Fazit:
Der helle Wahnsinn! Als in einer langatmigen zweiten Spielhälfte schon alles nach einer Punkteteilung aussah, fiel den Kickers ein: Moment, wir waren doch im ersten Durchgang deutlich überlegen und hätten hier drei Punkte verdient! Und so machte sich Elia Soriano kurz vor Abpfiff noch einmal auf den Weg vor das gegnerische Tor und wurde im Strafraum von Czichos gelegt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Marchese souverän, womit die Blau-Weißen die Winterpause auf einem Nicht-Abstiegsplatz verbringen.

Tooor für Stuttgarter Kickers, 1:2 durch Enzo Marchese

Rote Karte für Rafael Czichos (Rot-Weiß Erfurt)

Der Konter läuft über den eingewechselten Badiane, der Elia Soriano schickt. Im Strafraum wird der Angreifer dann von Czichos gefällt. Es gibt den Elfmeter!

Die Hereingabe bringt keine Gefahr.

Es gibt noch einmal Eckball für Rot-Weiß!

Kleineheismann schlägt die Kugel weg und wird zurecht verwarnt. Die Nachspielzeit ist bereits angebrochen.

Gelbe Karte für Stefan Kleineheismann (Rot-Weiß Erfurt)

Wieder muss Laurito bei einem Schuss vom eingewechselten Dicklhuber in letzter Not eingreifen! Der ehemalige Regensburger ist heute noch einer der Stärksten auf dem Platz.

Nietfeld köpft die Hereingabe aus dem eigenen Sechzehner.

Jetzt zeigen die Kickers noch ein letztes Erwachen vor dem verdienten Winterschlaf: Badiane wird von Leutenecker in Szene gesetzt, dessen Schuss wird jedoch von Laurito geblockt. Es gibt noch einmal Eckball.

5709 Zuschauer müssen sich diese grausame zweite Hälfte ansehen.

Mittlerweile sind Einwechslungen und Einwürfe das einzige, was sich im Steigerwald abspielt.

Bei den Erfurtern war ja bereits der erste Durchgang mehr als dürftig. Doch was ist mit den Kickern los, die in den ersten 45 Minuten so beherzt aufspielen?

Eine ähnliche Szene wie im ersten Durchgang: Fabio Leutenecker flankt auf Elia Soriano, doch der anschließende Kopfball geht diesmal nicht ins Außennetz, sondern gänzlich am Kasten vorbei.

Sind beide Trainer mit dem Unentschieden zufrieden? Mit Calamita und Tunjic verlassen zwei Akteure, die an den jeweiligen Treffern ihrer Mannschaften beteiligt waren, den Platz.

Torgefahr entsteht jedoch auf der anderen Seite! Tunjic läuft einfach mal von der Mittellinie bis vor das gegnerische Tor, spielt in den Rückraum zu Göbel, der aus knapp 20 Metern abzieht. Kickers-Keeper Krauss kann gerade noch parieren!

Der Torschütze geht vom Platz, für ihn kommt mit Lhadji Badiane ein französischer offensiver Mittelfeldakteur auf den Platz. Er wurde im November verpflichtet und war zuvor vereinslos.

Doch wenn das hier so weitergeht, werden sich beide Mannschaft schiedlich-friedlich mit 1:1 trennen. Wäre vielleicht auch das beste, so kurz vor Weihnachten.

Wieder bringt Marco Engelhardt einen ruhenden Ball von links in den gegnerischen Strafraum. Die Standards werden immer so geschlagen, dass keine Torgefahr entsteht, jedoch immer noch ausreichend nah vor den Kasten, um sich nicht zwischendurch eine Bratwurst zu holen.

Zum Glück hat der liebe Gott die Standardsituation erfunden, sonst würde hier nämlich garnichts mehr passieren.

Auf der Gegenseite macht sich Enzo Marchese an der Eckfahne bereit und bringt die Kugel vor den gegnerischen Kasten, wo die Erfurter Abwehrriege sich jedoch schnell befreien kann.

Den fälligen Freistoß setzt Marco Engelhardt über die Latte.

Nun geht Calamita unfair in den Zweikampf und wird ebenfalls verwarnt. Die Partie nimmt an Härte zu.

