Fazit
Um ein Haar hätte sich Geschichte an der Stamford Bridge wiederholt. Wie vor drei Jahren führte Chelsea im Champions-League-Halbfinale vor heimischem Publikum mit 1:0 - und fast hätten die Gäste auch dieses Mal in der Nachspielzeit ausgeglichen. Aufgrund der erdrückenden Überlegenheit der Katalanen wäre dieser Ausgleich sicherlich verdient gewesen, doch heute war das Glück nicht auf der Seite der Blaugrana. Die Hausherren verteidigten die schmeichelhafte Führung mit allen Mitteln, zum Schluss stand sogar Drogba dauerhaft am eigenen Sechzehner. Mit dieser Abwehrschlacht nahmen die Mannen von Roberto Di Matteo dem Gegner die Lust am Spielen und haben nun eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel kommenden Dienstag. Zuvor muss man jedoch am Samstag im Lokalderby gegen die Gunners vom FC Arsenal ran. Auch für Barça steht dann ein echtes Highlight an: Zu Hause gegen Real Madrid kämpft die Guardiola-Elf um die letzte Chance, noch in den Meisterschaftskampf einzugreifen. Das war es von hier, Danke für's Mitlesen und schönen Abend noch.

Waaaaaaaaaaaaahnsinn! Die Riesenchance zum Ausgleich! Pedro an den Pfosten! Messi dribbelt sich an den Sechzehner, Terry grätscht das Leder zur Seite weg, doch da steht Pedro. Der Joker zieht aus 16 Metern flach auf's lange Eck ab - und scheitert am Alu! Der Abpraller landet bei Busquets, der das Ding aus sieben Metern über die leere Hütte schaufelt.

Noch 60 Sekunden...

...Drogba köpft die Kugel raus.

Nächste Ecke für Barcelona. Drei Minuten gibt es obendrauf...

Einen Wechsel darf Roberto Di Matteo noch vornehmen. Sicherlich wird er den gleich nutzen, um weitere wertvolle Sekunden zu gewinnen. Die letzte Minute der regulären Spielzeit ist fast um.

Puyooooool! Messi chippt den Freistoß aus dem Halbfeld in die Box. Dort verlängert Puyol mit dem Hinterkopf. Čech reagiert überragend und fischt das Leder irgendwie aus der Ecke.

Gelbe Karte für Didier Drogba (Chelsea FC)
Drogba lässt Messi über die Klinge springen und bekommt zu Recht gelb.

Na, das wäre ja ein Ding gewesen: Kalou kommt plötzlich sieben Meter vor dem Gehäuse zum Abschluss. Zwar drischt er die Kugel drüber, gezählt hätte es aber sowieso nicht. Zuvor setzte er sich unfair gegen Mascherano durch.

Zeichnet sich hier wieder so ein emotionales, dramatisches Finish ab wie vor drei Jahren? Barça drückt auf den Ausgleich, ist allerdings nicht mehr so zwingend, wie man es streckenweise schon war.

Im zweiten Abschnitt haben die Gastgeber noch kein einziges Mal auf den Kasten von Victor Valdés geschossen.

Unfassbar, wie tief sich die Blues nun in der eigenen Hälfte einigeln. Derzeit kommen sie kaum zu Entlastungsangriffen.

Weil er jahrelang für den FC Arsenal spielte, wird Fábregas hier mit Pfiffen verabschiedet. In der Schlussphase wird er durch Thiago Alcantara ersetzt.

...nein, so wird das nichts: Dani Alves versucht es mit Gewalt, doch auch der Rechtsverteidiger scheitert an der Mauer.

Vielleicht können die Gäste ja etwas aus den zahlreichen Standards machen, wenn es spielerisch nicht geht. Messi wird 25 Meter vor dem Kasten gelegt...

Gelbe Karte für Busquets (FC Barcelona)
Sind das schon erste Anzeichen von Frust? Ramires will einen Konter einleiten, wird allerdings von Busquets' harter Grätsche gestoppt. Klarer Fall, nächste Karte.

Juan Mata hat Feierabend. Vom Spanier war heute recht wenig zu sehen. Das gilt allerdings für alle Offensivspieler der Blues mit Ausnahme von Drogba.

