SID-Stichwort: Rogon-Sportmanagement

SID-Stichwort: Rogon-Sportmanagement
Frankfurt/Main (SID) - Welche Marktmacht die Spielerberater in der Fußball-Bundesliga haben, machen allein die Zahlen deutlich. Zwischen dem 15. März 2017 und dem 15. März 2018 zahlten die 18 Klubs knapp 198 Millionen Euro an Provisionen. Im vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) für die Saison 2017/18 veröffentlichten Register stehen 341 Firmen und Personen, die als Vermittler arbeiten. Roger Wittmann gehört zu den einflussreichsten.
Der Berater von Max Meyer, dessen Streit mit Schalke 04 hohe Wellen schlägt, ist Mitbegründer und Geschäftsführer von Rogon-Sportmanagement. Die Beraterfirma, deren wertvollste Spieler derzeit der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino und der frühere Schalker und Wolfsburger Julian Draxler sind, hat in der Bundesliga etliche Profis unter Vertrag und damit enormen Einfluss, was offenbar auch in Gelsenkirchen zur Zerreißprobe geführt hat.
"Wir haben den Trainer und die Spieler nicht verpflichtet, die sich Roger Wittmann vorgestellt hat", sagte Schalke-Sportvorstand Christian Heidel am Montagabend bei Sky90: "Nach diesem Gespräch gab es einen Bruch. Unsere Angebote für Max Meyer und Thilo Kehrer wurden nicht angenommen."
Die Vorwürfe, Wittmann versuche Einfluss auf die Transferpolitik von Vereinen zu nehmen, sind nicht neu. Auch beim Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern und bei 1899 Hoffenheim war das schon Thema. Bei den Kraichgauern, wo Mehrheitseigner Dietmar Hopp ein freundschaftliches Verhältnis zu Wittmann pflegt, hat Rogon weiterhin viele Spieler unter Vertrag. Der Firmensitz der Berater ist im gut 50 Kilometer entfernten Ludwigshafen am Rhein. Laut kicker könnte Hoffenheim auch Meyers nächstes Ziel sein.