Gelbe Karte für Marco Calamita (Stuttgarter Kickers)

Der anschließende Freistoß für die Thüringer wird zur Ecke geklärt.

Nun werden gleich zwei Schwaben verwarnt. Leutenecker begeht eine Unsportlichkeit und sieht die Gelbe Karte. "Was der kann, kann ich auch", denkt sich Enzo Marchese, meckert, was das Zeug hält und wird ebenfalls verwarnt.

Gelbe Karte für Enzo Marchese (Stuttgarter Kickers)

Gelbe Karte für Fabio Leutenecker (Stuttgarter Kickers)

Nach einem Handspiel von Fabian Gerster gibt es Freistoß für den FC RW - in ca. 60 Metern Torentfernung.

Der zweite Durchgang beginnt sehr verhalten. RWE ist bemüht und spürt nun auch die Unterstützung von den Rängen, doch weiterhin steht nur eine Torchance für die Erfurter auf dem Notizblock.

Zumindest versuchen sie jetzt früh, die Kickers in die eigene Hälfte zu drängen.

Die Erfurter sind zuerst am Ball. Mal sehen, ob sie diesen im zweiten Durchgang sinnvoller einsetzen können.

Halbzeitfazit:
45 Minuten sind gespielt und noch ist alles offen in Erfurt. Dabei hätten die Kickers hier schon für die Vorentscheidung sorgen müssen! Nach dem frühen Führungstreffer durch Marco Calamita (4.) spielten die Gäste sehr stark auf und hielten RWE-Keeper Klewin ständig auf Trab. Den zweiten Treffer der Partie erzielten dann die Thüringer mit ihrer ersten Torchance (35.). Doch eins ist sicher: Sollte sich im zweiten Durchgang nichts ändern, werden die Kickers die drei Punkte aus dem Steigerwald entführen.

Kurz vor der Pause bekommen die Kickers den gefühlt tausendsten Freistoß zugesprochen. Klewin muss sowohl den Schuss von Baumgärtel als auch den anschließenden Versuch von Calamita parieren und tut dies auf beeindruckende Weise.

Der RWE-Kapitän kann zum Glück weitermachen.

Nun wälzt sich Nils Pfingsten-Reddig mit schmerzverzehrtem Gesicht auf dem Rasen.

Und wieder mal bringt Enzo Marchese eine gefährliche Standardsituation vor das gegnerische Tor, wieder geht die Kugel nur knapp über die Querlatte.

Der Treffer war eine Koproduktion des besten Vorlagengebers (Tunjic, 6 Assists) und des besten Torschützen (Nietfeld, 5 Treffer) der Erfurter.

Ein Tor aus dem Nichts. Bislang waren die Stuttgarter Kickers eindeutig das bestimmende Team.

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 1:1 durch Jonas Nietfeld
Dieser Treffer ist zu 80 Prozent Mijo Tunjic anzurechnen! Der Niederländer lupft das Leder über Gegenspieler und Torwart hinweg, sodass Nietfeld nichts anderes mehr machen muss, als die Kugel leicht anzutippen.

Die Kickers kommen in Sekundenschnelle vor das gegnerische Tor - Flanke Leutenecker, Kopfball Marco Calamita, Außennetz. Da hatten die Thüringer noch einmal Glück!

Ein Freistoß der Hausherren wird zur Ecke abgefältscht. Diese bringt nichts ein. Auch durch Standardsituationen kann RWE keine wirkliche Torgefahr erzeugen.

Kurz darauf zeigt Braun, dass er auch auf die harte Tour kann und holzt den Gegenspieler im Mittelfeld um.

Gelbe Karte für Sandrino Braun (Stuttgarter Kickers)

Sandrino Braun hebelt die Erfurter Abwehrkette gefühlvoll aus und bringt einen hohen Ball zu Elia Soriano, dessen Schuss fast noch die Latte streift.

Bei RWE hingegen sehen die Defensivbemühungen sehr spektakulär aus. Nach einer Kerze von Philipp Klewin kann Laurito gerade noch klären.

Nun kontern die Erfurter im eigenen Stadion. Goebel macht sich auf den Weg, kann jedoch in letzter Not von Baumgärtel und Krauss aufgehalten werden.

