Fazit:
Vor heimischer Kulisse beschließt Hertha BSC Berlin das Fußballjahr 2011 mit einem letztlich verdienten Sieg gegen den FCK. Einmal mehr zeigten die Pfälzer, dass sie zwar tollen Fußball spielen können, für einen Treffer aber zu viele Chancen brauchen. Lernen, wie das besser geht, konnten sie heute von den Gastgebern, die ihre überschaubar vielen Chancen eiskalt und im Fall von Lasogga auch geschickt nutzten. Es dürfte klar sein, was Kurz in der Winterpause besonders trainieren lassen wird...

Gelbe Karte für Patrick Ebert (Hertha BSC)
Zu frenetischer Jubel...

Tooor für Hertha BSC, 3:1 durch Patrick Ebert
Ebert hämmert die Entscheidung ins lange Eck: Ramos legt dem streitbaren Mittelfeldmann den Ball auf und Ebert lässt Trapp mit einem platzierten Schuss aus 20 Metern keine Chance. So und nicht anders sieht Chancenverwertung aus.

Kraft verhindert den Ausgleich mit einem großartigen Reflex: De Wit flankt traumhaft an den Fünfer, wo Shechter den Ball direkt mit der Innenseite nimmt. Doch dem Schuss fehlen Kraft und Präzision, so dass der Hertha-Keeper ihn um den Pfosten lenken kann. Wiedermal kann der FCK so eine Großchance nicht nutzen.

Lasogga verpasst denkbar knapp seinen zweiten Treffer! Ronny spielt von links einen traumhaften Ball in den Rücken der Gäste-Abwehr, den Lasogga am zweiten Pfosten fast verwerten kann. Doch im letzten Moment erkennt Bugera die Gefahr und spitzelt das Leder weg.

Tiffert schlägt heute nicht seine besten Bälle. Da der FCK allerdings extrem von den Ideen des Regisseurs abhängig ist, sind Offensiv-Aktionen der Pfälzer Mangelware bzw. Resultat puren Willens. Bisher reicht das nicht gegen gut stehende Berliner.

Einwechslung bei Hertha BSC: Peter Niemeyer
Lustenberger, bisher nicht weiter aufgefallen, macht durch eine Auswechslung auf sich aufmerksam.

Wieder jubelt das Olympiastadion, aber zu früh: Lasogga köpft den Ball zwar ins Netz, doch Meyer hatte schon abgepfiffen, weil Ramos bei der Vorarbeit im Abseits stand.

Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Pierre De Wit
Der FCK wechselt die Außen...

Kaum ist der Israeli wieder fit, wird es gefährlich für Hertha: Mit dem Rücken zum Tor kommt Shechter an den Ball, schirmt diesen ab und spielt im genau richtigen Moment zum eingewechselten Kouemaha. Der steht relativ frei vor Kraft, schaufelt den Ball aber über das Tor. Solche Szenen rächen sich gewöhnlich...

Schwächt sich der FCK selber? Shechter und Rodnei knallen nach einem Berliner Freistoß mit den Köpfen aneinander. Beide bleiben liegen, aber es scheint zumindest für den Brasilianer weiterzugehen. Der Pfälzer Torschütze wird noch neben dem Spielfeld behandelt.

Lell flankt aus dem rechten Halbfeld auf Ramos, schlägt den Ball aber zu weit. Ronny erläuft sich den Ball aber vor der Auslinie und versucht die nächste Hereingabe. Die bringt immerhin einen Einwurf ein, der aber keine Folgen hat.

Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Dorge Kouemaha
Kurz bringt einen neuen Stürmer, ersetzt Nemecs Kraft durch Kouemaha Agilität.

Berlin steht tief, kontrolliert das Spiel und lauert auf Konter. Mal sehen, ob Tiffert, Sahan oder Fortounis eine Lücke in der Mauer auftun können...

Der Angriffswirbel von Kaiserslautern ist verebbt, das Spielgeschehen wird von den Berlinern und ihren Fans bestimmt, die auch eine verunglückte Ecke von Ronny feiern, als hätte der Brasilianer diese direkt verwandelt.

Tooor für Hertha BSC, 2:1 durch Pierre-Michel Lasogga
Die schnelle Antwort der Gastgeber: Ein abgefälschter Ball landet hinter den weit aufgerückten Verteidigern des FCKs. Auf der linken Flanke erläuft sich Lasogga den Ball gegen Amedick, behauptet ihn und dringt in den Strafraum ein. Nach einem Haken grätscht Amedick vorbei und Lasogga schließt wuchtig ins kurze Eck ab. Trapp sieht dabei etwas unglücklich aus, was an der Berliner Freude naturgemäß nichts ändert.

Nach dem Ausgleich muss sich Berlin erst wieder sammeln, während die Pfälzer nachsetzen. Besonders Shechter macht jetzt viel Betrieb. Seine gute Flanke wird aber abgefälscht, so dass Nemec nicht mehr an den Ball kommt.