Gleich wird auch Roberto Di Matteo zu seinem ersten Wechsel greifen. Kalou steht bereit.

Gelbe Karte für Pedro (FC Barcelona)
Weil er Cole etwas ungeschickt von hinten umrennt, sieht Pedro kurz nach seiner Hereinnahme ebenfalls gelb.

Diesmal tritt Xavi zum Freistoß an, doch auch er macht nicht mehr draus. Der Mittelfelddirigent setzt die Kugel zwei Meter über den Querbalken.

Gelbe Karte für Ramires (Chelsea FC)
Wieder wird Messi direkt vor dem Sechzehner gelegt. Diesmal ist es Ramires und die Geduld von Felix Brych ist am Ende. Er zieht den ersten gelben Karton.

Klar, Chelsea versucht schon jetzt, bei jeder Gelegenheit an der Uhr zu drehen. Erneut bleibt Drogba nach einem Zweikampf mit Puyol liegen und wälzt sich etwa eine Minute lang am Boden. Diese Theatralik ist nicht die feine englische Art.

Nach zwei vergebenen Großchancen ist Arbeitstag von Alexis nun beendet. Für ihn kommt Pedro.

Alles deutet darauf hin, dass Chelsea in den letzten knapp 25 Minuten eine Abwehrschlacht liefern werden.

...Messi schießt in der Mauer mit Busquets den eigenen Mann an. Noch sind die Blaugrana einfach ohne Fortune.

Jetzt haben die Gäste eine richtig gute Freistoßgelegenheit. 17 Meter vor dem eigenen Kasten spielt Mikel das Leder klar mit der Hand. Das ist die Chance zum Ausgleich...

Es ist bislang nicht der Abend des Alexis Sánchez. Im gegnerischen Sechzehner geht er gegen Ashley Cole ungestüm zu Werke und bekommt das Foul gegen sich gepfiffen. Sollte es dabei bleiben und Barça hier verlieren, ist der Chilene mit seinen zwei vergebenen Großchancen sicher einer der Sündenböcke.

Beide Teams gehen leidenschaftlich in die Zweikämpfe. Dennoch musste Felix Brych bislang keine Karte ziehen.

Barça jetzt mit Powerplay: Adriano hat auf Linksaußen sträflich viel Platz. Er drischt das Leder flach nach innen, doch Freund und Feind verpassen. Am rechten Strafraumeck kommt Alves herangerauscht und schießt drüber.

Was? Der ist nicht drin? Alexis vergibt den Hundertprozenter! Barcelona kombiniert sich atemberaubend durch die Hintermannschaft der Blues. Fábregas chippt das Ding in den Sechzehner, wo Alexis Sánchez frei vor Čech zum Abschluss kommt - er schiebt die Kugel neben den Außenpfosten. Das muss der Ausgleich sein.

Immer wieder versucht es Messi mit Gewaltschüssen aus der zweiten Reihe. Diesmal ist es Cahill, der sich mit vollem Einsatz in den Dampfhammer wirft.

...und da wird es direkt richtig gefährlich: Die Flanke fliegt scharf durch den Fünfer, doch Cahill verpasst knapp.

Nach 53 Minuten haben die Blues ihren ersten Eckstoß...

Guardiolas Mannen haben merklich Probleme mit dem nassen Geläuf. Die Hausherren scheinen deutlich besser damit zurecht zu kommen.

Adriano zieht von links nach innen und peilt mit einem Fernschuss das lange Eck an. Čech liegt waagrecht in der Luft und faustet die Kugel zur Seite weg.

...erneut ist Messis Flanke richtig schwach. Aus ihren zahlreichen Ecken könnten die Katalanen deutlich mehr machen.

Nächste Ecke für Barça...

Von der ersten Minute an haben die Katalanen wieder richtig viel Ballbesitz.

Können die Gäste sich nach diesem Tor, das zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt fiel, erholen und die Partie wieder an sich reißen?

Beide Trainer schicken ihre Teams unverändert zurück auf den Rasen.

