Das SID-Kalenderblatt am 3. Dezember: Geburtstag von Werner Vick

Handball: Goepfert komplettiert DHB-Vorstand
Köln (SID) - Erst betreute Werner Vick für rund 17 Jahre die deutschen Handballer, anschließend stand er für acht weitere Jahre bei den Frauen des Deutschen Handballbundes (DHB) an der Seitenlinie. Vick, der am 3. Dezember 1920 in Hamburg zur Welt kam, prägte den deutschen Handball in der Nachkriegszeit maßgeblich.
Als der gelernte Überseekaufmann in der 1940ern und 1950ern selbst aktiv war, war der Feldhandball in Deutschland noch weitaus verbreiteter als der heute bekannte Hallenhandball. Vick, Deckungsspieler in Diensten des Polizei SV Hamburg, wurde zweimaliger Weltmeister auf dem Feld, ehe der DHB ihn am 1. Juli 1955 unmittelbar nach Ende seiner Spielerlaufbahn zum Bundestrainer machte. Auf Honorarbasis für 30 Mark am Tag.
Im Feldhandball feierte Vick mit Deutschland zwei weitere WM-Titel, darunter 1966 bei der letzten je ausgetragenen Weltmeisterschaft dieser Variante. Die Umstellung auf den Hallenhandball verschlief der DHB, was auch Vick angerechnet wurde. Eine Medaille bei einem großen Hallenturnier feierte er einzig mit der gesamtdeutschen Mannschaft aus BRD und DDR, die Vick bei der WM 1958 mitbetreute und auf Rang drei führte. Nach ausbleibenden Erfolgen war 1972 seine Zeit als Männer-Bundestrainer gezählt, so lange wie Vick blieb kein anderer in der DHB-Geschichte im Amt.
Vick zählt wie Fritz Fromm und Armin Emrich zu jenen Coaches in der DHB-Geschichte, die neben den Männern auch das Frauen-Team betreuten. Seine 1973 begonnene Arbeit bei den deutschen Handballerinnen blieb jedoch weniger von Erfolg geprägt. Der achte Platz bei der WM 1978 war die beste Platzierung bei einem großen Turnier.
Für seine Verdienste für den deutschen Sport erhielt Vick zwei Mal das Silberne Lorbeerblatt des Bundespräsidenten. Vier Jahre war der Altbundestrainer, der als Handball-Dozent auch an der Sporthochschule Köln lehrte, außerdem bei der Internationalen Handball-Federation (IHF) in führender Position tätig. Er starb am 6. Dezember 2000, drei Tage nach seinem 80. Geburtstag.