Vettel: "Ich verliere nicht gerne, ich hasse es"
Vettel: "Ich verliere nicht gerne, ich hasse es"
Silverstone (SID) - Frage: "Haben Sie schon eine Erklärung für das Versagen Ihrer Reifen kurz vor Ende des Formel-1-Rennens in Silverstone?"
Sebastian Vettel (30, Ferrari): "Ich habe noch keine Erklärung. Am Ende hatten wir Glück, dass wir noch die Zielflagge gesehen haben. Es war enttäuschend, dass der Reifen nicht mehr mitmachen wollte. Die Reifen waren nicht brandneu, aber nach unseren Vorhersagen hätte es eigentlich kein Problem sein sollen, damit zu Ende zu fahren."
Frage: "Sind Sie ein zu hohes Risiko mit den Reifen gegangen?"
Vettel: "Dass der Reifen in die Luft geflogen ist, kam überraschend. Wir haben nicht gezockt und das Rennen mutwillig aufs Spiel gesetzt."
Frage: "Sie liegen in der WM-Wertung nur noch einen Punkt vor Lewis Hamilton ..."
Vettel: "Allgemein sind mir die Punkte in der WM gerade egal. Man versucht einfach, das bestmögliche Rennen abzuliefern. Das haben wir versucht, und nur so bleibt man dauerhaft im WM-Kampf. Es macht keinen Sinn, zu diesem Zeitpunkt irgendetwas zu verwalten."
Frage: "Mercedes hat in den vergangenen Rennen einen großen Schritt nach vorne gemacht. Haben Sie Angst, dass Ferrari nicht mehr folgen kann?"
Vettel: "Ich denke, wir dürfen nicht vergessen, dass wir letztes Jahr noch weit, weit weg waren. Es stimmt, dass Mercedes in den letzten Rennen stärker war, aber entscheidend ist das Qualifying. Dort sind sie in der Lage, den Motor aufzudrehen und auf den Geraden zwischen 0,3 und 0,6 Sekunden auf uns herauszuholen. Das können wir nicht, und daran müssen wir arbeiten, aber das passiert nicht über Nacht. Das müssen wir bei Mercedes anerkennen. Trotzdem sind wir das Team, das im Vergleich zum letzten Jahr den größten Schritt nach vorne gemacht hat. Red Bull hat im Winter viel geredet, wie gut sie sein werden, aber sie haben es nicht geschafft."
Frage: "Woran muss Ferrari arbeiten?"
Vettel: "Wir wissen, wo wir ansetzen müssen, aber das ist nicht so einfach. Es gibt keinen Grund zur Panik oder dafür, sich Sorgen zu machen, denn wir haben ein schnelles Auto. Wir müssen an ein paar Dingen arbeiten, dann könnte es ganz schnell wieder anders aussehen."
Frage: "Wie zufrieden sind Sie am Ende mit dem siebten Platz?"
Vettel: "Wir haben nicht das Resultat bekommen, das wir wollten und vielleicht auch verdient hätten. So ist es eben, wir akzeptieren das und schauen nach vorne. Manchmal gewinnt man, und alles ist schön, wenn es nicht klappt wie heute, sprechen die Leute von großen Enttäuschungen oder einer Katastrophe. Ich verliere nicht gerne, ich hasse es. Deswegen werden wir sicherstellen, dass es nächstes Mal wieder anders läuft."