Halbzeitfazit
So verrückt kann der Fußball manchmal sein: 45 Minuten lang ist der FC Barcelona den Hausherren in allen Belangen überlegen und hat durch Fábregas und Alexis zwei riesige Chancen, in Führung zu gehen - kurz vor der Pause schlagen dann aber die Blues in Person von Didier Drogba gnadenlos zu. Das hat sich wirklich nicht angedeutet und ist für Chelsea durchaus als schmeichelhaft zu bezeichnen. Über weite Strecken konzentrierte sich das Team von Roberto Di Matteo nur auf die Defensive. Am Ende reichte dann ein konsequent ausgespielter Konter zur Halbzeitführung. Barça ist nach dem Seitenwechsel gefordert, wenn man sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel im Camp Nou erarbeiten will.

Tooor für Chelsea FC, 1:0 durch Didier Drogba
Wahnsinn! Die Stamford Bridge bebt! Chelsea führt! Aus heiterem Himmel führen die Blues! Messi verliert die Kugel im Mittelfeld und dann geht es ganz schnell. Lampard drischt die Kugel in den freien Raum. Ramires nimmt sie mit, geht von links in den Sechzehner und passt dann in den Rücken von Puyol und Mascherano. Dort hat sich Drogba gelöst und schiebt das Ding aus sieben Metern in die Maschen. Valdés ist noch dran, kann den Einschlag jedoch nicht mehr verhindern.

Immerhin zwei Minuten gibt es obendrauf. Aufgrund der vielen Verletzungsunterbrechung (vor allem mehrmals Drogba) geht das in Ordnung.

Gleich ist Pause. Noch ist keine Nachspielzeit angezeigt.

Cole kratzt die Pille von der Linie! Die Führung für Barça ist überfällig! Messi steckt herrlich durch für Fábregas, der das Leder mit dem Außenrist überlegt am herauseilenden Čech vorbeischiebt. Cole ist mitgelaufen und kommt kurz vor der Torlinie noch dran.

Englisches Wetter in London: Es hat begonnen zu regnen.

...auch Xavis Flanke ist nicht sonderlich gefährlich.

Wieder Ecke für die Katalanen...

Vor allem, weil die Hausherren absolut destruktiv spielen, ist die Sache nicht schön anzusehen. Die Blues versuchen, ihrem Gegner mit verbittertem Kampf den Schneid abzukaufen.

Auch diesmal ist nach kurzer Zeit wieder alles in Ordnung.

Und wieder liegt Drogba am Boden. Diesmal ist er wohl unglücklich auf die Schulter gefallen.

Nach einem Zweikampf zwischen Puyol und Drogba müssen beide behandelt werden. Letzter humpelt, ersterer hat sich am Daumen verletzt. Für beide kann es aber weitergehen.

...zunächst kurz ausgeführt, dann flankt Dani Alves in den Strafraum, wo Puyol ein Offensivfoul gegen Drogba begeht.

Nächster Eckstoß für Barça...

Von Messi ist bislang nicht wirklich viel zu sehen. Jedes Mal, wenn er am Ball ist, stehen ihm gleich drei Blaue auf den Füßen.

Anfangs war Didier Drogba richtig präsent, mittlerweile ist die Nummer 11 der Hausherren etwas abgetaucht.

In fünf Halbfinals konnte sich Chelsea nur ein einziges Mal durchsetzen und ins Endspiel einziehen. Dieses verlor man im Mai 2008 gegen Manchester United.

Jetzt haben die Gäste fast Abschlüsse im Minutentakt: Von Rechtsaußen flankt Alexis an die Strafraumgrenze, wo der kleine Messi zum Kopfball hochsteigt. Da bekommt der dreimalige Weltfußballer aber nicht mehr genug Druck dahinter, um Petr Čech ernsthaft zu fordern.

Links im Sechzehner wackelt Fábregas mit einer simplen Körpertäuschung Ivanović aus, um dann direkt abzuschließen. Čech steht richtig, reißt die Fäuste nach oben und wehrt ab.

An der Grundlinie setzt sich Iniesta zunächst stark gegen Cahill durch, wird dann aber von diesem zu Boden gedrückt. Es ist wohl richtig, dass Brych hier nicht auf den Punkt zeigt. Das war ein harter aber noch fairer Körpereinsatz.

Wer gedacht hat, die Katalanen würden es auf des Gegners Rasen erst einmal ruhig angehen lassen, sieht sich getäuscht. Barcelona gibt ganz klar den Ton an.

