Fazit:
Erfurt erkämpft sich ein etwas zu hoch ausgefallenes 3:0! Die Führung war verdient. RWE war klar überlegen und ging durch den ersten Elfmeter durch Sebastian Tyrała in Führung. Danach legte Mainz den Schalter um und brachte Erfurt brutal ins Wanken. Mit dem ersten Konter nach einer Viertelstunde Dauer-Belagerung holte Erfurt den zweiten Strafstoß aus, die Rheinhessen waren da in Person von Marc Wachs einfach zu ungestüm. Tyrała machte den Sieg vom Punkt perfekt, danach schlug Okan Aydin sogar nochmal zu. Erfurt tankt viel Selbstbewusstsein, nur in der Phase nach der Führung wirkte der Gastgeber nicht sicher. Mainz' Serie ist vorbei, trotz der ersten Niederlage steht die junge Truppe noch sehr gut da und kann weiter ohne Druck aufspielen - noch. In der englischen Woche reist Erfurt zum Ostduell gegen den Halleschen FC, Mainz II empfängt Erzgebirge Aue. Bis dann!

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 3:0 durch Okan Aydin
Und Erfurt setzt noch einen oben drauf! Mitten in die Mainzer Enttäuschung und Unordung hämmert Uzan das Leder in einem hohen Bogen ans Lattenkreuz. Den Abpraller schnappt sich Aydin, der sich für seine starke Leistung belohnt und zum 3:0 einschiebt!

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 2:0 durch Sebastian Tyrała
Wieder tritt der Kapitän an, wieder versenkt Tyrała sicher halbhoch ins Netz. Das war die Entscheidung!

Elfmeter für Erfurt! Ein Konter von RWE erwischt die Mainzer eiskalt und Hack kann Szimayer nur noch mit einem Foul stoppen. Reichel zeigt auf den Punkt, zweiter Strafstoß für die Thüringer!

Domaschke pflückt den wuchtigen Kopfball vom baumlangen Joker Seydel runter und nimmt etwas Tempo raus. Da stand der Torwart perfekt!

Erfurt wackelt gewaltig! Pflücke bringt über die linke Seite fast jeden Angriff vor den Kasten von Domaschke, mit viel Gewackel konnten die Hausherren klären. Viel ist nicht mehr zu spielen!

Viele Meter hat Kammlott heute gefressen, jetzt muss der Angreifer einem zusätzlichen Defensivmann weichen. Uzan soll die Führung über die Zeit retten.

Jetzt zieht Schwarz zwei Register! Seydel und Kamarieh sollen anstatt von Moos und Saller die Schlussoffensive antreiben.

Sandro Schwarz vertraut weiter seiner Startelf. Die großen Alternativen hat der Reserve-Coach aber nicht großartig, schließlich fehlen gleich drei Stammkräfte. Was fällt dem FSV noch ein?

Gelbe Karte für Mario Erb (Rot-Weiß Erfurt)
Erb kommt gegen Höler zu spät und kassiert Gelb.

Preußler schickt eine neue Kraft für die Defensive! Judt-Ersatz Nikolaou hat seine Sache sehr solide gemacht und macht nun für Bergmann Platz.

Eine gute Viertelstunde noch auf der Großbaustelle Steigerwaldstadion! Ein Dreier würde Erfurt immens gut tun, derart geschunden ist die Rot-Weiß-Seele in den letzten Wochen und Monaten. Aber dafür muss noch einiges getan werden, die Gäste stehen nicht umsonst weit oben.

Wie so ein Tor den gesamten Verlauf ändern kann! Erfurt muss plötzlich mit Mann und Maus verteidigen und schafft es kaum noch, sich zu befreien. Mainz hat von jetzt auf gleich mehrere Gänge hochgeschaltet und attackiert ohne Pause!

FSV II macht Druck! Nedelev bringt mit einer scharfen Hereingabe Damaschke ins Schwitzen, der das Leder nicht unter Kontrolle bekommen kann. Der Abpraller fällt gefährlich nach vorne, allerdings schaltet kein Mainzer schnell und Erfurt klärt.