Hinten übertreibt es der Israeli mit dem Einsatz: Dumm tritt er Kobiashvili weg, es gibt einen gefährlichen Freistoß für die Hertha. Den tritt Ebert, aber viel zu weit. Trapp fängt den Ball sicher.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 1:1 durch Itay Shechter
Wow, tolles Tor der Gäste! Nemec legt eine hohe Flanke für Sahan ab, der gut in den Strafraum geht. Alle rechnen mit einem Schuss, doch der Türke legt den Ball quer zu Shechter, der am Fünfer frei steht und locker einschiebt. Warum zeigt der FCK solche Szenen so selten?

Fortounis geht im Strafraum zu Boden und hebt klagend die Hände. Meyer beeindruckt das wenig, der gut postierte Schiedsrichter lässt weiterlaufen.

Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Martin Amedick
Mit Amedick bringt Kurz mehr Kopfballstärke ins Pfälzer Spiel. Wer weiß, wofür das gut sein wird...

Halbzeitfazit:
Sonst passiert nichts mehr in Berlin, die Hertha geht mit der Führung in die Kabine. Von einem verdienten Ergebnis kann man allerdings nicht sprechen, beide Mannschaften zeigen bisher offensiv ein schwaches Spiel. Am Zwischenergebnis ändert das aber nichts und damit steht der FCK vor einer ganz schweren Aufgabe in den zweiten 45 Minuten. Hoffnungen, hier noch die nächste Runde zu erreichen, dürfte Kurz letztlich weniger der eigene Sturm als die Tatsache machen, dass Berlin in der Liga schon einige Führungen wieder hergab.

Tooor für Hertha BSC, 1:0 durch Adrián Ramos
Kurz vor der Pause gehen die Gastgeber mit dem ersten richtig guten Angriff prompt in Führung: Ramos leitet selber einen Konter ein, spielt auf Ronny nach links und bekommt den Ball prompt zurück. Geschickt grätscht der Kolumbianer, bedrängt von Rodnei, in den Ball und drückt den aus acht Metern über die Linie. Trapp hat keine Chance.

Plötzlich gibt es Aufregung: Lasogga bleibt nach einem Zweikampf mit Sahan liegen, der FCK spielt aber weiter. Das ahndet Ebert eigenmächtig mit einer halben Tätlichkeit gegen Kirch, die Meyer aber nicht bestraft. Der Unparteiische beruhigt die Gemüter und lässt weiterlaufen.

Die Partie droht wieder einzuschlafen...

Ronny, sonst nicht unbedingt Berliner Stammspieler, ist bisher einer der besten Akteure auf dem Platz. Praktisch alle Angriffe der Hertha laufen über seine linke Seite und auch die Zweikämpfe führt der Brasilianer beeindruckend engagiert.

Die Roten Teufel setzen zum Konter an, verschleppen dann aber ohne Grund das Tempo. Nach einigen Querpässen will Tiffert dann doch Shechter einsetzen, der aber wohl knapp im Abseits steht.

Pfiffe im Olympiastadion: Ronny lupft Ramos den Ball an die Strafraumkante, wo der Kolumbianer nach ein paar Schritten von Trapp abgeräumt wird. Doch einen Strafstoß gibt es nicht, der FCK-Keeper geht klar zum Ball und trifft diesen auch.

Das Warten hat ein Ende: Sahan zieht aus 25 Metern ab und lässt Kraft so zum ersten Mal eine Parade zeigen. Schwer ist der Schuss des Türken aber nicht zu halten, der Ball kommt zentral und hoch.

Kurz' Mannschaft stellt einmal mehr ihre momentan Ungefährlichkeit unter Beweis: Keine einzige Torchance konnten die Gäste bisher erspielen. Traurig.

Bei einem Berliner Konter legt Ramos für Ronny auf, der es aus der Distanz versucht. Der Brasilianer, eigentlich für einen guten Schuss bekannt, verzieht den Ball aber deutlich.

Es geht doch: Nach einer Ecke von Ebert setzt sich Ramos in der Luft gegen Rodnei durch und köpft in Richtung des kurzen Pfostens. Doch der Kolumbianer zielt nicht gut genug, der Ball fliegt am Kasten vorbei.

Die Hertha gewinnt jetzt langsam die Oberhand. Noch steht Lautern aber defensiv extrem sicher, Freiräume gibt es für die Gastgeber kaum.

Lasogga scheint etwas übermotiviert: Rustikal geht er im gegnerischen Fünfer Trapp an, obwohl der den Ball sicher hat. Überflüssige Aktion, aus der der FCK-Keeper aber zum Glück kein Drama macht.

Das tut weh: Lasogga setzt sich nach einem weiten Ball gut gegen Rodnei durch und will dann abziehen, tritt aber dem herbeigeeilten Abel voll in die Beine, als der den Ball wegspitzelt. Keine Absicht, aber dennoch unangenehm. Selbstverständlich gibt es den Freistoß für die Gäste.

