Fazit:
Nach 90 Minuten endet das Ost-Derby zwischen dem Hallenschen FC und dem Chemnitzer FC mit einem 1:1-Unentschieden. Die Gastgeber waren über weite Strecken der Begegnung die spielbestimmende Elf, versäumten es aber, nach dem frühen Führungstreffer nachzulegen. Hätte Ajani kurz nach der Pause quergelegt wäre das Spiel wohl entschieden gewesen, denn der CFC zeigte insgesamt eine enttäuschende Leistung und wäre wohl nicht mehr zurückgekommen. Im Spiel nach vorne wirkten die Himmelblauen arg gehemmt und brachten kaum nennenswerte Aktionen zu Stande. Ein Geniestreich von Anton Fink reicht den Gästen am Ende aber, um mit einem schmeichelhaften Punkt im Gepäck die Heimreise anzutreten. Am kommenden Mittwoch empfangen die Chemnitzer nun den FSV Frankfurt, während der HFC nach Regensburg reist. Das war's von dieser Stelle! Noch ein schönes Wochenende!

Gelbe Karte für Max Barnofsky (Hallescher FC)
Kurz vor Schluss holt sich der Hallenser durch ein Foul im Mittelfeld noch eine Verwarnung ab.

Latte! Anton Fink nimmt sich der Sache an und schraubt den Ball beinahe erneut in den rechten Winkel. Doch Fabian Bredlow reißt im letzten Moment die linke Hand nach oben und lenkt die Kugel an den Querbalken. Von dort springt sie zurück in den Sechzehner, wo ein Hallenser per Kopf klären kann.

Kleineheismann bringt Frahn kurz vor dem eigenen Sechzehner zu Fall und beschert dem CFC damit eine herausragende Freistoßposition, 20 Meter vor dem Tor.

Und dann wird doch nochmal heiß! Wallenborn nimmt auf der linken Außenbahn Fahrt auf und legt von der Sechzehnerkante quer in den Rückraum auf Slišković. Der Kroate lässt sich dann aber zu viel Zeit, sodass sein Schuss letztlich geblockt wird.

Beide Mannschaften scheuen das Risiko und scheinen sich mit dem 1:1 abgefunden zu haben. Halle operiert fast nur noch mit langen Bällen und attackiert bei Ballverlust auch nicht mehr so früh in der gegnerischen Hälfte.

Knapp zehn Minuten vor Schluss plätschert das Spiel vor sich hin. Die Hausherren zollen dem hohen Tempo allmählich Tribut und nehmen einen Gang raus. Chemnitz ist nach wie vor nicht in der Lage, nennenswerte Offensivaktionen zu Stande zu brigen.

Beide Übungsleiter haben ihr Wechselkontigent nun voll ausgeschöpft. Beim HFC ist unter anderem André Wallenborn ins Spiel gekommen, der sich vergangenes Wochenende in Erfurt in die Torschützenlist eintrug.

Martin Röser fasst sich mal ein Herz und probiert es aus der zweiten Reihe. Mit rechts jagt er die Kugel aus zentraler Positon knapp neben den linken Pfosten. Kevin Kunz hatte aber gesehen, dass der Ball nicht aufs Tor kommt und greift daher nicht ein.

Gelbe Karte für Klaus Gjasula (Hallescher FC)
Der HFC-Kapitän holt Jamil Dem im Mittelfeld von den Beinen und holt sich als Nächster einen Gelben Karton ab. Korrekte Entscheidung von Schiri Schröder.

Das Geschehen spielt sich in dieser Phase 20 Minuten vor Schluss hauptsächlich im Mittelfed ab. Halle hat zwar mehr Ballbesitz, kann diesen aber nicht gewinnbringend ausspielen. Am gegnerischen Sechzehner fehlt oftmals die Präzision. So auch beim mangelhaften Abspiel von Pintol, welches dem HFC eine vielversprechende Überzahlsituation kaputt macht.

Die Hausherren haben sich vom Ausgleichsschock schnell erholt und sind inzwischen wieder die feldüberlegene Mannschaft. Beim CFC scheint der Effekt ausgeblieben zu sein, es läuft nach vorne nichts zusammen. Eigentlich kann das Ziel jetzt nur sein, den Punkt irgendwie über die Zeit zu bringen.