...ganz schwache Flanke von Messi, Raúl Meireles klärt per Kopf.

Ecke für die Blaugrana...

Noch kann man wahrlich nicht von einem Fußballfest sprechen, die Intensität ist aber ansprechend.

Wieder haben die Londoner eine Möglichkeit nach einem Einwurf. Am rechten Strafraumeck nimmt Mata einen Busquets-Klärungsversuch direkt und verfehlt das Gehäuse nur um zwei, drei Meter.

Auch diese Statistik spricht eine deutliche Sprache: Bislang haben die Gäste über 70% Ballbesitz.

Messi tankt sich von links in die Box und legt für Iniesta ab. Der fackelt nicht lange und zieht aus spitzem Winkel ab. Čech ist dran, kann die Kugel allerdings nur nach vorne abklatschen. Da steht Fábregas und kann den Abpraller nicht verwerten.

Barça übernimmt nun mehr und mehr die Spielkontrolle. Die Blues tun sich schwer und spielen einige Fehlpässe im Aufbau.

Nach einer schleppenden Anfangsphase beginnt sich die Sache langsam aufzuheizen. Die Zweikämpfe werden ruppiger und die Aktionen beider Teams auch immer zwingender.

Fernab vom Geschehen stellt Terry gegen Alexis den Körper rein und bringt ihn so zu Fall. Da macht der Chilene jedoch mehr draus, als es eigentlich ist. Brych spricht kurz mit den Beteiligten und belässt es schließlich bei einer Ermahnung.

Erstmals ist auch im gegenüberliegenden Sechzehner Betrieb. Nach einem langen Einwurf stochern Terry und Puyol um den Ball. Am Ende fälscht Ivanović das Ding gefährlich in Richtung Kasten ab, doch Valdés muss nicht mehr eingreifen. Der geht vorbei.

Alexis Sánchez an die Latte! Da ist die erste riesige Chance der Partie. Mit einem hohen Ball überbrückt Iniesta die komplette Verteidigung der Hausherren. Plötzlich taucht der Chilene frei vor Čech auf und macht mit einem Lupfer eigentlich alles richtig - nur das Aluminium trennt ihn vom Führungstreffer für seine Farben.

Mit einer Freistoß-Flanke aus dem linken Halbfeld hat Petr Čech keine Probleme.

Wieder steht Drogba im Fokus: An der Mittellinie geht er spielend leicht an Mascherano vorbei. Beim Versuch, Puyol auch noch zu narren, scheitert er dann aber.

Natürlich wollen beide Teams hier nicht direkt ins offene Messer laufen und spielen erst mal auf Abwarten.

Ein langer Abschlag von Petr Čech landet auf dem Schlappen von Didier Drogba, der alleine auf den Kasten zugehen könnten. Der Ivorer kann das Leder allerdings nicht richtig kontrollieren und somit ist die Gefahr vertan.

Chelsea spielt im blauen Outfit, der amtierende Champions-League-Sieger aus Barcelona läuft ganz in schwarz auf.

Blickt man auf die jüngsten Statistiken, ist Chelsea so etwas wie ein Angstgegner des FC Barcelona. Keines der letzten fünf Aufeinandertreffen konnten die Katalanen für sich entscheiden. Ob diese Serie auch heute Bestand hat, werden die kommenden 90 Minuten zeigen. Brych gibt das runde Leder frei.

Steht auch heute bei diesem Duell der Schiedsrichter wieder im Mittelpunkt? Gewiss wäre es dem Bundesliga-Referee Dr. Felix Brych recht, wenn nicht. Er leitet die Begegnung an der Stamford Bridge. An den Seitenlinien wird er unterstützt durch seine Assistenten Mark Borsch und Mike Pickel.

Pep Guardiola schickt seine vermeintliche A-Elf ins Rennen. Iniesta und Dani Alves kommen zurück ins Team. Dafür müssen Thiago Alcantara und Pedro auf die Bank. Lionel Messi hat in seiner Champions-League-Karriere noch nie gegen den FC Chelsea treffen können. Ändert sich das heute? Unterstützt wird der Argentinier durch seine Schattenmänner Xavi und Iniesta.