Wie zu erwarten gab es bisher noch keine klare Torchancen zu sehen... Aber das kann ja noch werden.

Es gibt die erste Ecke für den FCK, nachdem Tiffert Shechter schön eingesetzt hatte. Kobiashvili kann aber klären, der folgende Standard bringt den Gästen dann nichts ein.

Ottl setzt ein erstes Zeichen. Der Ex-Münchener spielt einen schönen Pass auf Ronny, dessen zweiter Flanken-Versuch dann fast Lasogga findet.

Wenig konstruktiver Beginn beider Seiten...

Angesichts der kampfbetonten Spielweise beider Teams dürfte Schiedsrichter Florian Meyer alle Hände voll zu tun haben, das Spiel zu leiten. In fünf Minuten wird er Gelegenheit haben zu beweisen, dass er zu den besten deutschen Schiedsrichtern gehört.

Aber auch der (auch nicht wirklich offensive) Südamerikaner wird verhindern können, dass die Zuschauer heute ein Kampfspiel erwartet, dass wohl ohne großen Fußball auskommen muss. Einen Vorgeschmack darauf gab es vor wenigen Wochen, als sich beide Gegner in der Liga 1:1 trennten, Hubnik (per beachtlichem Eigentor) und Raffael waren die Torschützen.

Letztgenannter feiert heute sein Rückkehr ins Olympiastadion, die aber mit wenig guten Erinnerungen verbunden sein dürfte. Vor seiner Zeit in der Pfalz spielte der Brasilianer 2008/09 in der Hauptstadt, konnte sich aber nicht durchsetzen. Nach nur neun Kurzeinsätzen suchte er das Weite, unterschrieb in Lautern und wurde dort schnell zur Stammkraft. So kann's gehen.

Heute soll bei den Pfälzern die Torgefahr von Nemec (Torschütze beim 1:1 gegen Hannover am Wochenende) und Shechter (Rotsünder im selben Spiel) ausgehen. Ausfälle gibt es bei den Gästen keine zu beklagen und so treten die Teufel mit ihrer Stammformation an: Sahan und Fortounis im Mittelfeld, Kirch und Tiffert als Doppelsechs und die Viererkette mit Dick, Bugera, Abel und Rodnei.

Das Risiko, dass die Hertha heute in einem Torregen untergeht, ist bei diesem Gegner allerdings relativ gering. Zwar hat der FCK unter Trainer Kurz eine extrem stabile Abwehr (erst 21 Gegentore), allerdings schießt das Team auch deutlich zu wenig Tore. 13mal trafen die Teufel in der Liga erst und folgerichtig stehen sie mit 16 Punkten nur auf dem Relegationsplatz.

Von diesen Ausfällen abgesehen hat Widmayer aber sein bestes Team aufgestellt, geschont wird hier keiner. Die Hertha will um (fast) jeden Preis das Jahr mit einem Erfolgserlebnis beenden, wofür u.a. der junge Mittelstürmer Lasogga sorgen soll, der heute den Berliner Sturmführer gibt. Unterstützt wird er von Ebert, Ramos und Ronny. Hinter denen sichern wie gewohnt Ottl und Lustenberger ab, damit die Abwehr mit Mijatović, Janker, Kobiashvili und Lell keine Probleme bekommt.

Dazu kommt noch, dass Berlin heute einen wichtige Spieler ersetzen muss. Spielmacher Raffael, zuletzt schon in der Liga des Feldes verwiesen, muss noch eine Rotsperre aus dem letzten Jahr absitzen.

Zwar reicht es im Fall der Berliner immerhin für den elften Platz (20 Punkte, -2 Tore), doch unruhig ist es bei der alten Dame dennoch. Grund dafür ist bekanntlich die Personalie Babbel: Der Ex-Trainer der Hauptstädter lieferte sich am Wochenende einen öffentlichen Streit mit seinem Management und wurde daraufhin entlassen. Als Nachfolger scheint der Ex-Frankfurter Michael Skibbe festzustehen, der aber erst aus seinem Vertrag in der Türkei aussteigen muss. Deshalb wird heute auch kein neuer Übungsleiter, sondern Co-Trainer Rainer Widmayer das Team betreuen. Klare Verhältnisse sehen anders aus.

Während Fußballdeutschland über die Topspiele des diesjährigen Achtelfinales spricht, kommt es im Berliner Olympiastadion heute zum Duell zweier Clubs, die eine schwere und wenig erfolgreiche Zeit durchmachen. Deutlichstes Anzeichen dafür: Hertha konnte seit sechs Pflichtspielen nicht mehr gewinnen, der FCK wartet sogar schon sieben Begegnungen auf einen Dreier.

Herzlich willkommen zum Liveticker des DFB-Achtelfinales zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Kaiserslautern.