Fazit:
Verdient gewinnt der SV Werder Bremen mit 2:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim und sichert sich den dritten Sieg in Folge. Wie schon im ersten Durchgang, haben die Gäste aus der Hansestadt nach Wiederanpfiff sehr früh die Führung erzielt. Allerdings sind die Gastgeber danach nicht so erstarkt wie in der ersten Halbzeit. Entsprechend haben die Norddeutschen ihren Stiefel runterspielen und sich zahlreiche Chancen erarbeiten können. Insbesondere in der letzten Viertelstunde hat sich die TSG gegen die zweite Rückrundenpleite gestemmt, am Ende aber nicht die richtigen Mittel gefunden. Gegen die starke Gäste-Verteidigung hat in einem temporeichen Spiel die Durchschlagskraft gefehlt. Hoffenheim fehlen fünf Punkte auf Platz sechs, Bremen ist mit nur drei Zählern weniger als die TSG Elfter.
Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Abend!

Gelbe Karte für Fin Bartels (Werder Bremen)

"Auswärtssieg, Auswärtssieg", skandieren die Bremer Fans von den Rängen. Keine Minute mehr! Und das am 116. Geburtstag des SV Werder Bremen.

García dribbelt sich an der Außenbahn fest. Ein Einwurf lässt wertvolle Sekunden von der Uhr laufen.

Thorsten Schriever zeigt an der Seitenlinie die obligatorischen drei Minuten Nachspielzeit an. Können die TSG-Akteure in 180 Sekunden noch etwas reißen? In Halbzeit zwei haben die Sinsheimer keine großen Chancen auf dem Schlappen gehabt.

...dieser ruhende Ball verläuft im Sande. Regulär ist nicht mehr lange zu spielen.

40 Meter zentral vor dem Kasten gibt es einen weiteren Freistoß für die Blau-Weißen. Zunächst aber der nächste Wechsel der Dunkelgrünen...

Verliert 1899 heute gegen die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga, ist der Rückrunden-Fehlstart perfekt. Dann geraten auch die anvisierten internationalen Plätze wieder weiter weg. Für Bremen wäre es der dritte Sieg in Serie.

Wolf pflückt Vollands Flanke vor Sven Schipplock aus der Luft. Bei der TSG fehlt in den meisten Aktionen jetzt der nötige Biss.

Fünf Minuten vor Spielende hat sich der SVW weiter nach hinten zurückgezogen. Entsprechend sind die Räume enger, womit Hoffenheim seine Probleme hat. An der Abwehr reiben sich Volland und Co. auf und finden kein probates Mittel.

Nach wie vor sind beide Mannschaften jeweils nur Nuancen davon entfernt, gefährlich in den gegnerischen Sechzehner einzudringen. Meist fehlt der letzte Pass. Irgendein Abwehrbein steht immer im Weg.

Damit wird die zweite Spitze aufgelöst. Links wird er neben Santiago García einordnen, der nun mit Gálvez und Vestergaard im Zentrum agiert.

Gelbe Karte für Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim)
Unnötig legt er Kroos im Mittelkreis. Es ist seine fünfte Gelbe Karte. Damit fehlt Rudy gegen den VfL Wolfsburg. Ärgerlich!

Nationalspieler Rudy löst Schwegler ab. Dritter und damit letzter Wechsel der Gastgeber.

"Werder Bremen, Werder Bremen", schallt es von den Rängen. Momentan sind nur die Gäste-Fans zu hören. Frenetisch feiern sie ihre Elf und geben Vollgas. Natürlich ist der Kuchen noch nicht gegessen. Jeden Moment könnte es auf beiden Seiten zu einer Bude kommen, so schnelllebig ist das heutige Duell einmal mehr.

Fin Bartels erobert die Lederkugel und schickt sofort den gestarteten Di Santo steil. Von links zieht der Argentinier in die Mitte. Er entscheidet sich gegen einen Querpass auf Selke und für den Abschluss mit der Innenseite. Knapp rauscht der Schuss am langen Eck vorbei.

Geschickt stellt Beck gegen Di Santo den Körper rein und zieht im linken Halbfeld das Foul. Clever!

Humorlos faustet Wolf eine Halbflanke aus dem Fünfer. Währenddessen geben die heimischen Fans Gas und peitschen ihre Mannen nach vorne.

