Wer hat den Längsten? Wir haben bei den Testfahrten alle Autos
im Profil fotografiert und die Bilder zur professionellen
Auswertung an Experten weitergegeben. In der Galerie zeigen wir
Ihnen die Autos ...
Der Radstand ist eine der wichtigsten Größen an einem Formel
1-Auto. Je mehr Platz zwischen den Achsen, desto besser lässt sich
die Luft dirigieren. Allerdings wiegt ein längeres Auto auch mehr
und ist nicht so wendig.
Der zweite Wert, den wir ermittelt haben, betrifft die
Anstellung des Autos. Je größer der sogenannte "Rake", desto mehr
Abtrieb liefert der Diffusor. Nachteile einer großen Anstellung
sind ein höherer Luftwiderstand und eine größere Gefahr von
Strömungsabrissen am Diffusor.
Nachdem bei Mercedes der Radstand in den letzten beiden Jahren
fast gleich blieb (3.500 mm) hat er sich für 2017 deutlich auf
3.760mm erhöht. Rechnet man die maximale erlaubten Überhänge hinzu,
kommt man auf eine Gesamtlänge von 5 Metern. Die Anstellung ist die
geringste im Feld.
Der Red Bull liegt in Sachen Radstand (3.557 mm) nur im
Mittelfeld. Auf unserem Messfoto beträgt die Anstellung nur 1,5°.
Es könnte gut sein, dass die Ingenieure hier zum Test etwas weniger
Rake gefahren sind. Wir werden das später in der Saison noch einmal
nachmessen.
Der Ferrari ist wie üblich überall im Mittelfeld. Der Radstand
erhöhte sich um 10 Zentimeter auf 3.594 mm. Traditionell fahren die
Italiener auch eine moderate Anstellung von 1,6°.
Force India ist genau das Gegenteil. Das britisch-indische Auto
steht am steilsten im Wind. Mit 2,1° ist der Rake am höchsten. In
der Länge hat nur Mercedes mehr zu bieten. Das hat sicher auch mit
der Technik-Partnerschaft mit dem Weltmeister-Team zu tun.
Der Williams ist das kürzeste Auto im Feld. 21,5 Zentimeter
liegen zwischen dem Mercedes und dem Martini-Renner. Bei der
Anstellung (1,7°) ist Williams dagegen vorne dabei.
Ganz anders sieht es bei HaasF1 und Ferrari aus. Weil das
US-Team die Aufhängungen aus Maranello bezieht, ist der Radstand
identisch. Bei unserem Foto in Barcelona fuhr Haas einen Tick mehr
Anstellung als der italienische Teilespender.
Der Trend geht zu immer längeren Autos. Bei Renault entwickelt
man sich dagegen rücktwärts. Der R.S.17 ist einen Tick kürzer als
sein Vorgänger. In Sachen Anstellung ging es für die Franzosen
dagegen richtig rauf, von 1,0° auf 1,7° Rake.
Sauber fuhr immer eine sehr geringe Anstellung. Die Schweizer
müssen sich erst auf das neue Konzept einstellen. Mir 1,3° ist der
Rake immer noch moderat. In Sachen Radstand (3.550 mm) gehört der
C36 eher zu den kürzeren Vertretern im Feld.