HSV-Boss Bruchhagen: Keine Blockade-Haltung im Aufsichtsrat - Wertschätzung für Kühne

HSV-Boss Bruchhagen erhöht Druck auf Leistungsträger
Hamburg (SID) - Vorstandschef Heribert Bruchhagen (68) vom Fußball-Bundesligisten Hamburger SV hat Berichte über eine Blockadehaltung innerhalb des obersten Kontrollgremiums des Klubs bei möglichen Neuzugängen zurückgewiesen. "Das zuletzt in den Medien häufig beschriebene Bild einer Drei-gegen-drei-Situation im Aufsichtsrat, die unsere Transferaktivitäten verhindert, entspricht nicht der Realität", sagte Bruchhagen auf der HSV-Homepage.
Bruchhagen räumte aber "Diskussionen" ein, bei denen es "gelegentlich auch zu inhaltlichen Unterschiedlichkeiten" komme: "Am Ende kommt es darauf an, dass ein Konsens gefunden wird. Und hier bleibt festzuhalten, dass zwischen Aufsichtsrat, Vorstand und sportlicher Leitung ein absoluter Konsens besteht." Während die Konkurrenz sich auf dem Transfermarkt bereits für die neue Saison verstärkt hat, konnte der finanziell angeschlagene HSV noch keinen Neuzugang verpflichten.
Zuletzt wurde in Hamburger Medien berichtet, der Aufsichtsrat wolle zunächst die Vorgabe erfüllt sehen, den Spieleretat von 58 auf 48 Millionen Euro zu senken, bevor Transfers abgewickelt werden dürften. Dafür müsste Sportchef Jens Todt Großverdiener wie Lewis Holtby oder Pierre-Michel Lasogga zunächst verkaufen, bevor neue Spieler geholt werden können. Das größte Finanz-Problem beim HSV sind offenbar die Gehälter, bei möglichen Ablösesummen können die Hamburger auf ihren Investor Klaus-Michael Kühne hoffen. Der Logistik-Milliardär soll bereits sein, 20 Millionen Euro für neue Spieler zur Verfügung zu stellen.
"Alle Gremien sind sich der Bedeutung von Herrn Kühne bewusst. Es gibt niemanden in den Gremien des HSV, der nicht dankbar für das Engagement von Herrn Kühne ist", sagte Bruchhagen: "Hier gab und gibt es nicht die geringsten Bestrebungen, dieses Engagement nicht wertzuschätzen."
Laut Bruchhagen habe der HSV weiter das "Ziel", zum Trainingsstart am 6. Juli "eine komplette Mannschaft beisammen zu haben". Und: "Das "Machbare wird unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Vernunft machbar gemacht – und ich bin überzeugt, dass wir mit einer wettbewerbsfähigen Mannschaft in die neue Bundesliga-Saison gehen werden", sagte Bruchhagen: "Wir lassen uns dabei nur nicht treiben. Aber es ist auch selbstverständlich, dass Jens Todt nicht alle berechtigten sportlichen Wünsche umsetzen kann."