Auch Rico Schmitt reagiert jetzt und bringt mit dem Ex-Mainzer Petar Slišković eine Offensivkraft. Auch wenn Chemnitz nach dem Ausgleich etwas besser im Spiel ist, so ist der HFC nach vorne immer wieder gefährlich. Vielleicht kann der 25-Jährige sein Team ja erneut in Front schießen.

Gelbe Karte für Stefan Kleineheismann (Hallescher FC)
Halles 13er lässt gegen Dennis Mast auf der rechten Abwehrseite das Bein stehen und unterbindet damit einen schnellen Gegenstoß der Gäste. Klares taktisches Foul, da zurecht mit Gelb geahndet wird.

War das jetzt der Wachmacher für den CFC? Sven Köhler wechselt jedenfalls erstmals und bringt Jamil Dem.

Tooor für Chemnitzer FC, 1:1 durch Anton Fink
Denkste! Das ganze Spiel über ist der 29-Jährige nicht zu sehen und dann packt er am Samstagnachmittag einen Sonntagsschuss vom allerfeinsten aus. Aus 25 Metern nimmt er Maß und versenkt die Kugel traumhaft im rechten Winkel - Marke Tor des Monats.

In den Angriffsbemühungen der Jungs von Sven Köhler ist auch nach dem Seitenwechsel keine Besserung in Sicht. Anton Fink ist heute völlig abgemeldet und überhaupt kein Faktor im CFC-Spiel.

Gelbe Karte für Kevin Conrad (Chemnitzer FC)
Chemnitt Nummer vier räumt Ajani an der Außenlinie ungestüm per Grätsche ab und kassiert dafür die erste Verwarnung der Partie.

Unglaublich, aber die Szene von Ajani eben war das sichere 2:0. Hätte der Hallenser Rechtsaußen da die Scheuklappen abgenommen, hätte Röser nur noch einschieben müssen. So bleibt Chemnitz vorerst im Spiel.

Die Riesenchance zum 2:0! Ajani wird über die rechte Seite klasse in Szene gesetzt und enteilt Dennis Grote. 12 Meter vor dem Tor muss er eigentlich nur noch auf den völlig freistehenden Röser querlegen, doch er schließt aus spitzem Winkel selbst ab. Kunz stellt das rechte Bein raus und lenkt das Leder damit über die Latte zur Ecke. Die bringt dann nichts ein.

Der CFC hat in den ersten Minuten von Durchgang zwei zumindest schonmal mehr Ballbesitz und versucht überlegt von hintne aufzubauen. Wenn es dann in die HFC-Hälfte geht, ist die Kugel aber meist schnell wieder weg.

Beim letzten Aufeinandertreffen im April dieses Jahres lautete das Endergebnis 2:1, allerdings aus Sicht der Chemnitzer. Heute müssen sich die Gäste deutlich steigern, wenn sie das Ding noch umbiegen und als Gewinner den Platz verlassen wollen.

Weiter geht's! Ohne personelle Veränderungen starten beide Teams in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Mit einer verdienten 1:0-Führung geht der Hallesche FC im Ost-Derby gegen den Chemnitzer FC in die Pause. Die Hausherren waren von Beginn wacher und immer einen Schritt schneller am Ball und wurden früh durch den Führungstreffer belohnt. Nach einem völlig missratenen Kopfball von Bittroff ließt sich Pintol nicht lange bitten und vollstreckte eiskalt. In der Folge kam Halle immer wieder vielversprechend vor das CFC-Tor, konnte letztlich aber nicht nachlegen. Sorgen um einen möglichen Ausgleich musste man sich aber auch nicht machen, denn die Offensivbemühungen der Gäste waren mit Ausnahme eines Abschlusses von Frahn nicht der Rede wert. Kommt Chemnitz nicht mit deutlich mehr Vorwärtsdrang aus der Kabine, werden die Punkte in Sachsen-Anhalt bleiben.

Sven Köhler wird sich etwas einfallen lassen müssen, denn bislang ist das mehr als harmlos, was seine Truppe hier aufs Parkett zaubert. Vor allem offensiv läuft noch gar nichts zusammen. Wären die Hallenser vor dem Tor konsequenter, hätte der Rückstand durchaus schon höher ausfallen können.

Knapp fünf Minuten vor der Pause setzen sich die Gastgeber wieder am gegnerischen Strafraum fest. Im rechten Halbfeld führt der HFC einen Freistoß kurz aus, wäre aber besser beraten gewesen, das Ding direkt reinzubringen. Ajanis Flanke von der Torauslinie segelt hoch über den CFC-Kasten ins Aus.