18 Minuten stehen offiziell noch auf der Uhr. In der langsam beginnenden Schlussphase häufen sich die Fouls und damit natürlich auch die Standards. Keine gute Kombination für die freistoßanfälligen Bremer.

Gelbe Karte für Franco Di Santo (Werder Bremen)

Etwas zu ungestüm geht Volland im Strafraum der Bremer gegen den verteidigenden Fritz zu Werke und bekommt das Offensivfoul gegen sich. Das hat Volland ganz anders gesehen und verschafft sich lautstark Luft. Wegen Meckerns gibt es an dieser Stelle keine Karte. Verdient wäre sie allemal.

Fin Bartels dribbelt sich fast bis zur Grundlinie durch und flankt in die Mitte. Dort verpasst Selke, aber Di Santo steht bereit. Seinen zu zentralen Kopfball wehrt Baumann ohne größere Probleme ab. Das kann Di Santo besser.

Per Doppelwechsel will Markus Gisdol das Spiel seiner Schützlinge weiter beleben. Derzeit machen die Baden-Württemberger vieles richtig. Letztlich fehlt allerdings noch der tödliche Pass. Zudem werden statt 60 Prozent nur noch magere 44 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Das ist zu wenig.

Gelbe Karte für Santiago García (Werder Bremen)
Zweite Gelbe Karte des Abends!

...Jin-Su Kims Schlenzer mit links geht an der Fünf-Mann-Mauer, aber auch am Kasten vorbei. Knappe Kiste!

Aussichtsreiche Freistoß-Position für die Blau-Weißen nach einem Foul von Fritz gegen Schwegler. 30 Meter beträgt die Entfernung zum Tor...

Kroos legt sich kurz vor dem gegnerischen Strafraum den Ball zu weit vor. Da Roberto Firmino Gegenspieler Vestergaard über die Klinge springen lässt, bleiben die Mannen von Coach Skripnik im Ballbesitz. Eine Menge Tempo in einem spannenden Bundesliga-Spiel.

Haarscharf säbelt Bičakčić am Doppelpack vorbei! Kims Flanke von links kommt scharf in die Mitte. Dort kann Innenverteidiger Bičakčić den Ball im Fallen und in starker Rücklage lediglich über den Querbalken wuchten. Wäre der Schuss auf das Gehäuse gekommen, hätte es gerappelt.

Beide Seiten sind bemüht, die Kugel in den eigenen reihen zirkulieren zu lassen. Aus einem sicheren Spielaufbau heraus sollen Akzente gesetzt werden. Langsam aber sicher werden die Sinsheimer wieder munterer. Es läuft alles so wie in Halbzeit eins.

Kim bedient Volland im Zentrum. Blitzschnell windet sich die Nummer 31 um seinen Bewacher und fasst sich aus der Drehung ein Herz. Wolf wäre zur Stelle gewesen, was aber nicht nötig ist! Längst hat der Assistent zu Recht die Fahne gehoben - Abseits!

Philipp Bargfrede hat sein letztes Tor übrigens im April erzielt. Und zwar beim 3:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Übrigens: Nach einem Rückstand hat Hoffenheim in dieser Saison noch nie gewonnen. Ob sich die Gisdol-Auswahl an diese Statistik hält?

Tooor für Werder Bremen, 1:2 durch Philipp Bargfrede
Kurios! Wieder eröffnet der SV Werder Bremen eine Halbzeit mit einem schnellen Treffer! Einen weiten Einwurf von rechts verlängert Di Santo per Kopf in die Gefahrenzone. Dort bugsiert er das Spielgerät im Zusammenarbeit mit Selke an die Strafraumgrenze. Vollkommen freistehend, hat Bargfrede keinerlei Probleme, mit rechts zum 2:1 einzuschieben. Fin Bartels fälscht noch minimal ab, sodass Keeper Baumann überhaupt keine Schnitte hat. Bargfrede erzielt sein drittes von vier Bundesliga-Toren gegen die Kraichgauer.

Roberto Firmino stochert rechts zweimal gegen Clemens Fritz nach, der sich lautstark beschwert. Am Ende gibt es nur einen Freistoß und keine Verwarnung, kann man so machen.

