekt in der digitalen Bibliothek der Uni geblättert, wie er der "Washington Post"schilderte. Als er auf ein Foto der mutmaßlichen Kopie stieß, sei er erstarrt und habe gedacht: "Oh, mein Gott" sagte er der Zeitung. "Das ist ein Original."
Er habe das Dokument dann seinem Kollegen Nicholas Vincent gezeigt, der es auch sofort als Original erkannte. "Das Layout, der Text, die Handschrift und das große E für Eduard", das alles seien Merkmale anderer Originale, sagte er der Zeitung. Vincent nannte die Magna Carta in einer Mitteilung der Hochschule eines der berühmtesten Dokumente der Weltgeschichte.
Professor deutet Bezug zu Trump an
Professor Carter nannte es einen glücklichen Zufall, dass an der von US-Präsident Donald Trump unter Druck gesetzten Universität ein Dokument gefunden wurde, in dem festgelegt wird, dass kein Herrscher über dem Gesetz stehe. "Er kann dir nicht einfach dein Land wegnehmen, sondern muss sich auch an die Gesetze halten", sagte Carpenter der "Washington Post". Trump wirft der Uni vor, links, woke und antisemitisch zu sein und will sie mehr an die Kandare nehmen.