Derby-Held dank Deeskalation: Union feiert mutigen "Ordner" Gikiewicz

Derby-Held dank Deeskalation: Union feiert mutigen "Ordner" Gikiewicz
Berlin (SID) - Ein vermummter Mob aus der Union-Fankurve hatte nach dem 1:0-Sieg gegen den Stadtrivalen Hertha BSC das Spielfeld gestürmt und den Gästeblock ins Visier genommen.
Das von Pyro-Chaoten überschattete und zwischenzeitlich unterbrochene Skandalduell drohte nach Schlusspfiff endgültig zu eskalieren. Dann wurde Gikiewicz zum späten Derby-Helden.
Der Pole rannte auf die Randalierer zu und hielt sie zurück, wütend brüllte er die Maskierten an und trieb die Menge mit Hilfe hinzugeeilter Teamkollegen zurück auf die Tribüne. Jene, die dort den Prestigeerfolg der Köpenicker gewaltfrei feiern wollten, dankten es mit Sprechchören: "Gikiewicz!", "Gikiewicz!", "Gikiewicz!", schallte es von den Rängen.
Der 32-Jährige, der von der Hertha-Offensive nie etwas zu befürchten hatte, verdiente sich durch sein entschlossenes Handeln viel Anerkennung. "Vielleicht hat er nach der Karriere einen neuen Job als Ordner", scherzte Unions Robert Andrich. Für Keven Schlotterbeck war das Eingreifen selbstverständlich: "Wir haben sie einfach zurückhalten wollen. Sie haben auf dem Spielfeld nichts zu suchen."
Trainer Urs Fischer lobte am Sonntag das Verhalten seiner Spieler. "Ich habe es im Nachhinein gesehen. Ich fand es gut, dass die Mannschaft reagiert hat, um vielleicht Schlimmeres zu verhindern", sagte der Schweizer, der bedauerte, dass "der Fußball aufgrund der Vorkommnisse ein bisschen verloren ging".
Nicht nur die Union-Ultras waren durch Pyros und den Platzsturm negativ aufgefallen. Aus dem Hertha-Block waren wiederholt Leuchtgeschosse auf das Spielfeld und sogar die Tribünen gefeuert worden.