Mit seinem Flankenlauf holte Höcher den Strafstoß raus, jetzt hat der Mittelfeldspieler Feierabend. Für Höcher schickt RWE-Coach Preußler Pigl auf den Rasen.

Der Treffer sollte viele Steine von der Erfurter Seele lösen. Jetzt können die Thüringer etwas befreiter aufspielen und müssen ihre spielerische Überlegenheit nicht gezwungenermaßen nach vorne nutzen. Mainz muss kommen und das wird Räume bieten!

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 1:0 durch Sebastian Tyrała
Da ist die verdiente Führung! Tyrała vollendet knallhart ins rechte Eck, Huth hat zwar noch Fingerspitzen dran, kann den wuchtigen Versuch aber nicht mehr abwehren. Führung für die Gastgeber!

Handelfmeter für Erfurt! Höcher macht erneut viel Druck über den rechten Flügel und der Neuzugang aus Kerkrade findet Platz zum Flanken. Die Hereingabe landet im Getümmel, wo sich sofort alle Rot-Weißen melden und zum Schiri Reichel schauen. Der Ball ist wohl Wachs an den Arm gesprungen, sehr gut gesehen vom Referee! Kapitän Tyrała legt sich die Kugel zurecht.

Sehr wackeliger Beginn der jungen Mainzer seit dem Seitenwechsel. Da sind kaum Räume nach vorne und hinten ist es oft ein Tanz auf der Rasierklinge. Reißt die ungeschlagene Serie heute?

Gelbe Karte für Julian Derstroff (1. FSV Mainz 05 II)
Der junge Stürmer räumt einen RWE-Spieler ab und wird verwarnt. Der fällige Freistoß aus dem Halbfeld fliegt zwar gefährlich in den Strafraum, Kammlott bekommt aber keinen Dampf hinter das Rund.

Ja, der Kammlott steht da vorne nicht alleine. Szimayer ist jetzt auch in Erscheinung getreten und setzt einen Aufsetzer per Kopf ebenfalls neben das Gehäuse. Die ersten Minuten gehören ganz den Erfurtern!

Der Mann hat Bock auf Traumtore! Durch seinen Hacken-Volley hat Kammlott ja schon viel Begeisterung verursacht, jetzt nimmt der Stürmer eine Höcher-Flanke einfach per Fallrückzieher - knapp daneben. Sehr elegant!

Der Ball läuft wieder in Erfurt, beide Mannschaften bleiben unverändert.

Halbzeitfazit:
Erfurt hat beim munteren 0:0 deutliche Vorteile! Die Anfangsphase gehörte klar dem RWE, der sehr viel Einsatz zeigte und über Kammlott und Aydin ständig gefährlich nach vorne gekommen ist. Gleich zwei harte Einsteigen der Gäste gegen Erfurt wurde nicht gepfiffen, Schiri Reichel behielt dabei aber wohl recht - es war jedoch wirklich eng. Mainz wachte erst nach einer knappen halben Stunde auf, Derstoff hatte mit zwei Versuchen knapp am rechten Pfosten vorbei die beiden größten Möglichkeiten. Zum Ende der Halbzeit wurde das Geschehen dann wieder ausgeglichener, da Erfurt etwas Tempo raus nahm und Huths Tor nicht mehr in Bedrängnis bringen konnte. Jetzt fehlen nur noch die Treffer.

Domaschke segelt bei einem Freistoß von Höler an der Flanke vorbei und lässt Hack die Großchance, der aufgerückte Verteidiger ist aber völlig überrascht und kann nicht abstauben. Gleich geht's in die Kabinen!

Das Mainzer Tor wäre sicherlich ein Schock für den Gastgeber gewesen, der sehr stark verteidigt und den Rheinhessen kaum Luft beim Aufbau gibt. Erfurt entfernt sich allerdings immer weiter vom Kasten der Gegner, gute Chancen bleiben Mangelware.

Derstroff vergibt die Mainzer Führung! Wenn etwas beim 1. FSV geht, dann über die einzige Spitze Julian Derstroff. Höler findet Derstroff am Strafraum, der einen schnellen Schritt in die Gefahrenzone macht und sofort abzieht. Sein Schuss ist ähnlich gut wie der erste und rauscht erneut knapp am rechten Pfosten vorbei.

