Das SID-Kalenderblatt am 12. Januar: Mario Lemieux gibt Krebserkrankung bekannt
Um die Bedeutung von Mario Lemieux für die Pittsburgh Penguins zu verstehen, reicht ein Blick auf die Zeit, bevor er zum Retter des Klubs wurde.
München (SID) - Um die Bedeutung von Mario Lemieux für die Pittsburgh Penguins zu verstehen, reicht schon ein Blick zurück auf die Zeit, bevor er zum Retter des Eishockey-Klubs aus der Stahlarbeiterstadt wurde. Am Ende der Saison 1983/84 lag die 1967 gegründete Franchise in der National Hockey League (NHL) am Boden. Kein Team war schlechter, viele der wenigen Zuschauer trugen bei Heimspielen Papiertüten über dem Kopf, um nicht erkannt zu werden, ein Umzug nach Hamilton/Kanada wurde diskutiert.
Aber: Es gab ja noch den Draft. Die Penguins besaßen dabei das Erstzugriffsrecht - und selbstverständlich wählten sie diesen Mario Lemieux, geboren am 5. Oktober 1965 in Montreal/Kanada, der schon als Teenager so gut war, dass ihn die Beobachter mit Wayne Gretzky verglichen: Weil Gretzky die "99" trug, schlug dessen Berater Bob Perno dann Lemieux vor, die "66" zu nehmen. Nach zähen Verhandlungen unterschrieb der Heilsbringer bei den Penguins zunächst einen Dreijahresvertrag.
Lemieux hielt, was sich alle von ihm versprochen hatten. Er wurde zum Retter der Penguins: Die Zuschauer kehrten zurück, ein Umzug war kein Thema mehr. Lemieux selbst sammelte dabei persönliche Bestmarken und Auszeichnungen - es dauerte aber bis zur Saison 1990/91, ehe er die "Pens" erstmals zum Gewinn des Stanley Cups führte. Dabei hatte Lemieux die ersten 50 Spiele wegen einer Knochenerkrankung verpasst. In den Play-offs erzielte er in 23 Partien 44 Scorerpunkte.
Ein Jahr später gewannen die Penguins erneut den Stanley Cup, Lemieux wurde zum MVP der Play-offs gewählt und unterschrieb danach einen Siebenjahresvertrag über 42 Millionen Dollar - damals NHL-Rekord. Am 12. Januar 1993 dann der große Schock: Lemieux gab bekannt, dass bei ihm ein Hodgkin-Lymphom diagnostizert worden war, eine bösartige Erkrankung des Lymphsystems. Er unterzog sich einer Strahlentherapie. Am 2. März kehrte er zurück - und traf gleich nach 60 Sekunden.
Wegen seiner permanenten Rückenbeschwerden trat Lemieux 1997 zurück - die Folge war der erneute Absturz der Penguins. Am 13. Oktober 1998 mussten sie Insolvenz anmelden. Wieder wurde Lemieux zum Retter. Mit einer Investorengruppe übernahm er die Penguins und wurde deren Klub-Chef - ein Job, den er für ein paar Jahre drangeben musste, weil er vom 27. Dezember 2000 bis zum 16. Dezember 2006 dann doch nochmal selbst spielte. Dann war endgültig Schluss.
Nachdem ein Verkauf der Penguins im Oktober 2006 gescheitert war, einigte sich Lemieuxs Investorengruppe im März 2007 mit der Stadt auf den Bau einer neuen Halle. Ein Bestandteil des Vertrags: Die Penguins bleiben bis 2037 in Pittsburgh. Lemieux sei Dank.