Bitter will Handball-WM spielen - Verständnis für Absagen

Bitter will Handball-WM spielen - Verständnis für Absagen
Köln (SID) - Nationaltorhüter Johannes Bitter möchte an der Handball-WM im Januar in Ägypten teilnehmen, zeigt aber Verständnis für die vielen Absagen aus familiären Gründen im deutschen Team. "Jeder in der Nationalmannschaft kann das total nachvollziehen, wenn jemand absagt. Das ist menschlich", sagte der Weltmeister von 2007 der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).
Bei ihm sei die Situation "anders", erklärte Bitter: "Mit sehr kleinen Kindern hätte ich diese WM niemals spielen können. Aber meine Kinder sind älter, selbständiger, und ich möchte in diesem Jahr mit den Olympischen Spielen einfach dabei sein."
Zuletzt hatten in Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler, Steffen Weinhold und Finn Lemke vier gestandene Nationalspieler ihren Verzicht auf die Teilnahme an der WM (13. bis 31. Januar) erklärt. Bundestrainer Alfred Gislason gibt am Montag seinen 20-köpfigen Kader für das Turnier bekannt.
Für eine Absage oder Verschiebung des Turniers hätte Bitter aber Verständnis. Allerdings wies der Torhüter des TVB Stuttgart auf die Bedeutung des Weltturniers für den Handballsport hin: "Wenn man zu dem Schluss kommt, die Gesundheit der Spieler und die WM sind vereinbar, dann sollte so eine WM gespielt werden."
Sportlich seien die deutschen Chancen durch die Absagen "gesunken, keine Frage", ergänzte Bitter im ZDF-Sportstudio, sagte aber auch: "Ich glaube, dass man durch geschicktes Umstellen und verschiedene Varianten eine hohe Qualität auf die Platte bekommen kann. Solche Sachen sind immer auch große Chancen für Spieler, die nicht so im Rampenlicht stehen."
Bitter zeigte in der FAZ außerdem Verständnis für Kritik an der Austragung, während sich Deutschland im harten Lockdown befinde, doch "das müssen wir tun, um den Handball am Leben zu halten. Wir wissen, wie groß der Kollateralschaden wäre, wenn diese WM nicht stattfindet und das nächste Turnier vielleicht auch nicht. Auch für die nächste Generation muss das System am Leben gehalten werden."
Der Keeper selbst hatte sich bei einer Länderspielreise im November mit dem Coronavirus infiziert. "Ich bin ordentlich durchgekommen durch die Erkrankung, aber es war eine Woche, in der es mir nicht gut ging", sagte der 38-Jährige. Noch immer verspüre er Nachwirkungen: "Es gibt Tage, an denen ich denke, ich habe keine Einschränkungen, dann gibt es Tage, an denen ich denke: Ist aber komisch gerade. Ich brauche noch ein bisschen mehr Ruhe und Schlaf als normal."