Zehn Minuten noch in der ersten Hälfte, Mainz gibt sich mit dem Remis momentan zufrieden. Erfurt ist gefordert, Erfurt muss kommen, scheitert aber durchgehend am Defensivverbund der Gäste.

Neben Kammlott ist Aydin kaum zu kontrollieren und sorgt mit seinem schnellen Antritt für große Probleme in der Mainzer Defensive. Der Abschluss ist zwar noch das große Manko, die Ansätze sehen aber schon sehr ordentlich aus.

Gelbe Karte für Lucas Höler (1. FSV Mainz 05 II)

Gelbe Karte für Luka Odak (Rot-Weiß Erfurt)
Ein kleiner Zupfer am Trikot von Julian Derstroff bedeutet die erste Karte des Spiels, die hat sich Odak aber auch verdient.

Da ist das erste Lebenszeichen der Mainzer! Stoßstrümer Derstroff wuselt sich in den Sechzehner und zieht aus knapp 14 Metern von rechts ab, der Versuch des vierfachen Torschützen landet aber im Außennetz.

Die Erfurter Köpfe sind sicherlich voller Erinnerungen an die vergangenen Wochen. Wie so oft agiert RWE offensiv und bemüht sich sehr, der nötige Ertrag bleibt allerdings aus. Mittlerweile wäre die Führung für die Thüringer verdient, noch bleibt es aber torlos.

Startelf-Überraschung Domaschke musste noch gar nicht eingreifen, während sich sein Mainzer Kollege Huth bereits einige Male in der Strafraumbeherrschung beweisen musste.

Wieder liegt ein Rot-Weißer im Strafraum, wieder ertönt kein Pfiff! Kammlott ist ein stetiger Unruheherd und fummelt gleich mehrere Mainzer aus, am Strafraumrand fällt der Stürmer dann über das Bein von Hack, aber wieder lässt Reichel laufen. Beide Entscheidungen waren eng und wahrscheinlich auch richtig, aber lange dürfen die Rheinhessen nicht mehr so weiter machen. Die Erfurter fangen jedenfalls sichtlich an, mit den Entscheidungen zu hadern.

Aydin fehlen Zentimeter! Erfurt ist jetzt klar besser und geht fast in Führung! Kammlott behauptet das Leder am Strafraumrand und steckt gedankenschnell auf Aydin durch. Der Flügelstürmer fackelt nicht lange und verfehlt den linken Pfosten knapp. Mainz muss jetzt durchpusten!

Vielleicht geht für die Hausherren heute mal was nach Standards. Höcher schlägt die erste Ecke zum zweiten Pfosten, doch die Rheinhessen haben aufgepasst und klären problemlos.

Die Gäste fallen bislang nicht mit tollen Kombinationen auf, sondern eher mit vielen kleinen Fouls. Bis auf das Einsteigen gegen Aydin hat Reichel auch alles konsequent abgepfiffen. Nach vorne ist für den Karnevalsverein nicht viel zu holen in der ersten Viertelstunde.

Frühes Glück für die Gäste! Kalig unterbindet den ersten richtigen Vorstoß von Aydin mit einem harten Tackling und trifft mehr Gegner als Ball, aber Schiri Reichel lässt weiter spielen. Der Erfurter muss sogar kurz behandelt werden.

Die ersten Minuten haben wenig Spannung parat, beide Teams verkramen ihre Angriffe im Mittelfeld und gehen noch kein Risiko.

Anstoß im Steigerwaldstadion! Die Hausherren haben die Platzwahl gewonnen und dürfen als erstes an den Ball.

Wenige Minuten dauert es noch, bis Spielleiter Tobias Reichel zum Anstoß bittet. Der Referee wird von Pascal Müller und Marcel Beck assistiert.

In der letzten Saison gewannen beide Kontrahenten jeweils ihr Heimspiel. Erfurt siegte in der Hinrunde 1:0, im Rückspiel behielt Mainz mit 3:1 die Oberhand und leitete den furiosen Schlussspurt ein, der die Liga retten sollte.

