TSG Hoffenheim trennt sich von Trainer Schreuder

TSG Hoffenheim trennt sich von Trainer Schreuder
Zuzenhausen (SID) -
Wie die Kraichgauer am Dienstagmorgen mitteilten, einigten sie sich mit dem 47 Jahre alten Niederländer auf die sofortige Auflösung seines noch bis zum 30. Juni 2022 laufenden Vertrages. Als Grund für die Trennung gaben die Hoffenheimer "Differenzen über die Ausrichtung des Klubs sowie den weiteren gemeinsamen Weg" an.
Schreuder war erst im vergangenen Sommer vom niederländischen Spitzenklub Ajax Amsterdam zur TSG gestoßen und hatte die Nachfolge von Julian Nagelsmann angetreten. Von Oktober 2015 bis Januar 2018 hatte er jedoch bereits als Co-Trainer in Hoffenheim gearbeitet. Vier Spieltage vor Saisonende hat der Klub auf Rang sieben noch gute Chancen auf das Erreichen des Europapokals.
"Klassischerweise zieht man nach einer Saison ein Fazit. Nichts anderes war unser Plan", sagte Sportchef Alexander Rosen. Nach dem Spiel bei Fortuna Düsseldorf (2:2) am Samstag sei jedoch "eine große Dynamik in die ganze Thematik" gekommen, "die uns gemeinsam zu dem Schluss kommen ließ, dass es nach Saisonende einen neuen Cheftrainer bei der TSG Hoffenheim geben wird". Bis "weit in die Nacht" zu Dienstag habe es weitere Gespräche mit Schreuder gegeben, die beide Seiten zum einvernehmlichen Entschluss kommen ließen, "diesen klaren Schnitt jetzt zu machen und mit voller Kraft in die letzten Spiele dieser so besonderen Saison zu gehen".
"Ich bedauere diese Entwicklung", sagte Schreuder: "Dass man unterschiedliche Meinungen hat, ist im Berufsleben aber nun einmal nicht ungewöhnlich. Man muss dann ehrlich miteinander sein und die entsprechenden Konsequenzen ziehen." Auch dessen Bruder und Co-Trainer Dick Schreuder (48) verlässt den Klub.
Für den Rest der laufenden Saison verteilt Hoffenheim die sportliche Verantwortung auf mehrere Schultern. Das aktuelle Trainerteam um Matthias Kaltenbach, Michael Rechner und Timo Gross wird um den Fußballlehrer Marcel Rapp sowie den ehemaligen TSG-Profi Kai Herdling aus der klubeigenen Akademie erweitert. Sportchef Rosen selbst wolle "extrem nah dabei sein und die ganze Sache koordinieren und steuern", wie er erklärte: "Aber nicht im Trainingsanzug und nicht in Fußballschuhen."
Der Blick soll nun nach vorne gerichtet werden. "Es gibt nicht mehr viel zu verlieren, es gibt viel zu gewinnen", sagte Rosen. In der Sommerpause soll dann ein neuer Cheftrainer übernehmen, eine Tendenz gebe es laut Rosen aber noch nicht.