Diebstahl des Tages: Benjamin Stambouli (Schalke 04)

Diebstahl des Tages: Benjamin Stambouli (Schalke 04)
Gelsenkirchen (SID) - Zwei Ultras waren nach dem 0:4 (0:1)-Debakel von Schalke 04 gegen Fortuna Düsseldorf aufs Spielfeld gelangt und hatten wild gestikulierend auf die Spieler eingeredet. Einer von ihnen riss dem Franzosen die Spielführerbinde mit der Aufschrift "Nordkurve" vom Arm.
"Er hat gesagt, dass der Verein immer da sein wird, auch wenn Spieler kommen und gehen", berichtete Stambouli, der den auf die Bank verbannten Torhüter Ralf Fährmann als Kapitän vertrat: "Wir sind kleine Spieler in einem großen Verein."
Der Diebstahl nach Spielschluss machte mehr als alle Pfiffe deutlich, wie groß die Wut der Schalker Fans nach dem Absturz des Vizemeisters ist. "Wir haben die Schnauze voll", hatten sie schon vorher skandiert. Nach dem zweiten Düsseldorfer Tor hatten sie demonstrativ ihre Fahnen eingerollt - die Höchststrafe. Als der Fortuna-Anhang "Oh wie ist das schön" anstimmte, sangen die meisten der noch nicht geflüchteten Zuschauer höhnisch mit.
Stambouli und die Mannschaft hatten sich nach dem Schlusspfiff nur sehr zögerlich der Nordkurve genähert - aus Angst vor den wüsten Beschimpfungen der wütenden Fans. Trainer Domenico Tedesco war dagegen entschlossen vorangegangen und entschuldigte sich mit gefalteten Händen bei den Anhängern. "Das ist das Mindeste, das wir tun können", sagte der 33-Jährige, dem nach sechs Spielen in Folge ohne Sieg das Aus droht.