Toyota tritt 2017 als Favorit in Le Mans an. Bei den ersten
WEC-Rennen konnte man schon die beiden Abtriebspakete analysieren -
links Low-Downforce, rechts High-Downforce. Wir haben den
japanischen Renner im Techik-Check ...
Toyota hat bei der Entwicklung des TS050 kein Stein auf dem
anderen gelassen. Das Auto ist eine komplette Neuentwicklung. Bei
Porsche hat man dagegen an der Basis festgehalten.
Damit nicht noch einmal ein Ausfall in letzter Sekunde
dazwischen kommt, schickt Toyota dieses Jahr 3 Autos ins Rennen -
eins mehr als Porsche.
Diskussionen gab es um das Heck des TS050. Die Konkurrenz
vermutet, dass Toyota über das Limit der Regeln hinaus entwickelt
hat.
Bei der Durchströmung des Autos soll das Heck wie ein
Doppeldiffusor arbeiten. Das Auto ist allerdings homologiert - also
legal.
Nach Siegen bei den ersten beiden WEC-Läufen und der Bestzeit
beim Vortest, reist Toyota als klarer Favorit nach Le Mans.
Der Motor für die Saison 2017 ist eine komplette
Neukonstruktion, auch wenn der Hubraum (2,4 Liter) sowie
Zylinderzahl, Zylinderanordnung und Aufladung (also V6-Motor mit
Biturboaufladung) identisch mit dem Vorjahr sind.
Der Motorblock wurde verstärkt. Auch das Sechsgang-Getriebe
wurde neu konstruiert.
Auch die Hybrid-Architektur wurde deutlich verbessert. Die neuen
Batteriezellen können mit einer höheren Betriebstemperatur arbeiten
und benötigen daher weniger Kühlung, was bei der Aerodynamik
hilft.
Die MGU-Systeme an Vorder- und Hinterachse büßten erheblich an
Gewicht ein, gleichzeitig wurde ihr Wirkungsgrad deutlich
verbessert.
Die Regeln haben einige Umbauten erfordert: Der Frontsplitter
musste angehoben werden ...
... der Diffusor wurde verkleinert. Eigentlich sollte sich damit
das Abtriebsniveau verringern.
Doch Toyota hat den Abtrieb, der durch die Durchströmung durch
das Fahrzeug generiert wird, drastisch erhöht.
Der TS050 zeigte sich beim Vortest schnell in den kurvenreichen
Sektionen, führte aber gleichzeitig die LMP1-Topspeedwertung in Le
Mans an.
Auch in Sachen Zuverlässigkeit scheinen die Japaner gut
aufgestellt.
Ausdauertests mit Laufzeiten von über 30 Stunden verliefen nach
Aussagen der Ingenieure zufriedenstellend.
Beim Hybridsystem soll es dagegen technische Defekte gegeben
haben, allerdings in der Frühphase der Erprobung.
Toyota hofft, beim 24h Rennen einen Vorsprung von 2 Sekunden pro
Runde auf Porsche zu haben.
Dann könnte Porsche auch mit einer besseren Taktik nichts mehr
ausrichten.
Noch einmal soll sich die schmerzhafte Niederlage aus dem
Vorjahr nicht wiederholen.