Wie zu Beginn der ersten Halbzeit dominieren die Bremer auch in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs. Wird es ein weiteres frühes Tor geben? Noch weiß die TSG sich zu wehren. Zudem kommen die Werderaner bislang noch nicht zum Abschluss, aber die Ansätze sind vorhanden.

Nach Wiederanpfiff präsentieren sich die Norddeutschen wieder mutiger. Allerdings finden Kroos und auch Bargfrede zum entscheidenden Zeitpunkt keinen freien Mitspieler. Hoffenheim steht hinten sicher.

Gelbe Karte für Felix Kroos (Werder Bremen)
Wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung weiß sich Kroos gegen den konternden Beck an der Seitenlinie nur durch ein regelwidriges Foul zu helfen. Dritte Gelbe Karte für ihn in der laufenden Saison.

Und damit rein in die zweiten 45 Minuten. Bleibt zu hoffen, dass die Spieler sich nicht an die warmen Kabinen gewöhnt haben. Bei knackigen minus zwei Grad ist auf dem Rasen viel gefordert.

Levin Öztunali ist gleich in der Kabine geblieben. Er wird durch den zentralen Mittelfeldspieler Felix Kroos ersetzt.

Halbzeitfazit:
Zur Pause trennen sich 1899 Hoffenheim und Werder Bremen durchaus leistungsgerecht mit 1:1. In der Anfangsphase haben die Gäste klar dominiert und folgerichtig das frühe 1:0 erzielt. Nach und nach haben sich die Bremer dann zurückgezogen, wohingegen Hoffenheim aufgedreht hat. Zahlreiche Fehlpässe des SVW haben die Sinsheimer zu ihrem gefürchteten Tempospiel kommen lassen. Nach vielen Chancen nutzen die Hausherren eine Ecke zum Ausgleich, verpassen anschließend aber die Führung. Beide Teams haben Luft nach oben an einem recht kurzweiligem Bundesliga-Abend.

Baumann hält das Unentschieden fest. Urplötzlich bekommt Selke die Murmel im Fünfmeterraum auf den Fuß. Aus der Drehung zieht er ab, scheitert jedoch am glänzend reagierenden Baumann!

Glanzparade von Wolf! Roberto Firmino setzt Schwegler mustergültig in Szene. Nach zwei Schritten zieht er aus 22 Metern ab. Der Schuss flattert und dreht sich in Richtung rechten Giebel. Wolf ist rechtzeitig in der Luft und fischt den Ball zur fünften Sinsheimer Ecke weg. Diese bringt keine Gefahr.

"Wir sind körperlich in einer guten Verfassung und können in der englischen Woche dreimal Vollgas geben. Das Spiel ist nicht mit der Partie in Augsburg zu vergleichen. Auch dort war die Leistung aber nicht schlecht - wir hätten am Ende einen Punkt mitnehmen können. Das ist aber auch der Vorteil einer englischen Woche. Man kann sofort nachlegen und das wollen wir auch tun. Wir wollen unbedingt gewinnen. Zuhause sind wir eine Macht und haben schon sehr viele gute Spiele abgeliefert", so Markus Gisdol.

Übrigens: Seit der achten Minute haben die Bremer keinen Torschuss mehr abgegeben. Jetzt brauchen sie dringend ein kleines Erfolgserlebnis.

Riesenchance für Strobl! Und ein mindestens genauso riesiger Patzer von Schlussmann Wolf! Ein harmloser Kim-Freistoß rutscht ihm wie ein rohes Ei durch die Hände und serviert der TSG das 2:1 auf dem Silbertablett. Vom Fünfer aus vertändelt Tobias Strobl das Ding und Gálvez klärt. Mein lieber Onkel Otto!

Glück für die Skripnik-Elf! Da sich der heranstürmende Roberto Firmino das Bällchen einen Tick zu weit vorlegt, kann Wolf in höchster Not retten.

Insgesamt geht der Zwischenstand in Ordnung. In den letzten Minuten haben die Blau-Weißen das Zepter an sich gerissen und auf diesen Treffer hingearbeitet. Dass er per Standard fällt, ist typisch für die Bremer Abwehr. Da stimmt die Absprache bei ruhenden Bällen einfach nicht.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 1:1 durch Ermin Bičakčić
Jetzt sind es zwölf! Die Ecke von Schwegler wird am ersten Pfosten von Ádám Szalai entscheidend verlängert. In der Mitte segelt Ex-Hoffenheimer Jannik Vestergaard am Spielgerät vorbei und irritiert Torwart Wolf zusätzlich. Wuchtig nickt Bičakčić aus drei Metern zum inzwischen verdienten Ausgleich ein. Zweites Bundesliga-Tor für den Abwehrchef der TSG.

