Hoeneß widerspricht Stoiber: Keine "Zwistigkeiten" mit Rummenigge

Hoeneß widerspricht Stoiber: Keine "Zwistigkeiten" mit Rummenigge
München (SID) - Uli Hoeneß hat der Aussage des ehemaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber widersprochen, wonach er seine Ämter als Präsident und Aufsichtsratschef bei Bayern München auch wegen "Zwistigkeiten" mit dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge aufgebe. "Nein, das hat nicht dazu beigetragen", sagte Hoeneß am Freitag, "das ist nicht der Grund, warum ich diesen Rückzug vorgenommen habe."
Rummenigge unterstrich diese Aussage, als er zum Ende von Hoeneß' Pressekonferenz als Überraschungsgast in der Allianz Arena auftrat und diesem für 45 gemeinsame Bayern-Jahre dankte. Er habe von Hoeneß "wahnsinnig viel gelernt, auf dem Platz und später außerhalb", sagte Rummenigge. Dazu überreichte er ihm ein gerahmtes Bayern-Trikot mit seiner Nummer "11" und vier gemeinsamen Fotos aus Hoeneß' erstem Manager-Jahr 1979/80.
Hoeneß will das Präsidentenamt bei der Jahreshauptversammlung am 15. November an den ehemaligen adidas-Chef Herbert Hainer übergeben, der darauf auch den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen soll. Dieser Entschluss sei "sehr lange gewachsen", sagte er. Nur ein "kleiner Anstoß" sei die Kritik bei der jüngsten Mitgliederversammlung gewesen. Als entscheidend nannte Hoeneß neben dem Wunsch seiner Familie, er möge kürzer treten, die finanziell und sportlich starke Position "seiner" Bayern: "Dieser Verein ruht in sich selbst und ist in einem Topzustand. Dieser Verein hat so viel Kraft und Saft, dass er den Uli Hoeneß nicht mehr an vorderster Front verkraftet."
Hoeneß bleibt dem Klub bis 2023 als einfaches Mitglied des Aufsichtsrats erhalten. Aufdrängen wolle er sich der neuen Führung um Hainer und den designierten Rummenigge-Nachfolger Oliver Kahn dann nicht, betonte Hoeneß, der für die Zeit nach seinem Abschied "überhaupt keinen Plan" hat. Aber: "Ich werde kein Golf spielender älterer Rentner sein und über den Tegernsee schauen. Sie brauchen sich keine Sorge machen, von mir wird schon noch was zu hören sein."