Für das bereits erwähnte Trio Philipp Klement, Suat Serdar und Tobias Schilk müssen Patrick Pflücke, Lucas Höler und Malte Moos von Beginn an auf den Rasen. Schwarz' Lieblingsjoker Devante Parker wurde ebenfalls zu den Profis bestellt. Ansonsten bleibt die so erfolgreiche Elf bestehen.

Auf zwei Positionen stellt RWE-Trainer Preußler seine Startelf um, statt Stammtorhüter Philipp Klewin darf Erik Domaschke zwischen die Pfosten und Juri Judt muss angeschlagen passen. Der erfahrene Defensivmann trainierte unter der Woche nur reduziert mit und wird auf der Sechs durch Jannis Nikolaou ersetzt. Ansonsten bleibt die bemühte, aber meist glücklose Mannschaft bestehen, Neuverpflichtung Fabian Burdenski nimmt auf der Bank Platz. Die meisten Hoffnungen beruhen wie immer auf Carsten Kammlott, der vier der acht Erfurter Tore erzielte.

Spielt eine Bundesliga-Reserve gut, wirkt sich das meist umgehend auf den Kader aus. Mit Philipp Klement und Suat Serdar standen zwei Leistungsträger im Aufgebot der Profis beim gestrigen 3:1 über Hoffenheim. Dazu fällt Tobias Schilk aus, drei Stammkräfte fehlen Schwarz also. Daher sieht sich der Mainzer Coach auch nicht in der Favoritenrolle, Gegenüber Preußler verspricht sich gar gute Chancen auf einen Dreier.

Ein namhafter Neuzugang soll das Mittelfeld der Erfurter in der Breite verstärken. Fabian Burdenski unterschrieb bis zum Jahresende, der Sohn von Nationalspieler Dieter und Enkel von Nationalspieler Herbert schnürte zuvor für FSV Frankfurt die Schuhe, war aber zuletzt vereinslos. Der 23-Jährige steht heute direkt im Kader.

Über zehn Spiele haben die Rheinhessen Saison-übergreifend nicht verloren. Dazu präsentiert sich Mainz im Gegensatz zu den beiden anderen Reserven aus Stuttgart und Bremen stark, die fehlende Erfahrung gleicht 05 durch starkes Kombinationsspiel und zwei eiskalte Angreifer aus. Julian Derstroff (vier Tore) und Lucas Höler (fünf Tore) haben gemeinsam bereits öfter getroffen als das gesamte Erfurter Team. Zwar kam Mainz gegen Stuttgart II nicht über ein 1:1 hinaus, dennoch erntete die junge Elf viel Lob von Trainer Sandro Schwarz.

Die 0:1-Niederlage von Rot-Weiß gegen Erzgebirge Aue war bezeichnend für die gesamte Saison. Die Truppe vom jungen Trainer Christian Preußler engagierte sich stark, scheiterte mehrfach am starken Auer Keeper Männel und fing sich in der 89. Minute durch einen Gegentreffer den entscheidenden Treffer. Gut gespielt, viel Pech, keine Belohnung - viel zu oft stand sich Erfurt selbst im Weg. Mit etwas mehr Durchschlagskraft würde RWE wohl weiter oben stehen, vier Remis sprechen eine klare Sprache. Heute soll ein Erfolg her, ansonsten wird es immer dunkler.

Die Rollen sind vertauscht. Eigentlich sollte Erfurt als Favorit gelten, rutschte RWE in der letzten Saison erst auf der Zielgerade aus dem Aufstiegsrennen und wollte dieses Jahr neu angreifen. Jetzt sind die Thüringer aber 17. und haben erst eine Partie gewonnen. Bei den Mainzern läuft es überragend, die Zweite des Bundesligisten ist das Sensationsteam der bisherigen Spielzeit und hat noch nicht ein einziges Spiel verloren. Dabei galten die Rheinhessen als der Abstiegskandidat schlechthin.

Herzlich willkommen zum 9. Spieltag der 3. Liga! Im Steigerwaldstadion empfängt Rot-Weiß Erfurt die Reserve von Mainz 05. Anstoß ist in einer halben Stunde, viel Spaß!