Eckstoß für die TSG von links. Bremen hat elf Gegentore nach Standards bekommen...

Großzügig lässt Schiedsrichter Winkmann die erste Gelbe Karte des Abends stecken. Dabei ist das Foul von Strobl an Selke auf Höhe des Mittelkreises klar taktischer Natur gewesen. Schließlich weiß sich die Nummer zwölf nur mit einem Trikotzupfer gegen den flinken Stürmer zu helfen.

15 Minuten vor Ende der ersten Halbzeit verbuchen die Gastgeber mehr Ballbesitz auf ihrem Konto. Außerdem kommen inzwischen mehr Pässe an als beim Gegner und das Zweikampfverhalten ist wesentlich besser geworden. Werder hat nun viel zu tun.

Nach einem Volland-Schuss wird Wolf von Elyounoussi gefoult. Freistoß für den SVW im eigenen Strafraum. Der in der Zwischenzeit von Schwegler eingeschobene Ball zählt natürlich nicht als Treffer.

Dass die Baden-Württemberger eine eher zentrumslastige Mannschaft mit viel Kurzpassspiel sind, zeigen sie am heutigen Abend. Zwar ist das Team von Coach Gisdol nicht unbedingt für brillantes Flügelspiel ausgestattet, diese Riesen-Räume auf den Außenbahnen dürfte man trotzdem mal nutzen.

Allmählich häufen sich die Fehlpässe bei den Hanseaten. Da die Bremer im Aufbauspiel viele Bälle vertändeln, können die Hoffenheimer vor allem über einen stärker werdenden Elyounoussi zu Kontern ansetzen.

Puh! Glück für die Gastmannschaft! Eine Hereingabe von Elyounoussi fängt Gálvez kurz vor dem einschussbereiten Ádám Szalai ab. Jedoch prallt der Ball von ihm beinahe in das eigene Tor. Raphael Wolf rettet zur wirkungslos verpuffenden Ecke.

Und täglich grüßt das Murmeltier! Schon bei der 1:3-Niederlage gegen den FC Augsburg haben die Kraichgauer kämpferische Tugenden vermissen lassen. Der gewohnte Kombinationsfußball ist im wilden Schneetreiben sang- und klanglos verpufft. Auch die Offensive um Roberto Firmino, Kevin Volland und Anthony Modeste hat nach vorne zu wenige Nadelstiche gesetzt. Obwohl die Außenbahnen Platz bieten, kommt die TSG hier immer wieder durch die überfüllte Mitte.

Andreas Beck bedient den am Rande des Sechzehner freistehenden Tarik Elyounoussi. Statt abzuziehen, will der noch einmal querlegen. In diesem zu kurzen Pass spritzt ein Werderaner und schnappt sich die Lederkugel.

Ohne Not verliert Bargfrede auf dem rechten Flügel die Murmel. Dabei hat er Glück, dass die Blau-Weißen ihren Konter kläglich in den Sand setzen. Das ist gar nichts gewesen.

Erste TSG-Chance durch Volland! Nach einem SV-Ballverlust schickt Firmino seinen Kollegen auf die Reise. Ansatzlos zieht die Nummer 31 das Tempo an und lässt seinem Bewacher Garcia kaum eine Chance. Seinen Schuss aus zu spitzem Winkel von halbrechts pariert der aufmerksame Bremer Schlussmann Raphael Wolf souverän.

Wenn diese beiden Teams gegeneinander gespielt haben, ist es eigentlich nie langweilig gewesen. Satte 48 Hütten sind in 13 Spielen geknipst worden. Im Schnitt entspricht das beachtlichen 3,7 Treffern pro Match.

Eine knappe Viertelstunde ist rum. Weiterhin diktieren die Norddeutschen das Geschehen auf dem eiskalten Rasen. Konsequent gehen sie den ballführenden Spieler an, stehen defensiv kompakt und spielen clever nach vorne. Die TSG ist noch immer nicht in der Spur. Keine einzige Aktion generiert Gefahr.