Zum Personal: Bei den Gastgebern gibt es im Gegensatz zum überzeugenden 5:1-Sieg am Sonntag gegen Tottenham drei Änderungen in der Startformation. David Luiz musste schon während des FA-Cup-Halbfinals verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Gary Cahill kam und überzeugte in der Innenverteidigung auf der ganzen Linie. Heute darf er von Beginn an ran. Dazu kommt Branislav Ivanović zurück auf die rechte Abwehrseite. Im Mittelfeld ersetzt Raúl Meireles Kalou.

Trotz der scheinbaren Übermacht des Gegners glaubt Roberto Di Matteo an eine Chance für seine Schützlinge: "Sie haben Schwächen, wir müssen sie nur ausnutzen. Man schaut sich an, wie man Barcelona weh tun und ihnen Probleme bereiten kann und ich habe mir sehr viele Spiele angesehen. Wir haben eine realistische Chance", gab der Trainer der Hausherren vor der Begegnung mit Barça zu Protokoll.

Auch die Blues aus London haben große Pläne im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb. Weil man in der Meisterschaft derzeit auf Platz sechs rangiert und sogar um die Teilnahme am internationalen Geschäft bangen muss, sind es zwei Pokalwettbewerbe (der FA Cup und die CL), mit denen man die Saison doch noch retten kann. Immerhin: Seitdem Roberto Di Matteo das Ruder beim Abramovich-Klub übernommen hat, geht es wieder bergauf. Erst eine Pflichtspielniederlage musste der Italo-Schweizer auf der Trainerbank des FC Chelsea hinnehmen.

Natürlich führt in der Vorberichterstattung dieser Partie kein Weg am Namen Lionel Messi vorbei. Bereits im Viertelfinale hat La Pulga den Torrekord in der Champions League gebrochen und mittlerweile 14 Hütten auf dem Konto (zuvor war der Rekord es zwölf, aufgestellt von ihm selbst und Ruud van Nistelrooy).

Für das Team von Pep Guardiola steht die Woche der Wahrheit an. Innerhalb von sechs Tagen könnte man die Chance auf zwei Titel verspielen - oder eben die Ausgangspositionen verbessern. Heute und am nächsten Dienstag spielen die Katalanen gegen Chelsea um den Einzug ins CL-Finale, am Samstagabend steigt der große Clásico in der spanischen Primera División gegen den Erzrivalen aus Madrid. Vor heimischem Publikum zählt gegen die Mannen von José Mourinho nur ein Sieg, ansonsten spricht nicht mehr viel für die Titelverteidigung der Blaugrana.

Seit diesem denkwürdigen Abend ist viel Wasser die Themse hinunter gelaufen. All das ist vergessen, zumal beide Teams in der Gegenwart große Ziele haben. Als erstes Team seit Gründung der Champions League wollen die Katalanen in diesem Jahr den Titel verteidigen. Zum fünften Mal in Folge steht man im Halbfinale, zwei Mal musste man sich geschlagen geben (2008 gegen Manchester United, 2010 gegen Inter).

Besonders der norwegische Schiedsrichter Tom Øvrebø stand in der Schlussphase dieser dramatischen Begegnung im Mittelpunkt des Geschehens. Die Hausherren fühlten sich massiv benachteiligt vom Mann mit der Pfeife. In der siebten Minute der Nachspielzeit schoss Michael Ballack die Kugel ganz klar an den Oberarm von Samuel Eto'o, der Schiedsrichter zeigte nicht auf den Punkt. Sicherlich erinnert sich jeder Fußballfan noch an die Bilder, als der damalige deutsche Nationalmannschaftskapitän dem Norweger wie von der Tarantel gestochen hinterher lief und sich beschwerte. Letztlich setzte sich Barça nach einem 0:0 im Camp Nou mit einem 1:1 in London durch und wurde später auch Turniersieger.

Am gestrigen Abend gewannen die Münchner Bayern im ersten Halbfinale der europäischen Königsklasse durch einen Last-Minute-Treffer von Mario Gómez mit 2:1 gegen Real Madrid. Heute greift mit dem FC Barcelona auch der zweite spanische Spitzenklub ins Geschehen ein. Vor drei Jahren trafen die Blaugrana schon einmal auf den FC Chelsea - und auch da war es an der Stamford Bridge ein Tor in letzter Minute, der den Einzug ins Finale sicherte.