Kunz muss ran! Bei einem Eckball von rechts kommt Ajani auf Höhe des zweiten Pfostens volley zum Abschluss. Die Kugel setzt gefährlich auf und fordert den CFC-Schlussmann dann zu einer Glanztat. Kunz macht sich ganz lang, um das Leder aus dem linken Giebel zu fischen.

In der Defensive haben sich die Gäste aus Sachsen inzwischen besser sortiert und lassen nicht mehr allzu viel zu. Nach vorne geht beim Aufstiegsaspiranten aber weiterhin kaum etwas. Der Abschluss von Frahn war bisher die einzige nennnenswerte Offensivaktion.

Kevin Kunz kommt bei einer hohen Hereingabe aus dem linken Halbfeld aus seinem Kasten und kann die Kugel gerade noch mit der rechten Faust aus der Gefahrenzone befördern. Der Ball landet jedoch genau bei Sascha Pfeffer, der sich das Spielgerät mit links zurechtlegt und aus gut 25 Metern draufhält. Sein Versuch klatscht aber deutlich nebem dem rechten Pfosten an die Hintertorbande.

Erster Abschluss vom CFC! Daniel Frahn tankt sich nach hohem Zuspiel auf dem rechten Flügel durch und zieht aus spitzem Winkel, knapp 12 Meter vor dem Tor ab. HFC-Schlussmann Fabian Bredlow greift mit der linken Pranke über und verhindert damit den Ausgleich.

Der Standard aus dem Viertelkreis bringt dann aber nichts ein. Im Gegenteil, Ajani muss nach einem Zusammenprall behandelt werden, kann aber schnell weitermachen. Mit einem großen Pflaster auf der rechten Wange kehrt der Rechtsaußen auf den Rasen zurück.

Da war mehr drin! Mit einem ganz langen Steilpass auf Martin Röser hebeln die Hausherren fast die gesamte CFC-Defensive aus. Von links zieht der Hallenser in den Strafraum, verpasst dann aber den richtigen Moment des Abspiels. Schließlich versucht er es selbst mit dem Abschluss, wird dabei aber entscheiden gestört. Zumindest gibt es Eckball für den HFC.

Auf der rechten Außenbahn geht Alexander Bittroff ins Laufduell mit Fabian Baumgärtel. Der HFC-Linksverteidiger stellt seinen Körper aber zwischen Ball und Gegner und kocht den Chemnitzer so souverän ab. Am Ende schießt er den nachsetzenden Bitroff sogar noch an und holt damit den Abstoß für seine Mannschaft raus.

Die Gäste versuchen nun durch körperliche Härte ihren Weg ins Spiel zu finden. Nachdem Björn Jopek zuvor schon über die Strenge schlug, geht Daniel Frahn ungestüm ins Kopfballduell. Schiri Robert Schröder weiß solche Aktionen aber sofort abzupfeifen.

Vom Chemnitzer FC ist derweil noch keine Offensivaktion zu verzeichnen. Die Hallenser sind oft einen Schritt eher am Ball und werden daher defensiv noch nicht gefordert. CFC-Coach Sven Kühler dürfte der Auftritt seiner Mannschaft bislang überhaupt nicht gefallen.

Die Mannschaft von Rico Schmitt verbucht den Großteil des Ballbesitzes für sich und kann sich mit langen Bällen immer wieder in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Nach einer Flanke vom linken Flügel kommt Ajani im Sechzehner zum Kopfball, kann die Kugel aber nicht entscheidend drücken.

Irgendwie hatte sich dieser Treffer abgezeichnet, waren die Gastgeber doch von Beginn an die aktivere und wachere Mannschaft. Chemnitz ist bislang noch überhaupt nicht im Spiel und sieht einen HFC-Angriff nach dem anderen auf sich zu rollen.

Tooor für Hallescher FC, 1:0 durch Benjamin Pintol
Die frühe Führung für die Hausherren! Ein kapitaler Bock von Alexander Bittroff, der eine HFC-Flanke im Sechzehner per Kopf querlegen will, lädt Pintol zum Treffer ein. Am rechten Fünfereck nimmt der Angreifer die Pille kurz an und versenkt anschließend flach im linken unteren Toreck.

Der HFC spielt zu Beginn munter nach vorne und erarbeitet sich den ersten Eckball. Fabian Baumgärtel bringt das Leder von der linken Seite auf den ersten Pfosten, wo Pintol per Hacke verlängert. Gefährlich trudelt die Kugel durch den Strafraum, doch am Ende kann Chemnitz klären.