Zwar ist die von den Erfurtern gefürchete Anfangsviertelstunde vorüber, dennoch versprühen die Gäste weiterhin pure Torgefahr.

Nur zwei Minuten später führt Marchese wieder einen Freistoß aus, diesmal wird es jedoch brandgefährlich: Elia Soriano verlängert, Klewin lässt nur abprallen, Marc Stein steht nur zwei Meter vor dem gegnerischen Kasten und...haut die Kugel über das Tor!

Jetzt dürfen sich die Stuttgarter am ruhenden Ball probieren. Enzo Marchese Schuss kann allerdings von RWE-Keeper Philipp Klewin pariert werden.

Auf der anderen Seite gibt es Freistoß für die Thüringer, doch die Kickers können die Gefahr schnell abwenden.

Zum zweiten Mal wagen sich die Gäste aus der Deckung. Kapitän Enzo Marchese bringt eine Flanke zu Elia Soriano, dessen Kopfball letztendlich zu lasch ist.

Die Partie hat sich nun etwas beruhigt, Rot-Weiß scheint den Schock erstmal verarbeiten zu müssen.

Für RWE war es in dieser Saison bereits der achte Gegentreffer in den ersten 15 Minuten. Sechs Minuten müssen die Thüringer noch überstehen, bis ihre Seuchenzeit ein Ende hat.

Daraus entsteht jedoch keine Gefahr.

Auf der Gegenseite setzt sich Mario Fillinger durch und holt immerhin einen Eckball für seine Erfurter heraus.

Tooor für Stuttgarter Kickers, 0:1 durch Marco Calamita
Das ging ja fix! Mit dem ersten gescheiten Angriff der Partie gehen die Gäste in Führung. Fabian Gerster kann sich auf der Außenbahn zu leicht durchsetzen und schlägt eine Hereingabe ins Zentrum, wo Marco Calamita hellwach ist und die Kugel lässig einschiebt.

Schnell übernehmen die Hausherren die Spielkontrolle. Tunjics Flanke auf Nietfeld ist jedoch ein Schuss in den Ofen.

Es geht los! Die Kugel rollt zuerst in den Reihen der in weiß gekleideten Kickers.

Die Startaufstellung wurde jedoch aus dem erfolgreichen Auftritt beim Halleschen FC übernommen. Auch bei den Gästen gibt es keine personellen Überraschungen.

Mit Leon Packheiser und Eric Stelzer sitzen heute zwei A-Jugendspieler auf der Erfurter Bank, die im Falle einer Einwechslung ihr Drittligadebüt geben könnten.

Mittlerweile können die Aufstellungen unter "Spielschema" eingesehen werden.

Vor diesem Spiel gaben sich beide Parteien selbstbewusst. "Erfurt muss schon richtig gut sein, wenn sie uns schlagen wollen", betonte Kickers-Coach Horst Steffen. "Angst brauchen wir nicht zu haben", erwiderte Marco Engelhardt, der im Erfurter Mittelfeld in den letzten Wochen sehr stark aufspielte.

Neben dem sportlichen Hoch gibt es bei den Schwaben auch abseits des Platzes positive Nachrichten: Daniel Engelbrecht hat seine OP gut überstanden und erwägt nach seiner Herzmuskelentzündung möglicherweise noch in dieser Spielzeit ein Comeback.

Bei einem erneuten Sieg könnten die Kickers heute zum ersten Mal seit Saisonbeginn die Abstiegsränge verlassen.

Am vergangenen Wochenende waren beide Teams erfolgreich - Erfurt gewann das Ostderby gegen den HFC mit 2:0 und hält somit Anschluss an die Aufstiegsplätze, während der Sportverein aus Stuttgart sich ebenfalls mit 2:0 gegen Wehen Wiesbaden durchsetzte.

Doch auch vor genau zwei Wochen, zur selben Zeit am selben Ort, war der FC RW der haushohe Favorit. Und unterlag dem FC Saarbrücken mit 0:1.

Klare Vorzeichen? Die Thüringer sind zuhause eine Macht und haben sechs der bisherigen 10 Partien im Steigerwaldstadion für sich entscheiden können. Die Kickers hingegen sind bislang das einzige Drittligateam, dem noch kein Auswärtssieg gelungen ist.