Saarbrücker Fußballmärchen geht weiter

Der 1. FC Saarbrücken hat auch Mönchengladbach aus dem Pokal geworfen.
Triumph in der Regenschlacht: Die Sensationskicker des 1. FC Saarbrücken haben ihrem Fußballmärchen ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Der aufopferungsvoll kämpfende Fußball-Drittligist bezwang Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal etwas glücklich mit 2:1 (1:1) und zog bei schwierigen Platzverhältnissen zum fünften Mal ins Halbfinale ein. Dort geht es am 2. April ins brisante Südwest-Derby gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern.
Amine Naifi (11.) und Kai Brünker (90.+3) sorgten nach den Erfolgen gegen Karlsruhe, Bayern und Frankfurt für den vorläufigen Höhepunkt des Pokal-Siegeszugs, 2020 war es gar als Regionalligist bis ins Halbfinale gegangen. 34 Tage nach der wetterbedingten Absage reichte Gladbach die anfängliche Führung von Robin Hack (8.) nicht. Nach der Pokal-Blamage dürfte die Saison für das auch in der Bundesliga schwache Team von Trainer Gerardo Seoane nicht mehr zu retten sein.
Die bisherigen Sieger des DFB-Pokals
- 2024 Bayer Leverkusen
- 2023 RB Leipzig
- 2022 RB Leipzig
- 2021 Borussia Dortmund
- 2020 Bayern München
- 2019 Bayern München
- 2018 Eintracht Frankfurt
- 2017 Borussia Dortmund
- 2016 Bayern München
- 2015 VfL Wolfsburg
- 2014 Bayern München
- 2013 Bayern München
- 2012 Borussia Dortmund
- 2011 Schalke 04
- 2010 Bayern München
- 2009 Werder Bremen
- 2008 FC Bayern München
- 2007 1. FC Nürnberg
- 2006 FC Bayern München
- 2005 FC Bayern München
- 2004 SV Werder Bremen
- 2003 FC Bayern München
- 2002 FC Schalke 04
- 2001 FC Schalke 04
- 2000 FC Bayern München
- 1999 SV Werder Bremen
- 1998 FC Bayern München
- 1997 VfB Stuttgart
- 1996 1. FC Kaiserslautern
- 1995 Borussia Mönchengladbach
- 1994 SV Werder Bremen
- 1993 Bayer 04Leverkusen
- 1992 Hannover 96
- 1991 SV Werder Bremen
- 1990 1. FC Kaiserslautern
- 1989 Borussia Dortmund
- 1988 Eintracht Frankfurt
- 1987 Hamburger SV
- 1986 FC Bayern München
- 1985 Bayer 05 Uerdingen
- 1984 FC Bayern München
- 1983 1. FC Köln
- 1982 FC Bayern München
- 1981 Eintracht Frankfurt
- 1980 Fortuna Düsseldorf
- 1979 Fortuna Düsseldorf
- 1978 1. FC Köln
- 1977 1. FC Köln
- 1976 Hamburger SV
- 1975 Eintracht Frankfurt
- 1974 Eintracht Frankfurt
- 1973 Borussia Mönchengladbach
- 1972 FC Schalke 04
- 1971 FC Bayern München
- 1970 Offenbacher Kickers
- 1969 FC Bayern München
- 1968 1. FC Köln
- 1967 FC Bayern München
- 1966 FC Bayern München
- 1965 Borussia Dortmund
- 1964 TSV 1860 München
- 1963 Hamburger SV
- 1962 1. FC Nürnberg
- 1961 SV Werder Bremen
- 1960 Borussia Mönchengladbach
- 1959 Schwarz-Weiß Essen
- 1958 VfB Stuttgart
- 1957 FC Bayern München
- 1956 Karlsruher SC
- 1955 Karlsruher SC
- 1954 FC Bayern München
- 1953 Rot-Weiß Essen
Am 7. Februar war die Partie nur fünf Minuten vor dem geplanten Anpfiff wegen der Wassermassen auf dem Platz abgesagt worden, die Verletzungsgefahr war schlicht zu groß. Anschließend wurde das Grün im Ludwigspark für 200.000 Euro erneuert, doch wegen der weiter fehlenden Drainage blieben Sorgen. Das finale Go von Schiedsrichter Robert Hartmann gab es am erneut verregneten Dienstag erst kurz vor dem Anstoß.
"Bespielbar, aber schwierig", sagte Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus im ZDF. "Wir müssen unsere Spielweise den Bedingungen anpassen", forderte Seoane. Doch es brauchte vor 15.903 Zuschauern eine gewisse Eingewöhnung - die Anfangsminuten gehörten dem Außenseiter, Kasim Rabihic verzog nach 180 Sekunden einen Schlenzer nur knapp, ein abgefälschter Schuss von Robin Becker ging drüber (7.).
Die nachfolgende Ecke nutzte Gladbach zum Konter. Nach Fehler von Marcel Gaus kam Franck Honorat rechts auf die Grundlinie, den flachen Querpass verwertete Hack mühelos. Doch Naifi antwortete mit einem knallharten Schuss aus 18 Metern. In Folge wurde der FCS übermütig, lud die Fohlen zum Kontern ein. Rocco Reitz vertändelte allein vor Tim Schreiber (15.), dann rettete Lucas Boeder nach einer Dreifachchance artistisch auf der Linie (18.) und Hack verzog freistehend (21.).
In Folge zogen sich die Saarländer weiter zurück, Gladbach hatte damit deutlich mehr Probleme. Das Spiel plätscherte bis zur Pause vor sich hin. Nach dem Wechsel stand noch mehr Wasser auf dem Platz, gepflegtes Kurzpassspiel war kaum noch möglich. Es entwickelte sich ein Abnutzungskampf mit vielen hohen Bällen, indem sich die Rheinländer immer mehr vorm FCS-Tor festsetzten. Den Gästen mangelte es aber an Kreativität und Genauigkeit. Chancen ergaben sich daher nicht. Dann schlug der Außenseiter zu.