Ecke für die Gäste von der rechten Seite. Leverkusen-Leihgabe Levin Öztunali legt sich das Leder hin...

...keine Gefahr. Hoffenheim klärt diesmal kompromisslos Richtung Mittelkreis.

Bremens Youngster Davie Selke hat in der Jugend übrigens auch für die Hoffenheimer gespielt. Der U19-Europameister hat in der A-Jugend in 19 Spielen 13 Mal für Hoffenheim getroffen. Mehr im Fokus steht heute allerdings sein Sturmpartner Franco Di Santo, der sich in bestechender Form befindet und zuletzt gegen Hertha mit einem spektakulären Doppelpack geglänzt hat. Auch heute ist der gut drauf!

Bislang zeigen die Gäste in ihren Aktionen mehr Biss. Nicht nur, dass von Angriff auf Abwehr schnell umgeschaltet wird, der SVW bemüht sich auch, jeden Zweikampf aggressiv anzugehen. Dagegen wirken die Gastgeber behäbig, nahezu verschlafen.

Tooor für Werder Bremen, 0:1 durch Franco Di Santo
Und sein Lauf geht weiter! Aus einem Einwurf heraus entwickelt sich die erste echte Chance für die Gäste! Ermin Bičakčić köpft den Ball nicht richtig weg, sodass er Davie Selke quasi direkt in den Lauf fliegt. Lässig legt der Youngster mit zwei Gegenspielern im Schlepptau im Sechzehner auf den parallel gestarteten Di Santo ab. Frei durch lässt sich die Nummer neun nicht lumpen und netzt zur frühen Führung ein! Er macht die dritte Bremer Bude in Folge.

Dynamisch tankt sich Franco Di Santo über den linken Flügel und zündet ein paar Meter vor dem Sechzehner den Turbo. allerdings kann Tobias Strobl das Tempo mitgehen und ihn sauber vom Spielgerät trennen. Starke Abwehraktion!

Erst sprintet Kevin Volland über links und lässt sich von Philipp Bargfrede die Pille abnehmen. Wenig später segelt eine Hereingabe von Pirmin Schwegler an Freund und Feind vorbei ins Aus.

In Sinsheim herrschen Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt. Niederschlag ist nicht zu erwarten. Werder Bremen spielt in einem 4-4-2 mit Mittelfeldraute. Die TSG 1899 Hoffenheim beginnt in einem 4-2-3-1-System. Mal sehen, welche Ausrichtung heute erfolgreicher sein wird.

Am Rande des Sechzehners verfehlt Fin Bartels eine Flanke von Davie Selke um einige Meter. Doch dann gibt es nach einem Gewusel vor dem Strafraum einen Freistoß für die Bremer in zentraler Position aus ca. 27 Metern...

...Keeper Oliver Baumann fängt den von Kevin Volland leicht abgefälschten Standard von Gálvez sicher. Baumann absolviert heute seine 150. Bundesliga-Partie.

Bremen stößt an und spielt in dunklen Trikots zunächst von links nach rechts. Hoffenheim agiert in den klassischen blau-weißen Jerseys.

Geleitet wird die abendliche Partie vom 41-jährigen Unparteiischen Guido Winkmann, der heute sein 81. Bundesliga-Spiel pfeift. An den Seitenlinien assistieren Christian Bandurski und Arno Blos. Vierter im Bunde ist Thorsten Schriever.

Angespannter gestaltet sich hingegen die Tabellensituation bei den Gästen aus dem Norden. Vier Tage vor Weihnachten gewannen die Nordlichter im eigenen Stadion mit 2:1 gegen Tabellenschlusslicht Borussia Dortmund. Vergangenen Spieltag siegte Werder Bremen mit 2:0 gegen Hertha BSC. Damit hat sich die Truppe um Coach Viktor Skripnik zunächst aus der ganz dramatischen Zone der Tabelle verabschiedet. 20 Zähler reichen immerhin für Rang zwölf. Drei Punkte Luft also auf den Relegations- bzw. einen direkten Abstiegsplatz. Trotzdem kann die Fahrt wieder ganz schnell abwärts gehen...

In wenigen Minuten beginnt das Duell in Baden-Württemberg. Freuen wir uns auf eine hoffentlich faire und spannende Begegnung. Viel Spaß!