Auf der anderen Seite sucht CFC-Neuzungang Dennis Grote seinen Teamkollegen Daniel Frahn mit einem hohen Steilpass aus dem Halbfeld. Die Kugel ist jedoch etwas zu optimistisch hereingeschlagen, sodass Frahn den Ball nicht mehr erreichen kann. Es geht weiter mit Abstoß für die Hallenser.

Eine hohe Hereingabe von Pintol von der rechten Seite findet im Zentrum zunächst keinen Abnehmer. Im Rückraum kommt dann jedoch Gjasula zum Abschluss. Mit vollem Risikom nimmt er den Ball volley, zielt aber deutlich über den Kasten von Kunz.

Nachdem das Loch im CFC-Tor mit Kabelbinder geschlossen wurde, kann das Ostderby mit sechs Minuten Verspätung starten. Die Hausherren spielen klassisch in rot-weiß während die Gäste aus Sachsen in neongelb auflaufen.

Der Anstoß verzögert sich noch um ein paar Augenblicke, da der Schiedsrichterassistent bei der Kontrolle ein kleines Loch im Tornetz gefunden hat. Das muss jetzt erstmals geflickt werden - Stichwort Phantomtor.

Um die Regeldurchsetzung kümmert sich heute Robert Schröder. Der 30-jährige Hannoveraner ist seit 2013 DFB-Schiedsrichter und leitete in der vergangenen Saison seine ersten Zweitligaspiele. Er wird an den Seitenlinien von Eduard Beitinger und Lars Thiemann unterstützt.

Bevor sich der Fokus bei den Himmelblauen aber auf Halle richtete, wurde unter der Woche noch die neue community4you Arena offiziell in Betrieb genommen. Der Klub hatte sich dazu Bundesligist Borussia Mönchengladbach zum Eröffnungsspiel eingeladen. Vor knapp 14.500 Zuschauern unterlag der CFC durch einen Gegentreffer in der Nachspielzeit mit 0:1.

Jener Sven Köhler, der im März das Ruder in Chemnitz übernahm, kehrt heute zum zweiten Mal an seine alte Wirkungsstätte zurück. Beim ersten Wiedersehen im April konnte der 50-Jährige im Erdgas Sportpark triumphieren. Damit das erneut klappt, ist beim CFC aber eine deutliche Leistungssteigerung nötig, zumal Tim Danneberg rotgesperrt fehlt. "Wir müssen gegen Halle […] über 90 Minuten ein stabiles Spiel abliefern. Wenn wir das schaffen, können wir auch etwas mitnehmen", so Köhler am Donnerstag.

Dass die Gäste aus Sachsen trotz der Ergebnisse der Vorwoche aufgrund ihres mit Zweitligaspielern gespickten Kaders als Favorit in die Begegnung gehen, steht außer Frage. Der HFC wird die Punkte euphorisiert vom Auftaktsieg allerdings nicht bereitwillig abgeben. "Vielleicht wollen außerdem einige Spieler von uns, die schon länger hier sind, ihrem Ex-Trainer beweisen, dass sie unter ihm zu Unrecht nur wenig gespielt haben", sagte Mittelfeldmann Sascha Pfeffer mit Blick auf CFC-Coach Sven Köhler.

Die Hallenser hatten sich in Erfurt bereits nach drei Minuten durch den Treffer von Neuzugang Benjamin Pintol auf die Siegerstraße gebracht, ehe Toni Lindenhahn und André Wallenborn im zweiten Durchgang nachlegten. „Wir haben Maßstäbe für uns selbst gesetzt“, sagte Trainer Rico Schmitt im Vorfeld der heutigen Partie rückblickend, betonte aber auch: "Am Sonnabend um 15:47 Uhr wissen wir, ob unser Auftritt in Erfurt nur ein Strohfeuer war."

Während der HFC am vergangenen Wochenende mit einem überzeugenden 3:0-Auswärtssieg in Erfurt in die neue Spielzeit startete, war beim Aufstiegsaspiranten aus Chemnitz zu Beginn noch etwas Sand im Getriebe. Beim Premierenspiel im neuen Stadion kamen die Himmelblauen nicht über ein torloses Remis gegen die SG Sonnenhof Großaspach hinaus. Die individuell herausragend besetzte Mannschaft von Sven Köhler will daher heute im zweiten Anlauf zeigen, dass mit ihr in dieser Saison zu rechnen ist.