Im Osten Deutschlands brennen Wälder

Im Osten von Deutschland kämpfen Einsatzkräfte an mehreren Orten gegen Waldbrände. In der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg wurde für drei Gemeinden Katastrophenalarm ausgelöst. Betroffen sind laut Warnapp Nina die sächsischen Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie die Stadt Gröditz. Es laufen Evakuierungen. Auch in Urlaubsregionen in Griechenland und der Türkei brennt es.
Der Brand in der Gohrischheide war am Dienstag ausgebrochen. Seitdem kämpfen die Feuerwehren gegen die Flammen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will sich am Nachmittag vor Ort über die aktuelle Lage informieren. Er werde am späten Nachmittag in Zeithain (Landkreis Meißen) eintreffen, teilte die Staatskanzlei mit.
Orte wurden evakuiert
Bei dem Ausmaß des Brandes gehen die Angaben weit auseinander: Das Landratsamt berichtete am Donnerstag zunächst von 200 Hektar. Nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort soll der Brand jedoch eine Fläche von rund 1.000 Hektar umfassen. Das Gelände macht es schwierig, weil die Gefahr besteht, dass restliche Munition auf dem einstigen Truppenübungsplatz detoniert.
Die Orte Heidehäuser und Neudorf wurden evakuiert, auch Teile der Ortschaft Lichtensee mussten zwischenzeitlich geräumt werden, wie es hieß. Unter den rund 100 evakuierten Bewohnern im Wülknitzer Ortsteil Heidehäuser seien auch 45 Bewohner eines Heims für Schwerbehinderte.
Die Zahl der Einsatzkräfte aus beiden Ländern wurde inzwischen auf mehr als 500 aufgestockt. Zudem sei ein Erkundungshubschrauber der Landespolizei im Einsatz. Der Hubschrauber soll Hinweise auf das Ausmaß des Brandes geben.
Brand im Süden Thüringens
Auch im Süden Thüringens haben sich Flammen ausgebreitet. Der Waldbrand auf der Saalfelder Höhe hat einem Experten zufolge ein Ausmaß erreicht, das in dem Bundesland seit mehr als 30 Jahren nicht mehr erfasst worden ist. Zwar müssten noch die genauen Zahlen zum Umfang des am Mittwoch im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ausgebrochenen Feuers abgewartet werden, sagte Horst Sproßmann, Pressesprecher des Landesforstbetriebs Thüringen Forst.
"Aber unabhängig davon, es ist mit Abstand die größte Waldbrandfläche, die wir überhaupt seit 1993 in Thüringen haben", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Mindestens 250 Hektar Waldfläche sind laut Landratsamt nahe der Gemeinde Gösseldorf (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) von dem Feuer betroffen.
Auch in anderen Teilen Ostdeutschlands brennen Wälder. So sei etwa ein Brand bei Jüterbog in Brandenburg unter Kontrolle. Insgesamt sei von dem Brand eine Fläche von 165 Hektar betroffen. 2023 loderte ein großer Waldbrand in Jüterbog, dabei waren 688 Hektar betroffen.
Waldbrand auf Kreta - Touristen und Einwohner fliehen
Auch in beliebten Urlaubsregionen außerhalb Deutschlands brennt es. Im Südosten der beliebten griechischen Ferieninsel Kreta nahe der Touristenstadt Ierapetra ist ein großer Waldbrand ausgebrochen. Hotels, Pensionen und drei Dörfer mussten evakuiert werden. Wie der griechische Rundfunk ERTnews unter Berufung auf die örtlichen Behörden berichtete, wurden Schätzungen nach rund 5.000 Touristen und Einheimische in Sicherheit gebracht.
Die Flammen näherten sich in der Nacht zu Donnerstag teils bis auf wenige Meter Häusern und Pensionen. Dichter, beißender Rauch breitete sich aus, wie Augenzeugen berichteten. Mit dem ersten Tageslicht seien zehn Löschhubschrauber gegen die Flammen eingesetzt worden, teilte Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis mit.
Winde fachen Brand in Izmir an
Starker Wind hat zudem auch einen Wald- und Buschbrand in der westtürkischen Provinz Izmir weiter angefacht. Die Winde hätten die Flammen in Richtung der türkischen Urlaubsregionen Cesme und Alacati an der Ägäis getrieben, sagte der Provinzgouverneur Süleyman Elban in der Nacht zu Donnerstag. Drei Dörfer seien vorsorglich evakuiert worden.
Dem Provinzgouverneur zufolge war der Brand am Mittwoch im Küstenort Ildir mutmaßlich durch eine defekte Stromleitung ausgelöst worden. Durch starken Wind und extreme Trockenheit konnte sich das Feuer schnell ausbreiten.