Vorab noch ein paar Leckerbissen für alle Zahlen-Fans: Seit Sommer 2008 haben Hoffenheim und Bremen in der Bundesliga exakt die gleiche Bilanz. Beide verbuchen seit diesem Zeitpunkt je 73 Siege, 63 Remis und 86 Niederlagen. Werder ist gegen Hoffenheim seit acht Spielen ungeschlagen (vier Siege, vier Remis), so lange wie gegen keinen anderen Bundesligisten. Insgesamt verloren die Grün-Weißen von 13 Partien gegen die TSG bloß eine, nämlich mit 1:4 im August 2010 in Sinsheim.

"Wir wollen uns nicht nur verstecken und reagieren, sondern auf uns schauen und den Gegner ärgern. Dabei spielt Erfahrung eine große Rolle. Vor allem für die jungen Spieler ist das ein großer Unterschied. Das hat auch was mit Druck zu tun. Es herrscht eine andere Kulisse, es ist ein anderer Platz und ein anderes Umfeld. Aufgrund der letzten Ergebnisse haben wir aber eine breite Brust. Wir vertrauen auf unsere Stärken", kündigte SVW-Coach Viktor Skripnik an. Bislang sind die Bremer Letzter der Auswärtstabelle mit nur fünf Punkten und minus 16 Buden (13:29).

Inzwischen ist der Punktevorsprung der Hoffenheimer auf die heutigen Gäste deutlich geschrumpft. Nach neun Spieltagen lag Hoffenheim noch 13 Punkte vor Bremen, seit dem Trainerwechsel zu Viktor Skripnik holte Werder dann sieben Zähler mehr als die TSG. Ihre letzten drei Auswärtspartien verloren die Bremer mit insgesamt elf Gegentoren. Auf der anderen Seite verloren die Kraichgauer zwei ihrer letzten vier Heimspiele und verzeichneten mit 15 Gegentoren die drittmeisten der Liga. Dafür sind die 19 Tore in der ersten Halbzeit Ligabestwert.

1899 baut von Beginn an auf den südkoreanischen Asien-Cup-Teilnehmer Jin-Su Kim. Die Nummer 20 hatte am vergangenen Wochenende das Finale der Asienmeisterschaft in Sydney gegen Gastgeber Australien mit 1:2 verloren. "Jin-Su hatte uns über den Vorfall am Frankfurter Zoll direkt informiert. Er ist ein aufrechter Junge, aber natürlich ist auch ihm bewusst, dass seine Unwissenheit keine Entschuldigung ist", so Hoffenheims Profichef Alexander Rosen. Nach Angaben des Vereins habe Kim einen Tablet-PC sowie eine Damen-Handtasche einführen wollen. Beide Gegenstände überschritten den erlaubten Höchstwert für Einfuhren von 430 Euro. Deshalb musste Kim eine sogenannte Einfuhr-Umsatzsteuer in Höhe von 396,05 Euro entrichten. Zudem muss er mit einem Bußgeld rechnen. "Es tut mir sehr leid, dass ich einen Fehler gemacht habe, für den ich die Verantwortung übernehmen werde", erklärte Kim.

Während das Heimteam lediglich auf Niklas Süle verzichten muss, fehlen bei Werder jede Menge Akteure. Zlatko Junuzović ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt, Sebastian Prödl, Özkan Yildirim und Melvyn Lorenzen fehlen verletzungsbedingt. Cédric Makiadi spielt beim Afrika-Cup. Dafür stehen bei den Gästen sowohl Kapitän Clemens Fritz als auch die zuletzt angeschlagenen Philipp Bargfrede sowie Janek Sternberg, der zunächst noch die Bank hütet, wieder im Aufgebot.

Mit einem 5:0 über Hertha BSC verabschiedeten sich die heutigen Hausherren in die Winterpause. Zum Rückrundenstart musste Hoffenheim eine bittere 1:3-Pleite beim FC Augsburg einstecken. Aktuell belegt die Mannschaft um Trainer Markus Gisdol mit 26 Punkten und einem Torverhältnis von 30:28 den siebten Platz. Nur drei Punkte fehlen den Sinsheimern auf den letzten internationalen Platz, der zur Europa-League-Qualifikation berechtigt. Ein Pünktchen liegt die TSG vor Hannover 96 und hat zudem eine Partie weniger absolviert.