Im Sport-Modus dagegen legt der Mégane dann erst richtig los,
strafft die Kennlinie der in „Comfort“ etwas unpointierten Lenkung,
dazu schärft er die Kennlinien von Gaspedal, Getriebe und – nicht
das es das bräuchte – dem ESP.
Und dann, ja, dann passt auf einmal so vieles. Das bis dahin
etwas polterige Fahrwerk ist zu Recht so straff, dass es kurze
Unebenheiten eben überrumpelt.
Die Agilität steigert der R.S. dieses Mal aber vor allem mit der
Allradlenkung. Bis Tempo 60 (Race Mode 100 km/h) lenken die
Hinterräder von Aktuatoren gesteuert um maximal 2,7 Grad entgegen
der vorderen ein, das steigert die Agilität.
Auch ohne die Torsen-Quersperre (die gibt es nur im Cup-Paket)
zieht sich der Mégane aus engen Kurven wuchtig und Gripstark heraus
– das geht dann allerdings trotz der entkoppelten Lenkachse nicht
ohne etwas Zerren in der Lenkung.
Neuvorstellung: Lang erwartet, nun endlich da! Renault zeigt auf
der IAA 2017 in Frankfurt den neuen Mégane R.S, das sportlichste
Modell des Renault-Portfolios.
Das 7-stufige Doppelkupplungsgetriebe „EDC“ verfügt zudem über
eine Launch-Control-Funktion (hoffentlich funktioniert die beim
R.S. besser als hier), die die Anfahr-Drehzahl optimal einpendelt
für den idealen Start ab Stillstand.
Außerdem kann das EDC mehrere Gänge beim Herunterschalten
überspringen – solange der Fahrer das linke Schaltpaddle gezogen
hält. Renault nennt das „Multi Change Down“.
Oldschool: Das Handschaltgetriebe mit sechs Gängen dürfte die
erste Wahl bei aktiven Fahrern sein. Verkaufen wird sich wohl
erfahrungsgemäß das DKG besser.
Beim Fahrwerk lässt Renault seine Kunden die Entscheidung selbst
treffen – das kennen wir schon vom Vorgänger. Für Sportfahrer
empfiehlt sich das Cup-Paket, das ein auf die Rennstrecke
abgestimmtes Fahrwerk beinhaltet und ...
... eine mechanische Differenzial-Sperre an der angetriebenen
Vorderachse. Vom Vorgänger-Modell übernimmt Renault die „ISAS“
-Vorderachsaufhängung mit entkoppelter Lenkachse. Das soll das
Zerren im Lenkrad beim starken Beschleunigen („Torque steer“)
unterbinden.
Die Stoßdämpfer haben einen hydraulischen Endanschlag. Das soll
das Rückschlagsmoment dämpfer, das vorwiegend auf schlechten oder
unebenen Straßen auftritt.
Die Allradlenkung erklärt: Bis zu einer Geschwindigkeit von 60
km/h lenken die Hinterräder bis zu 2,7 Grad in die entgegengesetzte
Richtung der Vorderräder – der Wendekreis wird kleiner, das Auto
wirkt agiler.
Ab 60 km/h lenkt die Hinterachse maximal ein Grad mit – was mehr
Ruhe ins Auto bringen soll. Die Wahl des Fahrmodus beeinflusst das
Verhalten der Allradlenkung.
Hat sich Renault da etwa bei Honda oder BMW bedient? Die
Kotflügel an der Vorderachse verfügen über "Kiemen", die den Druck
im Radhaus reduzieren sollen, der bei hohen Geschwindigkeiten
auftritt.
Über den R.S.-Monitor können allerlei Daten abgerufen werden:
etwa Leistung, Drehmoment, Ladedruck oder Öltemperatur. Cool: Der „
Expert“-Modus, der eine Aufzeichnung der Fahrt per Kamera
ermöglicht – inklusive eingeblendeter Daten.
Der Renault Mégane R.S. hat außerdem alle Assistenzsysteme an
Bord, die der normale Mégane auch hat. Preise und einen Markttermin
nannte Renault noch nicht.