Bundestrainer-Suche im Eishockey: Kandidat Krupp skeptisch
Ex-Bundestrainer Krupp soll Kölner Haie aus der Krise führen
Köln (SID) - Harold Kreis erhält von der Düsseldorfer EG keine Freigabe. "Ich stehe nicht zur Verfügung", sagte der 59-Jährige am Mittwoch. Es habe Kontakt mit dem DEB gegeben, bestätigte der Ex-Nationalspieler. Doch es sei schnell die Entscheidung gefallen.
Kreis, der 2010 als Assistent des damaligen Bundestrainers Uwe Krupp maßgeblichen Anteil am überraschenden Halbfinaleinzug bei der Heim-WM hatte, galt als einer der Favoriten auf die Sturm-Nachfolge. Eine Doppelfunktion als Coach der DEG in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und bei der Nationalmannschaft schloss er aus: "Ich kann nicht beides machen."
Skeptisch zu einer möglichen Rückkehr als Bundestrainer äußerte sich auch Krupp. "Ich glaube nicht, dass der DEB jemanden sucht, der die Nationalmannschaft in einer Doppelfunktion leitet", sagte der 53-Jährige, der ebenfalls als Kandidat gehandelt wird, bei Spox: "Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der Job es in sich hat und derjenige alle Hände voll zu tun hat."
Krupp, von 2005 bis 2011 bereits Bundestrainer, betreut nach insgesamt sieben Jahren bei den Kölner Haien und den Eisbären Berlin seit Sommer den tschechischen Klub Sparta Prag, der aktuell Tabellenführer ist. Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hat am vergangenen Wochenende mit der Trainersuche begonnen. Einen Coach, der gleichzeitig die Nationalmannschaft und einen Klub trainiert, soll es laut Präsident Franz Reindl höchstens für eine Übergangszeit geben.
Krupp unterschrieb bei Prag einen Zweijahresvertrag. Den werde er respektieren, sagte der erste deutsche Stanley-Cup-Sieger, "bis der Zeitpunkt kommt, an dem sich die Wege trennen - wann auch immer das passieren wird".
Sturm hatte sich nach dem Deutschland Cup am vergangenen Wochenende in Krefeld als Bundestrainer verabschiedet und war als Assistenzcoach in die NHL zu den Los Angeles Kings gewechselt. Olympia-Fahnenträger und Silbermedaillengewinner Christian Ehrhoff hatte bereits in der vergangenen Woche erklärt, dass der Bundestrainerjob für ihn "jetzt kein Thema" sei. Der langjährige NHL-Profi hatte im April seine Karriere beendet.